Familienunternehmen aus dem Kreis Gütersloh ist seit 75 Jahren erfolgreich

Rheda-Wiedenbrück. Am 1. Oktober 1949 legte der Fußballer Josef Wien aus Herne den Grundstein für das heute einzige Sportgeschäft in Wiedenbrück &bdquo;Sport Wien“. Das feiert in diesen Tagen sein 75-jähriges Bestehen. Geleitet wird das Traditionsgeschäft in dritter Generation von Jürgen Niggenaber, Enkel des Gründers, und seiner Frau Manuela. &bdquo;Sport Wien“ sind heute zwei großräumige Geschäfte mit 1.000 Quadratmetern Verkaufsfläche an der Langen Straße 15, die durch einen Durchgang voneinander getrennt sind. Mit Gisela Kappel, Tochter des Gründers, haben die heutigen Inhaber in alten Unterlagen nachgeschaut und die Erfolgsgeschichte des Gründers aufgearbeitet. Lesen Sie auch: Familienunternehmen aus dem Kreis Gütersloh ist weltweit Marktführer seiner Branche Josef Wien, der seinerzeit in der höchsten Fußballklasse spielte, eröffnete an der Ratsherrenwiese, angegliedert an eine Sporthalle zunächst eine Fußball-Wettannahmestelle. Nach dem Krieg hätten die Menschen ihr Glück gerne mit solchen Wetten probiert, auch um etwas Abwechslung zu haben, heißt es. Bis 1974 gab es Lotto und Sportartikel noch unter einem Dach In den 1950er Jahren kam die Lottoannahme hinzu. Außerdem baute der sportbegeisterte Unternehmer für seine Kundschaft ein Angebot an Sportartikeln auf. Damit legte Josef Wien den Grundstein für das Sportgeschäft. Das wurde einige Jahre später auf der Ratsherrenwiese aufgegeben und an der Langen Straße neu eröffnet. Das Fachgeschäft führte bis 1974 Lottoannahme und Sportartikel unter einem Dach. Die positive Entwicklung führte zu einer Trennung der beiden Bereiche. Gisela Kappel übernahm vor 50 Jahren die Leitung des Familienunternehmens von ihrem Vater. Sie baute den Sportbereich intensiv aus und hatte stets ein gutes Händchen dafür, was die Kunden wünschten. Unterstützt wurde sie von ihrem Mann Heinz. Beide engagierten sich in Sportvereinen und waren beim Tennisspiel ebenso aktiv wie beim Skilaufen. Übernahme des Ladenlokals nebenan anfangs nicht leicht gemacht Am 1. März 2011 gab es die Übergabe an die dritte Generation. Neffe Jürgen Niggenaber und seine Frau übernahmen &bdquo;Sport Wien“. Als der gelernten Erzieherin klar war, dass sie ihren Mann im Einzelhandel unterstützen würde, absolvierte sie dort eine kaufmännische Ausbildung, um das nötige Rüstzeug zu erlangen. Im selben Jahr nahm das Ehepaar das benachbarte Ladenlokal hinzu, in dem bis dahin eine Drogerie war. &bdquo;Das war für uns keine leichte Entscheidung, gleich zum Start zwei großzügige Ladenlokale zu betreiben“, erinnert sich die Chefin gut an ihre damaligen Zweifel. Heute sind die Geschäftsleute froh, die Fläche zu haben. Lesen Sie auch: Schließung abgewendet? Geschäft im Kreis Gütersloh wohl gerettet Vieles hat sich geändert. Saisonware gibt es kaum noch. Badebekleidung bleibt das gesamte Jahre über im Laden, weil die Kunden sie für Kreuzfahrten oder Urlaube in warmen Regionen auch im Winter nachfragen. Auch kurze Sporthosen oder Übergangsjacken werden heute ganzjährig gekauft. Onlinehandel ist für das Unternehmerpaar eine große Herausforderung &bdquo;Sport Wien“ setzt nach wie vor auf gute Beratung, Service und eine große Bandbreite an Artikeln, die für Sportarten vom American Football bis Yoga reichen. Manuela Niggenaber kümmert sich in erster Linie um das Büro, den Einkauf der Textilien und ist auch auf der Fläche unterwegs. Ihr Mann ist für den Schuheinkauf verantwortlich und kümmert sich um den Fußballbereich, um Wander- und Laufschuhe. Zahlreiche Vereine stattet das Sportgeschäft aus. Dort werden auch Tennisschläger besaitet, es gibt Laufanalysen bei Sport- und Wanderschuhen, Shirts werden bedruckt, ein umfangreicher Service für Skier und Snowboards, die auch verliehen werden, wird geboten. Als große Herausforderung nennt das Unternehmerpaar den Onlinehandel. &bdquo;Seit der Corona-Pandemie bieten wir auch einen Online Shop an“, sagt Manuela Niggenaber. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit sei sie noch keine Freundin des Onlinehandels, will sich dem aber nicht verschließen. Manche Mitarbeitende im Team sind schon seit Jahrzehnten dabei Am liebsten hat die 52-Jährige sie es, wenn die Kunden ins Geschäft kommen und die gute Beratung nutzen. Dafür steht ein 13-köpfiges Team im Laden bereit. Schließlich sei es wichtig, dass Sportkleidung passe und man sich wohl darin fühle. Schön sei es, wenn Kunden direkt kommen oder sich zuvor Artikel auf der Internetseite anschauen, gegebenenfalls reservieren und vor Ort anprobieren. &bdquo;Das spart Zeit, Portokosten und viel Verpackungsmüll.“ Glücklich ist das Unternehmerpaar über sein &bdquo;tolles Team“. Viele der Mitarbeitenden sind schon Jahrzehnte dabei wie Mechthild Menke, die 44 Jahre bei &bdquo;Sport Wien“ beschäftigt ist. Auch Sohn Niclas Niggenaber (23 Jahre) hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert und gehört inzwischen zur Belegschaft. Tochter Alina (20 Jahre) hat ebenfalls ihre Ausbildung in dem Bereich absolviert.

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