Rietberg

NW+-Icon
Wie es um die Sanierung des Historischen Rathauses steht

Es wird energetisch saniert und barrierefrei

Eingerüstet: Rietbergs historische Rathaus wird kernsaniert und ist von außen wie innen kaum wiederzuerkennen. | © Birgit Vredenburg

07.09.2016 | 07.09.2016, 05:30

Rietberg. Die Sanierung des historischen Rathauses schreitet zügig voran. "Obwohl man bei einem Altbau nie weiß, welche Überraschungen sich dort verbergen, liegen wir zeitlich und finanziell gut im Plan", freut sich Bürgermeister Andreas Sunder. Im Sommer 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Ist das Rathaus neu bezogen, steht auch die Sanierung des benachbarten Verwaltungsgebäudes an. Beide Maßnahmen (insgesamt 3,1 Millionen Euro) werden zu 70 Prozent aus dem Topf des Stadterneuerungsprogramms gefördert. Sunder: "Für einen Eigenanteil von nur 500.000 Euro bekommen wir ein komplett renoviertes und barrierefrei zugängliches Rathaus."

Die Entkernung des gesamten Gebäudes über alle Etagen ist bereits abgeschlossen. Ebenso der Ausbau der Mineralwoll-Dämmung aus der Außenwand und des Gefachmauerwerks sowie die Säuberung der Holzkonstruktion von Anhaftungen wie elastischen Dichtmaterialien. Nicht tragende Trennwände wurden entfernt. Fertiggestellt ist auch das Fundament für den Aufzug im Kellergeschoss.

"Der Wiederaufbau beginnt zurzeit mit der Herstellung des Aufzugsschachtes", erklärt Bauleiter Antonius Timmes. In der nächsten Woche soll mit dem Einbau neuer Stahlträger begonnen werden, um die Decke im Erdgeschoss zu stabilisieren. Die maroden Fenster aus dem Jahr 1975 werden aus bautaktischen Gründen erst ganz zum Schluss ausgetauscht, um die Gefahr, die neuen Fenster (mit einem zusätzlichen Oberlicht) zu beschädigen, möglichst gering zu halten.

Baustellenbegehung: Architekt Rainer Wennemar (v. l.) , Beuleiter Antonius Timmes, Arnd Baumann, Matthias Setter (Verwaltung) und Bürgermeister Andreas Sunder verschaffen sich einen Überblick. - © Birgit Vredenburg
Baustellenbegehung: Architekt Rainer Wennemar (v. l.) , Beuleiter Antonius Timmes, Arnd Baumann, Matthias Setter (Verwaltung) und Bürgermeister Andreas Sunder verschaffen sich einen Überblick. | © Birgit Vredenburg

Der Weg über den neuen Haupteingang gegenüber der Kirche führt direkt ins Bürgerbüro im Erdgeschoss. "Die innere Erschließung wird durch die räumliche Neugestaltung deutlich verbessert", verspricht Architekt Rainer Wennemar. Durch einen Windfang mit Automatiktüren gelangen die Besucher in einen großen Empfangsbereich und können bis zur Treppe oder zum Aufzug durchgehen. Anstelle der ausgebauten Trennwände setzen transparente Glaselemente den 180 Quadratmeter großen Raum freundlich ins rechte Licht. "Dadurch, dass alle Wände verschwunden sind, wird im Rathaus ein völlig neues Raumgefühl spürbar", prognostiziert Wennemar. Für Bürgerberatungen sollen sechs so genannte Glasboxen eingerichtet werden, die im unteren Bereich mattiert sind. Der Wartebereich wird den größten Raum einnehmen.

Fotostrecke


10 Bilder
Rietberg: Sanierung des historischen Rathauses

Das Prinzip von Helligkeit, Licht und Luft setzt sich in der ersten Etage fort. Hier entstehen neue Büros für Bürgermeister und Beigeordneten mit Vorzimmer und Pressestelle. "Mein Büro wird künftig gegenüber des Verwaltungsgebäudes sein", informiert Sunder. Ebenso der Besprechungsraum, mit dem auch die historischen Fernster aus dem früheren Trauzimmer aus dem Jahr 1915 auf die andere Seite des Gebäudes umziehen. Der Parkett-Fußboden im alten Besprechungsraum bleibt erhalten. Die zweite Etage wird künftig vom Personalbüro und der Rechtsabteilung genutzt.

Der Umzug der Regionalstelle Ost des Kreisjugendamtes an die Wiedenbrücker Straße verschafft der Verwaltung zwar mehr Platz, sie wird sich aber, so Sunder, "weiterhin in gewissem Maß über das Stadtgebiet verteilen".

Information

Historisches Rathaus mit Aufzug

  • Ist der Umbau abgeschlossen, verfügt das historische Rathaus über einen Aufzug und einen neuen zentralen Haupteingang gegenüber der Kirche.
  • Die alte Treppe am seitlichen Eingang wird zum Fluchttreppenhaus, die unter Denkmalschutz stehende historische Außentreppe bleibt erhalten.
  • Die Gefache werden denkmalgerecht ausgemauert, der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht.