Fleischerei Austermeier lädt zum Jubiläum ein

Schloß Holte-Stukenbrock. Früher haben die Menschen dort eingekauft, wo sie wohnten. Brot und Brötchen beim Bäcker, Fleisch beim Fleischer. &bdquo;Früher war es normal, dass man beim Fachhändler gekauft hat“, bestätigt Luise Austermeier. Ihr Mann Leo hat vor 50 Jahren die Fleischerei Austermeier in Stukenbrock-Senne eröffnet. Dass es sie immer noch gibt, liegt vor allem daran, &bdquo;dass wir uns immer wieder angepasst, auf besondere Artikel und regionale Produkte spezialisiert haben“, sagt Tochter Katja Austermeier. Sie hat die Geschäftsleitung im Jahr 2005 vom Vater übernommen. Am Wochenende soll das Jubiläum mit einem Wild- und Weinfest gefeiert werden. Ganz sicher wird es dann viele Blicke zurück in die Vergangenheit geben. Leo Austermeier, der im kommenden Jahr den 80. Geburtstag feiern wird, hat Mitte der 50er Jahre bei der Fleischerei Epping in Hövelhof gelernt. Bereits sein Vater Konrad, ein passionierter Jäger, hatte mit Wild und Geflügel auf Märkten gehandelt. »Damals waren die Einnahmen noch überschaubar« Früh stand für den Sohn fest, dass er sich selbstständig machen will. 1968 bestand er seine Meisterprüfung und eröffnete noch im selben Jahr in Hövelhof-Klausheide eine Schlachterei mit kleinem Laden. &bdquo;Damals waren die Einnahmen noch überschaubar.“ Sein erster Lehrling war sein Bruder Bernhard. Bis zum Jahr 2014, als die Hövelhofer Filiale geschlossen wurde, waren Austermeiers an zwei Standorten vertreten. Der Laden in Stukenbrock-Senne bestand zunächst nur aus einer Fleischtheke. &bdquo;Und wir hatten ein paar Konserven“, ergänzt Luise Austermeier. 15 Jahre hatte die heute 80-Jährige bei Epping im Büro gearbeitet, ehe sie &bdquo;den Bleistift mit dem Hackbeil eintauschte“. Leichter machte ihr die Umstellung, dass zunächst auch die Schwiegermutter mit anpackte. Nach und nach wurde die Ladenfläche erweitert. Oma Marias Wohnzimmer wurde mit einbezogen, das Geschäft wuchs und entwickelte sich auf 150 Quadratmetern zum kleinen Lebensmittelmarkt. Kaum vorstellbar, was dort früher alles angeboten wurde. &bdquo;Wir haben uns immer darauf eingestellt, was die Menschen brauchten und wollten“, erzählt Luise Austermeier. Längst ist das Sortiment wieder reduziert worden. Der Fokus liegt auf regionalen Spezialitäten wie Honig, Apfelsaft von der Streuobstwiese, Marmelade aus hiesigen Früchten, Eiern und Nudeln. Katja Austermeier, für die genauso wie seinerzeit für ihren Vater, feststand, dass sie den Beruf ausüben wollte, ist seit fünf Jahren Vorsitzende der Initiative &bdquo;Senne Original“. Umso mehr Wert legt die 46-Jährige Wert auf heimische Produkte. Viele werden im Betrieb selbst nach Hausmacherart hergestellt. Wurstwaren im Glas etwa und Fertiggerichte, zwölf verschiedene Eintöpfe und Suppen, außerdem Wildprodukte wie Wildbraten, Wildwurst, Wildsalami und -schinken aus der Senne. &bdquo;Die Kunden hinterfragen zunehmend, woher die Lebensmittel kommen“, bestätigt Katja Austermeier. Fleisch und Wurst liefert heute Berenbrinker aus Verl Gelernt hat sie den Beruf der Fleischereifachverkäuferin im elterlichen Betrieb. In der Folge absolvierte sie in Frankfurt zudem ihre Verkaufsleiterprüfung und ließ sich zur Betriebswirtin des Handwerks ausbilden. Früher, erzählt Katja Austermeier, sei das Fleisch vom Bauern aus Westenholz geholt worden. Von 2015 bis 2017 kamen Fleisch- und Wurstwaren von Busche, seither von Berenbrinker in Verl. Viele Mitarbeiter sind bereits langjährig im Betrieb. Über all die Jahre ist bei Austermeier ausgebildet worden. &bdquo;Seit einigen Jahren hat es aber keine einzige Bewerbung mehr gegeben“, bedauert Katja Austermeier, die ihren Beruf liebt und hofft, dass sich bald wieder mehr junge Menschen dafür entscheiden, ein Handwerk zu erlernen.

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