Rietberg-Mastholte. Sechs Livebands auf der Wiese des Reitvereins, knapp 1.000 Besucher und ein buntes Musikprogramm von Rock bis Indy-Pop: Die 7. Auflage des Mastholter Open-Air-Konzerts "Getöse in Möse" hatte es in sich und begeisterte am Samstagabend das junge Publikum. Besonders gut gefiel den Gästen der Auftritt von Stefany June und der Kapelle Petra.
Stefany June war aus Enschede angereist. Die gebürtige Oerlinghausenerin hat dort Musikwissenschaft studiert, im Sommer ihren Masterabschluss gemacht und im Frühjahr mit ihrer Band die erste CD aufgenommen. Ein pralles Programm für die 25-Jährige, die voller Tatendrang ist, im Frühjahr mit ihrer Band im Londoner Hyde-Park ein Konzert unter anderem mit Jon Bon Jovi gab und am 28. September ihr erstes Gastspiel in New York geplant hat. Auf dem Pfad zwischen den Metropolen liegt Mastholte natürlich auf dem Weg.
Die Fans gehen mit, als Stefany June ihre besten Stücke präsentiert. "Anything we wanna", "Is it the Whiskey?", "Youngblood" oder "Love" laufen während ihres einstündigen Auftritts ebenso flüssig, wie die anderen Indy-Pop-Stücke "You treat me like a fool", "Burning like a firefly" "When Im wearing make-up", "Dibadi" und "Summer" folgen. Mit ihrer kräftigen Stimme gibt die Musikerin ihrer Musik den richtigen Drive. Nachher schreibt sie Autogramme am Merchandise-Shop, wo sie Shirts mit ihrem Konterfei, das in ein Tigergesicht übergeht, anbietet.
Der halbe Tiger ist zu ihrem Markenzeichen geworden. Ihr nächstes Projekt hat die Nachwuchsmusikerin, auf die der Veranstalter durch ein Konzert in Lippstadt aufmerksam geworden ist, in der Pipeline. June und ihre Band haben sich beim ersten Crowdfunding-Projekt um einen Plattenvertrag beworben. "Wir müssen 30.000 Euro zusammenbekommen, dann winkt uns ein Plattenvertrag bei Musicstarter", erzählt sie. Belohnt wurde Stefany June mit ihrer günstigen Auftrittszeit: Während die ersten Stunden des Konzerts eher dünn besucht sind, durfte sie als dritte Band des Abends bereits ein ansprechend großes Publikum zu unterhalten.
Als vierte Band rückt die vierköpfige Hammer Band "Kapelle Petra" auf die Bühne. Markus Schmidt, Guido Scholz und Rainer Siepmann geben den "Opa", den "täglichen Siepe", und "Ficken Schmidt". Im Mittelpunkt des Geschehens wirkt bei Kapelle Petra indes "Gazelle", der den gesetzteren Herrn spielt und dabei meistens gelangweilt im Sofa sitzt und auf dem Handy daddelt.