China-Ware statt teurem Kaschmir: Frau aus dem Kreis Gütersloh fällt auf Fake-Shop herein

Schloß Holte-Stukenbrock. Eine schicke Strickjacke zu einem so günstigen Preis. Da hat eine Leserin aus Schloß Holte-Stukenbrock, die sich bei der &bdquo;NW“ gemeldet hat, direkt zugeschlagen. Das bereut sie nun. Die Frau ist reingefallen auf ein verlockendes Internetangebot. Sie bekam schlechte und schadhafte Ware – aus China. Verbraucherzentralen warnen vor dem Händler, sprechen von einem &bdquo;Fake Shop“. Es ist einer dieser gesponserten Google-Beiträge, der der Leserin immer wieder angeboten wird. &bdquo;Hochwertiger Kaschmir von Hanna Berlin“, verknüpft mit einem Foto von einer kuschelig scheinenden grünen Strickjacke. Die Leserin klickt rein und ihr wird eine solide Website präsentiert; gutes Deutsch, korrekte Zeichensetzung. Lesen Sie auch: Neue Betrugsmasche im Kreis Gütersloh - Polizei warnt vor diesen Mails Auf sie wirkte alles ganz okay, sagt sie rückblickend. Einzig der Preis für die grüne Jacke lässt sie stutzen. 39,99 Euro für &bdquo;hochwertiges Kaschmir“? Na, denkt sie sich, wahrscheinlich wird nur ein kleines bisschen verarbeitet sein. Was soll’s – bestellt. Gegen Vorkasse. Ware kommt beschädigt im Kreis Gütersloh an Es dauert mehrere Wochen, bis das Päckchen da ist. Genauer gesagt: Die Jacke ist auf Fußballgröße zusammengerollt und in eine feste Plastikfolie gewickelt. Darin keine Rechnung, kein Retourenschein. Die Leserin inspiziert die Jacke. Ausgerissenes Knopfloch, kein Herstellernachweis, aber die Angabe über die Zusammensetzung des Materials: 42 Prozent Acryl, 28 Prozent Nylon, 30 Prozent Polyester; made in China. Die Dame möchte die Jacke zurückschicken, also zurück auf die Homepage. Sie findet unter &bdquo;Rückgaben und Rückerstattungen“ folgendes: &bdquo;Sind Sie unzufrieden mit Ihrem Kauf und möchten ihn zurückgeben oder umtauschen? Keine Sorge, wir sind hier, um Ihnen zu helfen! Sie haben die Möglichkeit, Ihren Kauf bis zu 7 Tage nach Erhalt der Lieferung zurückzugeben oder umzutauschen. Dieser Vorgang gestaltet sich einfach und unkompliziert (. . .).“ Man muss an eine Gmail.com-Adresse eine E-Mail schicken und bekommt eine Antwort, die doch sehr KI-generiert klingt. &bdquo;Wir bedauern aufrichtig. . .“ und so weiter. Dann der Knallhartsatz: &bdquo;Wenn Sie eine Rücksendung vornehmen möchten, liegen die Versandkosten zu unserem Lager in Hangzhou, China, in Ihrer Verantwortung.“ Kunden des Fake-Shops sprechen von Betrug Tanja Turudija von der Poststelle in Schloß Holte schaut für die Leserin nach, was das kostet: 48,99 Euro. Also mehr als die Strickjacke gekostet hat. Für sie und ihre Kolleginnen kein Einzelfall. &bdquo;Wir raten dann immer unseren Kunden, die Ware im Internet zu verkaufen.“Kunden, die mit dem Geschäftsgebaren und den Produkten von Hanna Berlin mehr als unzufrieden sind, schäumen auf dem Bewertungsportal &bdquo;Trustpilot“. &bdquo;Absoluter Betrug. Die beiden bestellten Pullover hatten Löcher bzw. waren sehr schlecht verarbeitet. Rückgabe nicht möglich. Hatte denen Bilder von der Ware geschickt. Sollte die Ware nach China auf meine eigenen Kosten retour schicken.“ Ein anderer schreibt: &bdquo;Dieser Shop ist der reine Betrug! Bitte den Hochglanzfotos und den Beteuerungen zur Rücknahme keinen Glauben schenken! Wann wird diesen Leuten das Handwerk gelegt?“ Die &bdquo;NW“-Leserin wird auch aufgefordert, ein Bild zu schicken. Ihr werden zehn Prozent Rabatt zugesichert, wenn sie die Jacke behalten würde. Nach mehreren wütenden E-Mails der Dame werden ihr 30 Prozent geboten. Jetzt wendet sie sich an die &bdquo;Neue Westfälische“. Auf &bdquo;NW“-Anfrage gibt es eine KI-generierte Antwort Die Antwort auf die offizielle Anfrage (einzige Möglichkeit der Kontaktaufnahme ist die E-Mail-Adresse) wurde (vermutlich) wieder KI-generiert. &bdquo;Ich bin Beatriz aus dem Laden.“ Wo sich dieser Laden befindet, spuckt selbst das allwissende Internet nicht aus. &bdquo;Beatriz“ hatte auch die anderen Mails &bdquo;geschrieben“. &bdquo;Ich bin hier, um Ihnen zu helfen.“ Erbeten werden Details zur Beschwerde, die in der Anfrage aber bereits enthalten waren. Lesen Sie auch: Wer erkennt diese Frauen? Polizei in Gütersloh sucht zwei angebliche Wunderheilerinnen Da hatte gestanden: &bdquo;Eine Leserin beklagt das unseriöse Gebaren Ihrer Firma. Eine Strickjacke mit Loch, die sie auf ihre Kosten zurück nach China schicken soll, ohne die Gewissheit, dass sie ihr Geld zurückbekommt. Auf Ihrer Homepage findet sich weder eine Telefonnummer noch eine Adresse, geschweige denn ein Impressum.“ Die &bdquo;NW“-Leserin wird die Strickjacke jetzt in einen Altkleidercontainer stecken. Vielleicht, sagt sie, kann ja dann doch noch ein Putzlappen daraus werden.

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