Schloß Holte-Stukenbrock

Hanky Panky wird zum Diner

Muhamet Kovaci will amerikanisch-mexikanische Speisekarte anbieten

Muhamet Kovaci (38) ist der neue Inhaber des ehemaligen Hanky Panky an der Bielefelder Straße. Der leuchtende Namenszug wird bald weichen – und von dem neuen Schriftzug ersetzt: "Moe’s Diner". | © FOTO: BIRGIT GUHLKE

06.09.2014 | 06.09.2014, 07:57

Schloß Holte-Stukenbrock. Wo derzeit noch rustikale Holztische stehen, werden die Gäste bald auf roten Lederbänken ihre Steaks oder Burger bestellen können. Das ist die Idee von Muhamet Kovaci. Er hat nun das ehemalige Hanky Panky an der Bielefelder Straße übernommen, will daraus ein amerikanisches Diner machen – und hat noch mehr Pläne für den Standort.

Die Hocker sind zusammengestellt, Stühle liegen umgekehrt auf den Tischen, die in eine Ecke der Gaststätte aufgereiht sind. Die Schwingtüren, Holzvertäfelungen, die Bühne und die Palette der alkoholischen Getränke an der Bar erinnern noch an die Zeiten, als Maik Dreisvogt hier seine Kultkneipe Hanky Panky wieder aufleben lassen wollte. Er war der Betreiber dieser Country- und Western-Kneipe an der Altenhagener Straße in Bielefeld, die er 2008 wegen finanzieller Probleme schließen musste. 2013 wagte er in Schloß Holte-Stukenbrock mit Partnern den Neuanfang – das scheiterte (siehe Kasten).

Der Eigentümer der Immobilie, Siegfried Kersting, hofft nun, mit Muhamet Kovaci einen dauerhaften Betreiber gefunden zu haben. Vor zehn Jahren hatte er Haus und Grund gekauft, damals war es noch eine Diskothek, später ein China-Restaurant, dann das Hanky Panky. "Es war anfangs eine gute Idee", sagt Siegfried Kersting und kommentiert den weiteren Verlauf mit "unglücklich gelaufen".

Information

Kreuzkrug

Für viele Ortsansässige ist das Gebäude an der Bielefelder Straße noch immer "der Kreuzkrug". Das meint umgangssprachlich aber auch das Gebiet an der Kreuzung Bielefelder Straße, Oerlinghauser Straße (L 751), Paderborner Straße. Auch in kommunalpolitischen Gremien ist immer wieder die Rede von Kreuzkrug, vor allem wenn es um die Pläne für ein interkommunales Gewerbegebiet geht – eben am Kreuzkrug.
Diese Gaststätte gibt es seit Jahrzehnten nicht mehr, in der jüngeren Geschichte waren dort eine Diskothek, ein China-Restaurant und zuletzt für knapp ein Jahr die Country- und Westernkneipe Hanky Panky betrieben worden.

Nach längerem Leerstand hatte Maik Dreisvogt das in Bielefeld erfolgreiche Konzept des Hanky Panky in Schloß Holte-Stukenbrock wieder aufleben lassen – mit Partnern. Die Zusammenarbeit aber scheiterte, Dreisvogt wurde nach wenigen Monaten entlassen. Er startete wiederum einen Neuanfang in Bielefeld-Ummeln – mit dem "Real Hanky Panky", denn die Rechte für diesen Namen hatte er sich gesichert. Seit Januar stand das Gebäude am Kreuzkrug leer, Anfang Oktober will Muhamet Kovaci dort ein amerikanisches Diner eröffnen. (big)

Seit Anfang des Jahres war das Hanky Panky geschlossen, die ehemaligen Betreiber hatten laut Kersting im Januar Insolvenz angemeldet. Es habe viele Interessenten gegeben, die die Gaststätte übernehmen wollten – schließlich habe er sich für Kovaci entschieden, auch weil ihm die Idee eines Diners gefallen habe. Und die beiden kennen sich seit einigen Jahren, Kersting hat dem 38-Jährigen bereits ein Restaurant verpachtet: "Zum Froschkönig" im lippischen Lügde.

Muhamet Kovaci ist nach eigenen Angaben seit zehn Jahren in der Gastronomie, seit vier Jahren mit "dem Frosch" selbstständig. Für das neue Restaurant sucht er noch Mitarbeiter, seine Ehefrau kümmert sich federführend um den Frosch, er wird ab und an pendeln.

Seine neuen Gäste sollen ab Anfang Oktober typisch amerikanische und mexikanische Gerichte bestellen können – vom Hamburger über Steaks, Rippchen, Tacos und Enchilada, aber auch Schnitzel. Eine Mittagskarte will er anbieten, nicht erst ab dem späten Nachmittag öffnen, wie es zu Zeiten des Hanky Panky noch war.

Livemusik-Konzerte will auch er veranstalten, eine weitere Terrasse an der Hausseite mit dem Nebeneingang will er anbauen. Im Gastraum wird sich ein bisschen was verändern, mit rotem Leder bezogene Bänke und etwas Chrom sollen für Atmosphäre wie in einem amerikanischen Diner sorgen. In dem seitlichen Anbau will er zudem die Zimmer herrichten, um einen kleinen Hotelbetrieb zu ermöglichen.

Das sei auch der Plan der Hanky-Panky-Betreiber gewesen, sagt Siegfried Kersting. Die Pächter hatten auch schon den Anbau komplett entkernen lassen, "aber dann haben sie nicht weitergemacht". Neun Zimmer können dort eingerichtet werden, "das wird jetzt komplett saniert".

Und der Name des Diners? Ganz einfach: "Moe’s Diner" – Moe ist der Spitznahme von Muhamet Kovaci.