11.11.: Karnevals-Auftakt im Kreis Gütersloh

Kreis Gütersloh. Die Jecken sind los. Traditionsgerecht haben die Karnevals-Liebhaber im Kreis Gütersloh die närrische Saison eingeleitet. In Schloß Holte-Stukenbrock wurde die Proklamation des neuen Kinderprinzen-Paares sogar vom Fernsehen gefilmt. Rietberg Dass in Rietberg etwas ganz Besonderes vor der Tür steht, hat sich schon seit Tagen abgezeichnet. &bdquo;Stiefmütterchen wurden gepflanzt, monatelange Straßensperren über Nacht abgebaut und etliche Meter Kabel für das schnelle Internet verlegt, damit die fünfte Jahreszeit in Windeseile in alle Welt übertragen werden kann", frotzelte Grafschaftler-Präsident Robert Junkerkalefeld beim närrischen Sessionsauftakt, pünktlich um elf Uhr elf. Den frischen Temperaturen trotzend, versammelten sich zwischen Rathaus und Kirche zahlreiche Jecken, um sich – begleitet von den Rietberger Jägern – gemeinsam in Stimmung zu schunkeln. &bdquo;Wer an einem Werktag wie heute nicht zur Arbeit geht, sondern kostümiert und in bester Feierlaune bei uns auftaucht, muss ein Freund des Karnevals sein", stellte Junkerkalefeld denn auch zufrieden fest. "Dann geh' doch zum Karneval" Eine Gebrauchsanweisung für das neue Sessionsmotto &bdquo;Dann geh doch zum Karneval" lieferte der Obernarr gleich mit. Der Schlachtruf sei nicht so sehr für echte Vollblutjecken, sondern für jene gedacht, die gerne mitmachen wollen, sich aber nicht so ohne weiteres loseisen können. &bdquo;Mit unserem Motto liefern wir eine gesichtswahrende Lösung, wenn dem Arbeitgeber oder den Karnevalsmuffeln zu Hause die Argumente ausgehen", zeigte Junkerkalefeld sich zuversichtlich. &bdquo;Oberbürgermeister" Andreas Sunder spielte genüsslich darauf an, dass die Karnevalisten erstmals seit Jahren ohne Reim auskommen und verkündete: &bdquo;Es war einmal ein Karnevalsverein, dem fiel partout kein Reim mehr ein. Dichten – das wollten die Grafschaftler nicht mehr, ein einzeiliges Motto musste her. Zwischen Eiern, Käse und Tee kam Bernd Hüllmann dann die Idee. Wenn Scharen von Kunden in den Supermarkt spazieren, muss das doch beim Karneval auch funktionieren. ,Dann geh doch zum Karneval – so heißt es nun, ich hoffe, das werden auch viele tun". Dann gibt's Bier und Schnaps für alle Und weiter: &bdquo;Die Arbeit, die interessiert Euch heut nicht, kein Wunder, denn zum Putzen da habt Ihr ja mich. Dass die Altweiber mir helfen, das kann ich verstehn, die wollen den Bürgermeister im sexy Putzkittel sehn". Kaum verlesen, schnappte sich das Stadtoberhaupt die Wurzelbürste und schrubbte den angestaubten Stein der Weisen – tatkräftig unterstützt von den närrischen Weibern – wieder auf Hochglanz. Danach gabs Bier und Schnaps für alle. &bdquo;Ob in den Sälen und Kneipen, oder auf den Straßen – jeder ist eingeladen, mit uns zu feiern", machte Junkerkalefeld deutlich. In einer Zeit, in der die Gesellschaft immer weiter auseinander drifte, stehe Karneval für eine klassenlose Gesellschaft. &bdquo;Auch wenn wir bunt und weltoffen sind, verschließen wir unsere Augen nicht vor den Problemen", so Junkerkalefeld. Der Karneval aber biete die Möglichkeit, die Sorgen des täglichen Lebens zu vergessen und in eine bunte Welt einzutauchen. Spätestens am Aschermittwoch kehre wieder der Alltag ein. Bis dahin gelte es, die Stadt zur Hochburg des Humors zu machen und die Brauchtümer aufleben zu lassen. Rheda-Wiedenbrück Manchmal kann das einfache so viel mehr aussagen, als lange Floskeln. &bdquo;Einfach Karneval", dieses Motto hat sich das Rosenmontagskomitee für die Karnevalssession 2019/2020 überlegt. Guido Lütkewitte, Vorsitzender des Komitees begründete es damit, dass sie im Grunde doch gar nicht mehr wollen, als mit netten Menschen einfach Karneval zu feiern, Spaß zu haben, Freunde zu treffen und die kleinen und großen Sorgen des Alltags mit guter Stimmung unbeschwert für einige Zeit zu vergessen. Für das amtierende Prinzenpaar Franzl und Karin Lücke hat die letzte Woche ihrer Amtszeit begonnen. Am kommenden Wochenende wird das neue Prinzenpaar, dieses Mal aus den Reihen der WCV Grüne Funken, proklamiert. Franzl dankte allen, die das letzte Motto ihrer Session &bdquo;Karneval verbindet" so wunderbar umgesetzt haben. &bdquo;Wir freuen uns mit euch allen auf einfach schönen Karneval", betonten die beiden, die das letzte Jahr genossen hätten. Bürgermeister verspricht einige Runden Freibier Bürgermeister Theo Mettenborg gab wieder alles hielt eine zünftige, kurze Ansprache in Reimform: &bdquo;Heute beginnt die Session. Ihr merkt es, ich warte schon", rief er ins Mikrophon und als er dann von Seiten des Rates noch einige Runden Freibier versprach, da war ihm der Applaus sicher. Erstmals hatte es am Abend vor dem 11.11. eine warm up Party in der Scheune des Brauhauses gegeben, die man doch vielleicht zur Tradition machen könnte, weil alle begeistert waren. Guido Lütkewitte meinte, dass das Leben nun wieder einen Sinn hätte, wenn die bunten Karnevalisten durch die Stadt ziehen, schöne Schunkellieder erklingen und so manches Trömmelchen im Takt schlägt und alle gute Laune versprühen. Guido Lütkewitte und der zweite Vorsitzende Sven Grabau wünschten allen eine tolle Session. Zum bekannten Lied &bdquo;Ach wär ich nur ein einzig Mal, ein schmucker Prinz im Karneval" zogen das Stadtprinzenpaar sowie auch das Kinderprinzenpaar Kalli Frisch und Hanna Ströker in die Scheune ein um sich feiern zu lassen. Viele Karnevalisten waren zum Karnevalsauftakt gekommen und hatten auch die passende Portion Feierlaune dabei. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, so dass einem fröhlichen Tag, der mit einem Lampionumzug durch die Stadt endete, nichts im Wege stand.

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