Biker sammeln im Safariland für das Kinder- und Jugendhospiz Bethel

Schloß Holte-Stukenbrock. Stolz strecken der neunjährige Felix und sein Bruder Lenny (13) Michael &bdquo;Fitti" Förster ihr prall gefülltes Sparschwein entgegen. Schon vor vier Jahren hat Felix sein gesamtes Geburtstagsgeld gespendet. Er selbst weiß es zwar nur aus Erzählungen, aber als Baby hatte er eine Blutvergiftung, war sehr krank. Nun möchte der Schüler anderen Menschen helfen. Und zwar denen, die nur noch wenig Lebenszeit haben. Dieses Anliegen teilen Michael Förster und seine Freunde vom Chopper-Club Paderborn, zu dem auch einige Schloß Holte-Stukenbrocker gehören. Unermüdlich sammeln sie Geld für das Kinder- und Jugendhospiz in Bielefeld-Bethel. Zum 18. Mal hat Repräsentant Förster jetzt die &bdquo;Rock & Bike"-Show im Safariland organisiert, und zwar kurz entschlossen und erneut mit einem beeindruckenden Ergebnis. Bereits in den zurückliegenden Jahren hatten die Chopper mehr als 130.000 Euro gesammelt. &bdquo;Selbst im vergangenen Jahr, als die Veranstaltung coronabedingt ausfallen musste, haben wir mehr als 17.000 Euro zusammenbekommen", kann Förster voller Stolz und Dankbarkeit berichten. Viel Chrom und Bling-Bling Am Wochenende sind noch einmal 12.000 Euro zusammengekommen. &bdquo;Wir lassen den Spendenticker aber bis Ende Oktober laufen", berichtete Michael Förster von Bestrebungen, &bdquo;dass wir die 20.000 voll bekommen". Die Hoffnung ist begründet, denn auch in den Vorjahren hat sich gezeigt, dass die Spendensumme am Ende noch einmal ordentlich anwächst. Schon am Morgen und noch bis zum Nachmittag dröhnen Motorräder in Richtung der großen Wiese, vorbei an Löwen, Tigern und Giraffen. Deren tierische Laute werden vom aufgemotzten, tief singenden Chor der Maschinen locker übertönt. Umrahmt werden die Bikes von schicken amerikanischen Oldtimern. Arno Wahl hat gleich drei mitgebracht. Eine &bdquo;Rock’n-Roll-Corvette von 1960" mit 230 Pferdestärken unter der leuchtend roten Haube, &bdquo;viel Chrom und Bling-Bling", eine fünf Jahre jüngere Corvette mit 300 PS und einen schwarzen, lang gezogenen Cadillac von 1984. Blank gewienert sind auch die meisten der rund 500 Bikes. Am Nachmittag ziehen die Dudelsackspieler von &bdquo;Pride of Scotland Pipes & Drums" in den Park ein. Zuvor schon hat die Paderborner Band &bdquo;Boozd" für rockige Stimmung gesorgt. "Da kann man einfach nur nahezu sprachlos Danke sagen" &bdquo;Die Partnerschaft von Chopper-Club und Kinderhospiz ist gleichsam so ungewöhnlich wie schön", findet der Boodz-Sänger. Organisator Michael Förster dankt vor allem vielen heimischen Firmen, die sich immer wieder mit großzügigen Beträgen beteiligen. Ein solches kontinuierliches Engagement und so hohe Zuwendungen, das sei einmalig, betonen Reinhard Elbracht und Nadine Janz vom Kinder- und Jugendhospiz Bethel. &bdquo;Da kann man einfach nur nahezu sprachlos Danke sagen." Von dem Geld werden vor allem Dinge, die über die Grundangebote hinausgehen, umgesetzt. Musik-, Reit- und Kunsttherapie beispielsweise, aber auch die Trauerbegleitung, wenn ein Kind verstorben ist. Bis zu zehn Kinder können aufgenommen werden. &bdquo;Derzeit sind wir mit neun Kindern gut belegt", berichtet Nadine Janz. &bdquo;Der Regelaufenthalt beträgt etwa eine Woche." Häufig seien die Kinder und Jugendlichen von Stoffwechselkrankheiten betroffen, von Gen-Defekten oder sie hätten bei der Geburt zu wenig Sauerstoff bekommen. &bdquo;Krebserkrankungen machen nur einen kleinen Teil aus." Im Hospiz kann auf Wunsch auch die ganze Familie aufgenommen werden. Eine Eltern- und eine Geschwister-Trauergruppe gibt es. Ab dem Herbst, das kündigt Nadine Janz an, &bdquo;wollen wir auch die Großeltern-Trauergruppe wieder aufleben lassen".

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