Rheda-Wiedenbrück

F&K-Gruppe will sich sanieren

Antrag auf Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung

19.07.2013 | 19.07.2013, 01:00

Rheda-Wiedenbrück (pok). Die Wirtschaftskrise 2008 und 2009 hat im Speditionsgewerbe Spuren hinterlassen. "Der Markt an Miettrailern ist nahezu zusammengebrochen", so Geschäftsführer Klaus Fischer. Darum habe die "F&K-Unternehmensgruppe" für die Gesellschaften "F&K Trailer Service GmbH" und die "Fischer und Knöbel Vermögensgesellschaft mbH" beim Amtsgericht Bielefeld einen Antrag auf Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Die zur F&K-Unternehmensgruppe gehörende "Reparatur GmbH" sei nicht betroffen, hieß es auf Anfrage der NW.

Gestern wurden die 48 Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung informiert. "Die Stimmung war okay", sagte Adelheid Orzessek für die Unternehmensleitung. "Die Gehälter werden pünktlich gezahlt, Entlassungen sind nicht geplant und wir sind guter Dinge, dass die Sanierung funktionieren wird."

Mit dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung nutze das Unternehmen "vorausschauend eine Sanierungsmöglichkeit nach dem Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen", so eine Pressemitteilung. Ziel ist es, die Vermietung von Lkw-Aufliegern "dauerhaft erfolgsorientiert aufzustellen". Das Amtsgericht habe dem Antrag entsprochen, die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet "und damit die hohen Erfolgschancen für eine Sanierung der Unternehmensteile bestätigt".

Die von Inhabern geführte F&K-Gruppe beschäftigt fast alle 48 Mitarbeiter in Rheda-Wiedenbrück. Sie vermietet an 17 Standorten in Deutschland – die sind personell nicht durch das Unternehmen besetzt – etwa 1.200 Trailer.

In Folge der Wirtschaftskrise habe sich die Firma "mit unserer Leasinggesellschaft zu Umfinanzierungsmaßnahmen entschlossen, die heute zu extrem hohen Leasingraten geführt haben", so Fischer. Steigerungen um bis zu 50 Prozent aber könne das Unternehmen nicht an die Kunden weitergeben. Laufzeitverlängerungen der Verträge führten außerdem dazu, dass man keine neuen Fahrzeuge aufnehmen könne.

"Das macht eine Neuorientierung erforderlich." Der Geschäftsführer meint, dass die Sanierungsphase Ende 2013 abgeschlossen ist. Bis dahin wird die F&K-Gruppe von der Unternehmensberatung "Buchalik Brömmekamp" begleitet. Die Sozietät sei eine "sanierungserfahrene Beratungsgesellschaft" und habe ein Konzept zur Restrukturierung der Unternehmen erstellt. Damit soll dauerhaft ihre Wettbewerbsfähigkeit sicher gestellt werden.

Mit Fischer leitet Volker Schreck von der Kanzlei (Rechtsanwälte, Steuerberater) als Interimsgeschäftsführer die Unternehmen. Sie erarbeiten parallel zum operativen Geschäft in den nächsten drei Monaten einen Sanierungsplan und setzen ihn um, so die Mitteilung. Erste Gespräche mit den wichtigsten Leasinggesellschaften liefen bereits.