Schneller nach Bielefeld und Paderborn: Anschluss an S-Bahn-Netz für SHS geplant

Schloß Holte-Stukenbrock. Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat Großes vor. Er will sein Verkehrsgebiet mit einem S-Bahn-Netz überziehen, von dem auch Schloß Holte-Stukenbrock profitieren würde. Mit einem durchgängigen Halbstundentakt und einer zusätzlichen Schnellverbindung nach Bielefeld und Paderborn. Im Stadtrat hat Planer Thomas Ressel jetzt diesen Zukunftsentwurf vorgestellt. Das S-Bahn-Netz OWL hätte Auswirkungen auf zehn Bahnkorridore von Osnabrück bis Warburg und Hamm bis Hannover, sagte Thomas Ressel. Bisher habe es immer Einzelplanungen gegeben, der Ansatz des NWL ist, ein Gesamtpaket für OWL zu schnüren, das in einen zukünftigen Deutschlandtakt eingebunden werden kann. Dazu gehört auch, Bahnstrecken zu reaktivieren. So soll voraussichtlich ab 2025 die Teutoburger-Wald-Eisenbahn (TWE) wieder zwischen Harsewinkel und Verl verkehren, sozusagen als Teststrecke. Denn dem NWL geht es nicht nur um weitere Verbindungen, sondern auch um die Umstellung auf einen neuen Antrieb. &bdquo;Wir wollen die Verkehrswende auf der Schiene voranbringen", sagte Thomas Ressel. Weg von Dieselfahrzeugen und hin zu elektrischen Antrieben. &bdquo;Der Diesel ist eine lahme Ente, Elektrofahrzeuge sind wesentlich schneller und haben eine bessere Fahrdynamik." Bestenfalls nutzen sie Strom aus regenerativen Energiequellen, so dass die Züge klimaneutral fahren. Manche Züge können akkubetrieben fahren, die Expresszüge über Oberleitungen. Ohne Akku sind sie leichter und schneller. Mittags und abends nur im Stundentakt Für SHS sieht der Zweckverband einen ganztägigen Halbstundentakt vor. Momentan fahren die Züge von 6 bis 9 Uhr und von 13 bis 20 Uhr im Halbstundentakt, sonst stündlich. An manchen Bahnhöfen (Hövelriege, Sennelager und Schloß Neuhaus) hält die Sennebahn nur stündlich. Die geplante S-Bahn soll alle Bahnhöfe auf der Strecke Paderborn – Bielefeld halbstündlich bedienen. Hinzu soll stündlich ein Regionalexpress die Oberzentren Bielefeld und Paderborn verbinden und noch einmal 14 Minuten Fahrzeit einsparen. SHS ist als Halt für den Regionalexpress vorgesehen. &bdquo;Momentan können Züge bei der Reisezeit nicht mit der Autobahn konkurrieren", sagt Thomas Ressel. Vor allem seit der Verlängerung der A 33 nach Norden. &bdquo;Auf der Schiene wurde lange nicht investiert." Neben weiteren Verbindungen soll auch die Verknüpfung in OWL besser werden. Nach der Reaktivierung der Strecke Harsewinkel – Verl ist eine Weiterführung über Kaunitz nach Hövelhof vorgesehen. Die Nachbargemeinde könnte Verkehrsknotenpunkt mit Umsteigemöglichkeit werden. Kein neuer Haltepunkt in SHS geplant Angesichts der Aussicht auf drei Züge pro Stunde stellte Bürgermeister Hubert Erichlandwehr die Frage nach den Schließzeiten der Schranken. Dazu wollte sich Thomas Ressel noch nicht verbindlich äußern. Diese Diskussion müsse zu einem späteren Zeitpunkt geführt werden. Denn, daraus machte der Verkehrsplaner keinen Hehl, so ein Mammutprojekt gehe &bdquo;nicht von heute auf morgen". Als zeitliche Dimension stellt er sich vielmehr eine halbe Generation vor, also etwa 15 Jahre. Schon die Elektrozüge sind nicht vor 2027/2028 zu kriegen. Mit fünf Jahren von der Bestellung zur Lieferung sei zu rechnen, sagte Thomas Ressel. Thorsten Baumgart (FDP), der mit seiner Partei im Kommunalwahlkampf auch schon das Thema &bdquo;Elektrifizierung der Sennebahn" aufgegriffen hatte, brachte einen weiteren Haltepunkt für Schloß Holte-Stukenbrock ins Gespräch. Der ist laut Thomas Ressel nicht vorgesehen. Erst einmal gehe es darum, mehr OWL-Kommunen einzubinden und regelmäßig zu bedienen. Zudem hält er weitere Haltepunkte nicht immer für ein geeignetes Mittel. Weitere Stationen auf der Strecke würden die Reisezeit möglicherweise erhöhen. Besser sei es, vorhandene Bahnhöfe auch besser anzubinden. Als Möglichkeiten nannte er Park & Ride, bessere Busanknüpfungen und Stationen für Fahrräder.

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