Rheda-Wiedenbrück

Unter den Mühlrädern herrscht Ebbe

Bauarbeiten am Sperrwerk sollen noch 2012 abgeschlossen werden

Weil die Umflut wegen der Arbeiten für den Hochwasserschutz abgebunden ist, fehlt das Wasser, das die Mühlräder sonst antreibt. | © FOTO: WILHELM DICK

21.11.2012 | 21.11.2012, 00:00

Rheda-Wiedenbrück (ick). In sechs Tagen beginnt der Christkindlmarkt. Dann kommen tausende Besucher in die Stadt, wo nicht allein der Weihnachtsmarkt ihr Interesse findet. Auf eine immer wieder fotografierte Attraktion der vergangenen Jahre werden die Besucher dieses Jahr aber wohl verzichten müssen: Bei den drei Mühlrädern am Mühlenplatz herrscht Ebbe.

Seit Monaten stehen sie still. Geschuldet ist das den aufwändigen und offenbar langwierigen Arbeiten am Hochwasserschutz im Bereich des Freibades. Dazu zählt auch ein Sperrwerk an der Stelle, wo die Umflut abzweigt und deren Wasser die Mühlräder sonst antreibt. Dort türmt sich seit Beginn der Bauarbeiten ein großer Erdwall, der die Umflut vom Fluss abbindet.

Diese Sperre ist nötig, damit die Bauarbeiter trockener Fußes tiefe Fundament anlegen können. Die simple Formel: kein Zufluss, kein Durchfluss, kein Wasser, das die Räder antreibt. Allenfalls bei etwas böigem Wind schaukeln die Schaufelräder leicht hin und her.

Zwar ist in die dicken Betonmauern am Sperrwerk zweimal fett das Baujahr 2012 eingelassen. Ob diese Zahl aber auch für das Jahr der Fertigstellung steht, hat die NW im Bauamt der Stadt nachgefragt. "Geplant ist", sagt Pressesprecher Martin Pollklas, "nicht nur das Fundament und die Unterkonstruktion, sondern auch den Oberbau des Sperrwerks noch 2012 fertigzustellen". Nach den derzeitigen Gegebenheiten werde das klappen, "wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht."

Noch knapp fünf Wochen bis Weihnachten. Vielleicht sollte die Stadt wenigstens die nächtliche Beleuchtung der Mühlräder schon mal aktivieren. Und zwar in "Grün", der Farbe der Hoffnung. Vielleicht trägt das ja dazu bei, dass es für die Mühlen-Fans noch ein schönes Geschenk zum Fest gibt. . .