
Schloß Holte-Stukenbrock. Die ersten Container stehen bereits. In der vergangenen Woche hat eine Tiefbaufirma den Untergrund vorbereitet, seit Montag werden die 28 Container für die Lisa-Tetzner-Schüler in Position gebracht. 16 Container stammen vom Gymnasium Verl, das nach Fertigstellung des Anbaus die Container nicht mehr benötigt. Zwölf sind nagelneu. Heute setzen die Experten das zweite Stockwerk auf. Fünf neue Klassenräume und zwei sogenannte Differenzierungsräume entstehen so an der Schule. Je vier Container ergeben einen Klassenraum. Die Container können nicht einfach nach Baukastenprinzip zusammengesteckt werden, sagt Bauleiter André Dammann. Auch wenn der Aufbau stark an Legospiel erinnert. Ein Kran hebt die Container vom Lkw, die Arbeiter nehmen mit Manneskraft und Wasserwaage die Feinjustierung vor. An den Ecken stehen die Container auf kleinen Ausgleichsplatten.
Damit die Container innen auch wirklich wie ein Klassenraum wirken, werden die Spalten mit Gips verschlossen, mit PVC-Boden überklebt und an einigen Stellen auch verschweißt. Die Kabel verlaufen in Vertikalen zwischen den Containerbauteilen. Dann kommen Gipsplatten drüber.
Bei der Decke handelt es sich um eine schallschluckende Akustikdecke, die bewirkt, dass es in dem neuen Container-Klassenraum nicht oder zumindest weniger hallt. Den Raum beheizen kreisrunde Infrarotheizungen, die an der Decke angebracht sind. Das sind Elektroheizungen, die nicht die Luft erwärmen, sondern die Gegenstände, Wände und Menschen im Raum. Die strahlen dann weiter. Das Prinzip sorge nicht nur für ein angenehmes Raumklima, sagt Dammann, sondern spare auch Geld, weil es mit weniger Leistung auskomme. Die Wände bestehen aus herkömmlichen Holzfaserplatten. Die nehmen keine Feuchtigkeit auf, weshalb der Container öfter gelüftet werden sollte. Die Räume sind durch einen zentralen Gang erreichbar, 16 Container bilden das Erdgeschoss, zwölf das Obergeschoss.