Mit Video und vielen Fotos: Paar aus dem Kreis Gütersloh saniert Altbau zum Traumhaus

Rheda-Wiedenbrück. Nilpferd-Tapete, rosa Toilette, Dusche unter der Schräge. Stefanie Kobben und Stephan Richter lieben es anders.“Das größte Kompliment ist, wenn jemand reinkommt und sagt: ’Für mich wäre das nichts, aber es sieht toll aus’“, sagt die 45-jährige Rheda-Wiedenbrückerin und grinst. Standard könne schließlich jeder. Das Rheda-Wiedenbrücker Paar hat sich in den vergangenen Jahren ihr ganz eigenes Traum-Zuhause geschaffen. Gemeinsam leben sie auf 140 Quadratmetern über zwei Etagen. Das Besondere: Es handelt sich um Stefanie Kobbens Elternhaus. Baujahr 1965. Das haben Stefanie Kobben und Stephan Richter in Eigenregie in ein modernes Loft verwandelt. Ganz nach ihren Vorstellungen. Ober- und Dachgeschoss wurden komplett entkernt, Wände rausgerissen, der Boden erneuert. Sogar ein neues schwarzes Stahlkonstrukt wurde eingebaut – von Stefanie Kobbens Vater höchstpersönlich. Der 76-Jährige hat in vorderster Reihe beim Großprojekt seiner Tochter mitgeholfen. Jeden Tag waren er und seine Frau mit auf der Baustelle, oft bis spät in die Nacht. &bdquo;Wir sind meinen Eltern sehr dankbar für ihre Unterstützung“, sagt Kobben, &bdquo;ich weiß, dass sie alles für uns gegeben haben. Ohne sie und auch den Rest unserer Familie und Freunden hätten wir das nicht geschafft.“ Paar wohnt während der Sanierung auf der Baustelle Denn: Das Paar hat während der gesamten Sanierung Vollzeit gearbeitet – und zudem auf der Baustelle gewohnt. Stefanie Kobben hat viele Jahre die Leonardo Kita in Gütersloh geleitet. Mittlerweile arbeitet sie als Produktmanagerin beim Bergmoser und Haller Verlag in Aachen; fast ausschließlich aus ihrem Homeoffice. Partner Stephan Richter ist Key-Account-Manager bei dem Herforder IT-Unternehmen DTS Systeme. Bis zum späten Nachmittag waren beide Bauherren in ihren Jobs eingespannt, danach ging es zurück auf die Baustelle. &bdquo;Da kann die Stimmung auch mal kippen“, sagt Stephan Richter und grinst, &bdquo;diese Doppelbelastung ist schon hart. Aber wir wussten, dass wir die Zeit irgendwie überstehen müssen und auf keinen Fall unser Ziel aus den Augen verlieren dürfen.“ Also wurde immer wieder improvisiert. Gefrühstückt wurde auf einem provisorischen Tisch aus Umzugskartons und einer ausgebauten Tür; zwei Liegestühle wurden kurzerhand zum Sofa umfunktioniert. Monatelang wuselten zahlreiche Handwerker durch die Räume und Baustaub legte sich in jede noch so kleineste Ecke. &bdquo;So hart haben wir es uns ehrlich gesagt nicht vorgestellt“, gibt Stefanie Kobben aber zu und grinst, &bdquo;aber es hat sich gelohnt.“ Lesen Sie auch: Gütersloher Familie lebt monatelang auf Großbaustelle: So sieht ihr fertiges Haus aus Ungewöhnliche Tapete bei Influencerin entdeckt Das meiste ist mittlerweile geschafft. Auf zwei Etagen ist ein 140 Quadratmeter großes Loft im Industrie-Style. Offene Grundrisse große Fenster, unverputzte Materialien. Vor allem Schwarz-, Weiß- und Beigetöne herrschen vor; dazu immer wieder farbliche Akzente etwa in Neonpink oder Blau. Die buten Kissen auf der gepolsterten Cord-Sitzbank am Holz-Esstisch aus Dänemark wurden zum Beispiel aus Handtaschen des Modelabels &bdquo;lala Berlin“ selbst genäht. Die große silberne Bürolampe hat Stefanie Kobben kürzlich über Kleinanzeigen gebraucht gekauft. &bdquo;Ich bin eine Schnäppchenjägerin“, sagt sie und lacht, &bdquo;ich kann Stunden damit verbringen, alle möglichen Plattformen nach coolen Teilen durchzustöbern.“ Die Rheda-Wiedenbrückerin hat eine große Leidenschaft für Design und Inneneinrichtung. Vor allem das Gästebad im Obergeschoss ist ein absoluter Hingucker geworden. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Stef & Stephan (@umbautroedellei) &bdquo;Ich habe die Nilpferd-Tapete bei der Influencerin Gina Sandrin gesehen und war sofort verliebt“, erinnert sich Kobben. Auch Stephan Richter konnte sich mit der ungewöhnlichen Wahl anfreunden. &bdquo;Ich mag Stefs Geschmack, sie hat ein perfektes Händchen für die Einrichtung. Deshalb überlasse ich ihr das gerne.“ Lesen Sie auch: Ruine wird Traumhaus: Gütersloher Freunde verwandeln alte Scheune in Zweifamilienhaus Paar investiert eine Viertel Million Euro in die Immobilie Eine Viertel Million Euro hat das Paar bislang investiert. Mehr als ursprünglich vorgesehen. &bdquo;Aber das ist typisch Altbau“, sagt Richter, &bdquo;es tauchen immer wieder kleinere Baustellen auf, von denen man vorher nichts ahnt.“ Er empfiehlt allen, die ähnliche Projekte vorhaben, eine genau Budgetplanung aufzustellen. Und genug Zeit einzuplanen. &bdquo;Womit wir zum Beispiel nicht gerechnet haben, sind die behördlichen Aspekte, die extrem viel Zeit und Geld kosten“, sagt Stefanie Kobben. Teilweise musste das Paar monatelang auf bauliche Genehmigungen warten. &bdquo;Das hat unsere Nerven schon ordentlich strapaziert.“ Stephan Richter nickt und ergänzt mit einem Lachen: &bdquo;Wir sind uns beide einig, dass man sowas wohl nur einmal im Leben macht. Das reicht!“

Meistgelesen