Hygiene-Portal für Restaurants sorgt für Kontroverse in Schloß Holte-Stukenbrock

Schloß Holte-Stukenbrock. Wie steht es um die Hygiene in der Imbissbude um die Ecke? Wie sauber ist die Küche im teuren Lieblingsrestaurant? Verbraucher wissen auf solche Fragen in der Regel keine Antwort. Denn die Informationen, die von den Lebensmittelkontrolleuren der zuständigen Behörden regelmäßig erhoben werden, werden nicht veröffentlicht. Das soll sich nun dem Verein Foodwatch zufolge ändern. Betroffen wären auch mehr als 30 Betriebe in SHS. Verbraucher erfahren nur in Ausnahmefällen von Kontrollen Foodwatch startete gemeinsam mit dem Portal &bdquo;FragDenStaat" die Online-Plattform &bdquo;Topf Secret". Auf der Webseite können Verbraucher mit wenigen Klicks die Ergebnisse von Hygienekontrollen in Restaurants, Bäckereien und anderen Lebensmittelbetrieben bei den Behörden anfragen. &bdquo;Die zuständigen Behörden wissen genau, in welchen Unternehmen geschlampt wird", erklärt Oliver Huizinga von Foodwatch. Allerdings würden die Verbraucher davon nur in Ausnahmefällen erfahren. Für Schloß Holte-Stukenbrock listet das Portal auf einer Karte, die auch eine Suchfunktion enthält, mehr als 30 Betriebe, zu denen entsprechende Anfragen gestellt werden können. &bdquo;Die allermeisten Lebensmittelbetriebe in Deutschland arbeiten sauber. Doch etwa jeder vierte Betrieb wird bei Kontrollen beanstandet", führt Huizinga aus. Anschwärzen bei Behörden geht flott Zu zwei Betrieben in Schloß Holte-Stukenbrock wurden bereits Anfragen gestellt. Diese sind auf der Karte des Portals gelb markiert. Allein das könnte problematisch sein, weil schon das Stellen einer Anfrage den betreffenden Betrieb in schlechtem Licht erscheinen lässt. Der Verbraucher muss seine Anfrage nicht einmal näher begründen. Das Anschwärzen bei den Behörden erfordert nur wenige Angaben und ein paar Klicks. Nachdem über das Portal eine Anfrage gestellt wurde, landet diese bei der zuständigen Kontrollbehörde. Für SHS ist das die Abteilung &bdquo;Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung" des Kreises Gütersloh. &bdquo;Nach unserem Verständnis müssen wir die genannten Einrichtungen zunächst mal anhören", heißt es von dort. Man werde die Anfragen aber bearbeiten. Generell wird &bdquo;Topf Secret" allerdings kritisch gesehen. Das direkte Interesse des Verbrauchers sei aufgrund der vorgefertigten Textbausteine der Anfragen nicht erkennbar. Durch den aufkommenden Tenor &bdquo;Warum Schmuddelbetriebe vor den Kunden geschützt werden" verliere die Kampagne schnell die Sympathie aller Lebensmittelkontrolleure. Andreas Kerkhoff, Vorsitzender des Dehoga-Kreisverbandes Gütersloh, erinnert an die Hygieneampel, die bereits 2011 von den Verbraucherschutzministern der Länder beschlossen wurde. Der NRW-Landtag verabschiedete 2017 ein entsprechendes Gesetz, das die neue Regierung aber wieder einkassierte. Bundesweit erfolgt die Veröffentlichung der Berichte durch die Betriebe freiwillig. Foodwatch sieht das Portal nur als Zwischenlösung &bdquo;Generell sind die Gastronomen immer auf dem Präsentierteller. Von daher haben sie nichts zu verbergen", sagt Kerkhoff und verweist auf ohnehin bestehende Möglichkeiten der Sanktion durch die Kontrollbehörden. Foodwatch reicht das aber nicht aus. Für den Verein soll das Portal nur eine Zwischenlösung auf dem Weg zu mehr Transparenz sein. Vorbild sei Dänemark, wo Smileys an der Ladentür Verbraucher auf die Sauberkeit des Betriebs hinweisen. Bis das hier nicht der Fall ist, werden die Anfragen über das Portal an die Behörden zur Bearbeitung weitergeleitet. Der Kreisverwaltung Gütersloh zufolge sollten die Verbraucher den direkten Weg suchen: &bdquo;Die Lebensmittelkontrolleure sind es, die die Verbraucher schützen, auch wenn diese das nicht immer merken. Besser wäre es unserer Meinung, wenn Bürgerinnen und Bürger Probleme direkt melden, denen wir dann nachgehen können."

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