Familienbetrieb im Kreis Gütersloh seit 25 Jahren – das Erfolgsgeheimnis

Rheda-Wiedenbrück. Als die TTM-Tankstelle an der Herzebrocker Straße 1999 eröffnet wurde, galt das Gebäude als futuristisch. Es war die Vision des damaligen Geschäftsführers Theodor Meiwes, optisch etwas anders zu machen. Der Entwurf dazu entstand in nur fünf Sekunden. Der heute 73-Jährige saß Anfang der 90er Jahre mit dem Architekten Jürgen Lindner zusammen. &bdquo;Der nahm ein DIN-A4-Blatt, faltete es und schon gab es die Dach-Idee“, erzählt Christina Meiwes. Sie führt heute die Geschäfte des Familienbetriebs mit ihrem Schwager Dominik Rott in zweiter Generation. Doch bis der Plan umgesetzt worden war, vergingen noch einige Jahre mit Gutachten und Gerichtsterminen, weil Anlieger zu viel Verkehr fürchteten. Lesen Sie auch: Dreister Dieb überfällt Gütersloher Tankstelle – Tat auf Video Ihr Vater war damals der Motor, der dafür kämpfte, Tankstelle, Shop und Waschstraße dort zu realisieren, wo einst ein Imbiss und eine Kfz-Werkstatt waren. &bdquo;Wir leben rund um die Mobilität“, sagt die 40-Jährige. Den 350 Quadratmeter großen Shop nennt sie einen &bdquo;Riesen-Kiosk, so wie früher Tante-Emma-Läden“. Wer tanke, nehme oft gleich noch das mit, was im Haushalt fehle. BGH-Urteil wird im Kreis Gütersloh schon lange befolgt &bdquo;Bei uns macht’s das Tempo, da steht keiner lange an der Kasse.“ Der Shop bietet auch Nützliches aus der Region: Blumen von Flaskamp, gekühltes Bier von Hohenfelder, Grillgut von Brinkmann in Beelen und individuelle Geschenkartikel von &bdquo;Schöne Dinge“ aus Herzebrock-Clarholz. &bdquo;Wir sind ein Mini-Kaufhaus, wo man auch charmante Präsente erwerben kann.“ TTM macht der Kundschaft auch ein Geschenk zum 25-Jährigen, etwa mit der Jubiläumswäsche vom 1. bis zum 15. Dezember. Christina Meiwes bereitet die Entscheidung des Bundesgerichtshofes (BGH) zur Haftung in Waschstraßen kein Kopfzerbrechen. &bdquo;Wir arbeiten so weiter wie bisher, weil wir das, was im Urteil steht, schon immer befolgt haben.“ An der Einfahrt zur Waschstraße entfernen die rund 80 Mitarbeitende nicht nur den ersten Dreck, sie achten auch auf serien- und nicht serienmäßige Besonderheiten an den Autos. Nicht für maschinelle Wäsche geeignet sind etwa, trotz Serienmäßigkeit, Porsche 911 GT3 wegen des Spoilers und alte Mercedes wegen des Sterns auf dem Kühler. Geschaut wird zudem nach Vorschädigungen an den Autos. &bdquo;Die sind noch wichtiger“, sagt die Speditionskauffrau mit dualem BWL-Studium. Einwohner schätzen die Tankstelle im Kreis Gütersloh 80 Leute arbeiten in der Waschstraße. Das waren früher viele Einstein-Gymnasiasten. Doch Nachmittagsunterricht und G8 &bdquo;haben die Welt der Aushilfen verändert“. Hinzugekommen sind nun Leute, die im Nebenerwerb arbeiten, &bdquo;um ein zusätzliches Einkommen zu haben“, sagt die Mutter von zwei Töchtern. Geblieben ist über die Jahre, dass &bdquo;die Ortsansässigen ihr Auto nach wie vor hegen und pflegen“. Für manchen Mann ist das Auto ein Statussymbol, das einmal in der Woche durch die Waschstraße rollt. &bdquo;Aber auch Frauen mögen saubere Autos, so wie ich“, sagt die Geschäftsführerin. Viele Kunden wechseln nach der Autowäsche die Straßenseite in das 2013 eröffnete &bdquo;Best Carwash Premium Center“ von TTM. &bdquo;Da bieten wir alles, was wir hier früher in der kleinen Sauberhalle gemacht haben.“ Lesen Sie auch: Unfall an Gütersloher Tankstelle: Autofahrer fährt mit drei Promille gegen Hauswand Die Waschstraße sei ebenso ein Magnet, der die Kundschaft anziehe, wie die Tankstelle. Dort hat sich seit 1999 wenig verändert. Die 14 Zapfpunkte inklusive Adblue-Säule, bedienen Verbrenner. Doch Christina Meiwes ist offen für alle Antriebsarten. &bdquo;Es ist klar, dass sich da noch einiges tun muss, um Klimaneutralität zu erreichen.“ Die 40-Jährige setzt auf die Wissenschaft und Entwicklungen. &bdquo;Es wäre toll, wenn es gelingen würde, aus dem ganzen Plastikmüll Treibstoff zu machen.“ Auch das ist eine Vision.

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