Bekannte Unternehmerfamilie übernimmt Traditionsgaststätte in SHS

Schloß Holte-Stukenbrock. Anfang des Jahres haben Christine und Jürgen Lakämper den Betrieb der Traditionsgaststätte &bdquo;Bistro Kabinett" am Feilenweg in Schloß Holte aufgegeben und auch angekündigt, das Gebäude mitsamt Grundstück zu verkaufen. Seitdem war ungewiss, was aus dem Komplex wird. Gerüchten zufolge sollte das in die Jahre gekommene Gebäude abgerissen und durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt werden. Mittlerweile gibt es einen neuen Eigentümer, und der hat offenbar vor, die Gaststätte weiter zu betreiben. Eigentümer und Betreiber ist eine bekannte Schloß Holte-Stukenbrocker Unternehmerfamilie. 1995 hatte Giesela Hörster die Gaststätte an das Gastronomenpaar Lakämper verpachtet und sie ihnen 2017 verkauft. Christine und Jürgen Lakämper gaben im März 2021 bekannt, den Betrieb aufgeben und das Bistro verkaufen zu wollen. Jetzt gibt es einen neuen Eigentümer: Die Dino Immobilien GmbH kauft das Kabinett. Die NW hat versucht, mit einem Ansprechpartner der Gesellschaft ins Gespräch zu kommen und die Pläne vorzustellen. Schließlich ist das Bistro Kabinett auch über die Grenzen der Stadt hinaus als beliebter Einkehrort bekannt – insbesondere für seine Küche und den Biergarten. Lesen Sie auch: Wird aus diesem früheren Gasthof im Kreis Gütersloh bald ein Restaurant? Es gibt keine Telefonnummer - aber einen Firmensitz in Kaunitz Die Gesellschaft hält sich allerdings bedeckt und tritt öffentlich nicht auf. Es gibt keine Telefonnummer, aber einen Firmensitz in Kaunitz. Dort wird der NW bestätigt, dass die Immobiliengesellschaft ein Büro angemietet hat, die Geschäftsführung sei aber nur unregelmäßig anwesend. Auch dort gibt es keine Telefonnummer, lediglich Post wird in Kaunitz für die Gesellschaft angenommen. Zweck der Dino Immobilien GmbH ist das &bdquo;Halten und Verwalten eigenen Vermögens, insbesondere die Vermietung und Verpachtung eigener Immobilien", heißt es in einem Firmenauskunftsportal. Demnach haben Bruno Fortmeier und sein Sohn Robert die Gesellschaft 2017 gegründet und sind auch alleinige Geschäftsführer. Der Dino Immobilien GmbH ist die Dino Holding als Muttergesellschaft übergeordnet, Geschäftsführer der Holding sind wiederum Bruno und Robert Fortmeier. Sitz ist an einer Privatadresse von Robert Fortmeier. Diese Konstruktion hilft, Steuern zu vermeiden. Gewinne werden fast steuerfrei geparkt Eine Holding hat allein die Aufgabe, Beteiligungen an anderen Kapitalgesellschaften zu halten. Ausschüttungen von der Tochter- an die Muttergesellschaft sind nahezu steuerfrei, erklärt ein Steuerberater, der an dieser Stelle nicht genannt werden will. Gewinne werden also in der Holding fast steuerfrei geparkt. Eigentümer Robert Fortmeier wird das Kabinett aber nicht selbst betreiben. Eine vorläufige Konzession hat die Arf Holding beantragt und für den 1. November 2021 auch erhalten. Geschäftsführerin dieser weiteren Holding ist Robert Fortmeiers Schwester Alexandra Robeck. Ihr Bruder hat sich im Juni 2021 aus der gemeinsamen Geschäftsführung der Arf Holding verabschiedet. Auch diese Gesellschaft setzt auf Diskretion. Die Telefonnummer führt ins Büro von Klaus Dirks Allerdings findet sich zu ihr eine Telefonnummer. Eine Rückwärtssuche führt zum Büro von Klaus Dirks, Geschäftsführer der Fortmeier-Gesellschaft Jofo Immobilien. Der teilt auf eine Gesprächsanfrage der NW schriftlich mit: &bdquo;Wir möchten zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme abgeben und insofern auch kein Gespräch führen." Kurzum: Robert Fortmeier hat das Bistro Kabinett gekauft, seine Schwester wird es betreiben lassen. Der Stadt liegt ein Antrag auf eine endgültige Konzession für eine Schank- und Speisewirtschaft vor, das Ordnungsamt geht daher davon aus, dass das Gebäude wohl nicht abgerissen wird. Wahrscheinlich wird es erst einmal renoviert werden müssen. Denn es ist in die Jahre gekommen. Das spiegelt der relativ niedrige Kaufpreis wider. 332.000 Euro für das Gebäude plus Fläche Für 332.000 Euro geht das Gebäude plus Fläche (insgesamt etwa 1.100 Quadratmeter) in das Eigentum von Robert Fortmeier über. Zum Vergleich: In der Nähe werden zwei Einfamilienhäuser mit weniger Grundfläche zu je rund 350.000 Euro angeboten. In beiden Fällen empfiehlt der Makler eine Renovierung. Wann es im Kabinett mit einer Renovierung oder mit dem Gaststättenbetrieb tatsächlich losgeht, ist nicht bekannt. Lediglich die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock hätte jetzt noch die Gelegenheit, mit ihrem Vorkaufsrecht das Gebäude zu erwerben. Sie ist daran aber nicht interessiert, bestätigt Stadtentwickler Werner Thorwesten.

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