Auswanderer-Familie aus dem Kreis Gütersloh wagt Neustart in einer Millionenmetropole

Schloß Holte-Stukenbrock. &bdquo;Hier fühlen wir uns einfach glücklich“, sagt Nicola Schäfer über die malaysische Hauptstadt Kuala Lumpur – kurz &bdquo;KL“ genannt. Zusammen mit ihrem Mann Marcus, den Kindern Maximilian (15) und Luzi (10) sowie Pudelhündin Gucci hat sie in der Metropole ihr neues Zuhause gefunden. Und das bereits zum zweiten Mal: Nach einigen Jahren in Deutschland kehrte die Familie 2024 zurück in die Stadt der Petronas Towers, der höchsten Zwillingstürme der Welt. &bdquo;Für uns ist das wirklich ein Paradies“. Ursprünglich lebten die Schäfers in SHS. Marcus (51) ist Berufspilot und Unternehmer. Nicola (47) arbeitete früher als First-Class-Stewardess bei Lufthansa und ist examinierte Krankenschwester. Ihre Kinder gingen in Stukenbrock in den Kindergarten. Gereist ist die Familie schon immer gerne. Sehnsucht nach Asien wurde während Corona wieder stärker Als Marcus ein Jobangebot in der malaysischen Hauptstadt erhielt, stand die Familie vor der großen Frage: Umziehen oder bleiben? &bdquo;Keine einfache Entscheidung“, erinnert Nicola Schäfer im Gespräch mit der Neuen Westfälischen, doch sie wagten den Schritt. Wochenlang lösten sie ihr Haus an der Bokelfenner Straße auf. Mit 16 Koffern startete 2017 das große Abenteuer. Zunächst lebten die Familie am Stadtrand von &bdquo;KL“ in einem Apartment. &bdquo;Wir wollten erst einmal sehen, wie es sich anfühlt“, erzählt Nicola. 2019 kehrten sie nach Deutschland zurück, zogen nach Düsseldorf – doch die Sehnsucht nach Asien blieb. Besonders während der Corona-Zeit wurde sie immer stärker. Aus dieser Sehnsucht entstand ein ungewöhnliches Projekt. Bei der Rückkehr nach Deutschland ließen sie ihre Sachen in einem Seecontainer verschiffen. Doch der ließ auf sich warten – und ausgerechnet die Spielsachen des Sohnes waren darin. Um ihn zu trösten, schenkte Vater Marcus ihm kleine Spielzeugcontainer. Unternehmer arbeitete schon mit Guido Maria Kretschmer Maximilian baute daraus das Brandenburger Tor nach. Für Marcus war sofort klar: Daraus muss ein echtes Kunstwerk entstehen. &bdquo;Wir waren schon immer eine kreative Familie“, sagt Nicola, &bdquo;und Marcus denkt immer groß.“ So entstand das &bdquo;GlobalGate“ – eine mobile Kunstinstallation aus 37 Frachtcontainern, die in Form des Brandenburger Tors bis zu 21 Meter hoch aufgetürmt sind. Lesen Sie auch: Auswanderin aus dem Kreis Gütersloh wohnt auf beliebter Urlaubsinsel Das Kunstwerk tourte um die Welt: vom Frankfurter Flughafen über Dubai bis zum Unesco- Welterbe Zeche Zollverein in Essen. Auch in Hamburg war es schon zu sehen – als &bdquo;GlobalGate Skulptur by Otto Waalkes“. Durch Marcus’ breites Netzwerk traf die Familie immer wieder auf Prominente – darunter Stardesigner Guido Maria Kretschmer, mit dem Marcus an Flugzeug-Trolleys arbeitete. Frau Nicola entwickelte das Spiel zu Kretschmars beliebten Sendung &bdquo;Shopping Queen“. Seitdem realisieren die Schäfers verschiedene Kunstprojekte – darunter auch das &bdquo;Art Maze“ – und arbeiten weltweit mit spannenden Künstlern und Partnern zusammen. Familie lebt in einem Penthouse mitten in Kuala Lumpur Im August 2024 traf die Familie eine endgültige Entscheidung: noch einmal auswandern, diesmal für immer. &bdquo;Wir haben uns gefragt: Wo sind wir am glücklichsten?“, erzählt Nicola. Die Antwort gab Tochter Luzi, als sie sagte: &bdquo;Mama, wann gehen wir wieder nach Hause?“ Heute leben die Schäfers in einem Penthouse mitten in KL – einer Stadt, die &bdquo;schlammige Flussmündung“ bedeutet, weil sie am Zusammenfluss von Gombak und Klang liegt. &bdquo;Hier kommt das Beste aus allen Kulturen zusammen“, schwärmt Nicola. Besonders beeindrucke sie die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen. Dank ihrer zentralen Lage in Südostasien – Malaysia grenzt an Thailand und Singapur und hat Seegrenzen zu Indonesien, den Philippinen und Vietnam – spielt die Stadt zudem eine herausragende Rolle als eines der führenden Wirtschaftszentren der Region. Rückkehr nach OWL ist für die Familie aktuell kein Thema Was &bdquo;KL“ aus Sicht der Kinder unschlagbar macht? &bdquo;Das Essen“, sagt Maximilian, wie aus der Pistole geschossen. Die kulinarische Vielfalt sei riesig. Straßenmärkte, exotische Früchte, internationale Küche – man wisse gar nicht, womit man anfangen soll. Auch Freizeitangebote gebe es ohne Ende: Schwimmhallen, Kletterparks, riesige Einkaufszentren mit Entertainment-Angeboten. Auswanderer aus OWL: Hier finden Sie weitere Texte zum Thema Beide Kinder besuchen eine deutschsprachige Schule. Die Anforderungen seien hoch, die Ausstattung modern. Es werde ausschließlich digital gearbeitet, erzählt Maximilian. Bis zu acht Kinder werden individuell in den Klassen betreut. &bdquo;So kann jedes Kind wachsen“, sagt Nicola. Die beiden wachsen bilingual auf und reisen viel. Beruflich hat sich ebenfalls viel verändert. &bdquo;Wir können komplett aus dem Homeoffice arbeiten“, erzählt Nicola. Nur für Familienbesuche fliegen sie regelmäßig nach Deutschland. Zurück nach Ostwestfalen? &bdquo;Erstmal nicht“, sagt sie. &bdquo;Wir haben hier unser Glück gefunden.“ Und bald steht ein neues Kunstprojekt an – diesmal mit einer bekannten Hollywood-Persönlichkeit. Wer das ist, bleibt vorerst geheim.

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