Bank-Filiale im Kreis Gütersloh schließt: Kunden müssen bald zehn Kilometer fahren

Rheda-Wiedenbrück. Schon seit April können bei der Post an der Hauptstraße keine Päckchen mehr verschickt, Einschreiben aufgegeben oder Briefmarken gekauft werden. Bald sind dort auch Geldgeschäfte nicht mehr möglich. Denn die Filiale der Postbank schließt im Oktober. Über den genauen Termin der Schließung am Mittwoch, 23. Oktober, werde das Unternehmen seine Kundinnen und Kunden &bdquo;in jedem Fall rechtzeitig informieren“, teilt ein Sprecher der Postbank auf Anfrage der &bdquo;NW“ mit. Wie viele das etwa sind, lässt er offen. Klar ist, dass die Kundschaft dann keine Beratung mehr bekommt, auch kein Bargeld am Geldautomaten und der Serviceterminal, an dem etwa Überweisungen getätigt werden können, geht an der Hauptstraße auch außer Betrieb. Kunden müssen zehn Kilometer Weg in Kauf nehmen Wollen Kunden Produkte und Leistungen von Deutscher Post und DHL, so werden sie seit April an die nächste, 700 Meter entfernte Partnerfiliale der Deutschen Post am Feldhüserweg bei &bdquo;Getränke Hoffmann“ verwiesen. Postbank-Kunden müssen einen weiteren Weg von rund zehn Kilometer in Kauf nehmen. Der Unternehmenssprecher verweist auf die nächstgelegene Filiale in Gütersloh an der Kaiserstraße 21. Dort gibt es weiterhin Beratungen zu Baufinanzierung, Altersvorsorge, Privatkredite oder Wertpapieren. Auch Bargeld kann dort ein- oder ausgezahlt werden sowie ein Serviceterminal genutzt werden. Wichtige Hinweise für Kunden In Sachen Bargeld verweist der Sprecher zudem auf die Cash Group, zu der Postbank, Deutsche Bank, Commerzbank und Hypo Vereinsbank gehören. &bdquo;Den Kunden der Postbank stehen alle Geldautomaten der Cash Group, inklusive Bargeldbezug an den Kassen von teilnehmenden Shell-Tankstellen, kostenlos zur Verfügung.“ Das heißt: Demnächst könnten sich Postbank-Kunden bei der Commerzbank am Klingelbrink mit Bargeld versorgen. Bei Überweisungsträgern empfiehlt der Sprecher einen Girobriefumschlag, mit dem diese an die Postbank geschickt werden könnten - per Post und, da nicht in allen Kontomodellen im Preis inbegriffen, auch gegen eine Gebühr. Offeriert wird auch Telefonbanking, für das kein Smartphone erforderlich sei. Warum die Postbank ihre Filiale schließt, begründet der Sprecher mit dem veränderten Kundenverhalten und der zunehmenden Digitalisierung. Über alle Altersgruppen hinweg würden die Mobile- und Online-Angebote der Postbank zunehmend stärker genutzt, der Service in den Filialen sei weniger gefragt. &bdquo;Die Postbank wird dieser Entwicklung in Zukunft noch stärker entsprechen und sich im wachsenden Bereich digitaler Bankdienstleistungen stärker positionieren.“ Lesen Sie auch: Herbert Grönemeyer, Lena und Co. – dieses Promis bekommen Post aus dem Kreis Gütersloh Keine betriebsbedingten Kündigungen Angepasst an diese Nachfrage werde das Filialnetz der Postbank verändert. Die Zahl der Standorte liegt derzeit bundesweit bei etwa 550. Schrittweise soll die Zahl der Filialen bis Ende 2026 auf rund 320 reduziert werden. Geachtet werde darauf, in Ballungsgebieten und in der Fläche weiterhin gut vertreten zu sein. Auch wenn das nicht überall möglich sei, &bdquo;stellen wir insbesondere die Bargeldversorgung flächendeckend sicher“, meint der Sprecher. Betriebsbedingte Kündigungen gebe es durch die Aufgabe der Filialen nicht. Kundenberater und Kundenberaterinnen würden weiter beschäftigt - an anderen Standorten oder in einem der elf regionalen Beratungscenter, die für die Beratung per Video und Telefon aufgebaut würden. Unklar, wie es mit der Immobilie weitergeht Was aus der Immobilie an der Hauptstraße wird, wenn die Postbank ausgezogen ist, kann der Sprecher nicht sagen. &bdquo;Wir sind nur Mieter.“ Und das bereits &bdquo;seit den nuller Jahren“. Seither war die Filiale der Postbank die Betreiberin der Services an der Hauptstraße. Sie bot auch Brief- und Paketdienstleistungen im Auftrag der Deutschen Post an – bis April. Nun naht der nächste Abschied von dem, was in Rheda-Wiedenbrück immer als Hauptost bezeichnet wurde und wo ein postalischer Zustellstütrzpunkt bleibt. Ob auch das sich ändert? Eine entsprechende Anfrage an die Post blieb Mittwoch unbeantwortet.

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