Update: Eskalierter Streit bei Zirkus im Kreis Gütersloh - weitere Verdächtige im Blickfeld

+++UPDATE+++ Wegen des Anfangsverdachtes auf Mittäterschaft ermitteln die Polizei Gütersloh und die Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen eine vierte Person. Dabei handelt es sich um eine Frau, Jahrgang 1996, wie Polizeisprecherin Katharina Felsch auf Anfrage mitteilt. Die Verdächtige kommt aus dem Team des Circus Lollipop, der für eine Projektwoche an der Johannisschule sein Zelt aufgebaut hat. Dort war am Sonntag, 19. Februar, ein Streit zwischen einem Ehepaar aus der Ukraine, das für den Zirkus arbeitete und eine bessere Bezahlung forderte, und anderen Lollipop-Beschäftigten ausgebrochen. Die Auseinandersetzung eskalierte, der 35-Jährige und seine 37-jährige Ehefrau waren mit Baseballschlägern traktiert worden. Der Mann erlitt &bdquo;massive Kopfverletzungen“, die anfangs lebensbedrohlich waren. Das Paar ist noch im Krankenhaus, es gehe ihm gesundheitlich besser, so Felsch. Ermittelt wird weiter gegen einen 29-jährigen Holzheimer wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Er ist in Untersuchungshaft. Zudem werden ein 16- und ein 42-Jähriger verdächtigt. Weil gegen sie der Tötungsvorsatz aktuell nicht belegbar ist, sind sie frei. Das gilt auch für die verdächtige Frau. Das Zirkusprojekt läuft für die Grundschüler wie geplant, nachdem das Lollipop-Team ausgetauscht worden war. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Rheda-Wiedenbrück. Ein Streit unter Zirkusmitarbeitern ist am Sonntagabend im Stadtteil Rheda eskaliert. Jetzt liegt ein ukrainisches Ehepaar (35 und 37) mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus. Der 35-jährige Mann schwebte laut Staatsanwaltschaft noch am Montagabend in akuter Lebensgefahr. Sein Zustand sei mittlerweile aber stabil. Der mutmaßliche Täter (29) wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Gegen zwei weitere Beteiligte wird noch ermittelt. Der Notruf bei der Leitstelle der Polizei in Gütersloh ging um 18.45 Uhr ein. &bdquo;Auf einer Wiese an der Lessingstraße in Höhe Fontainestraße ist es zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen“, berichtete der aufgeregte Anrufer. Die Polizei raste mit mehreren Streifenwagen zum Tatort. Dort fanden die Beamten zwei schwer verletzte Menschen vor, die blutüberströmt vor einem Wohnwagen neben einem großen, roten Zelt lagen. Erste Ermittlungen ergaben, dass die Verletzten dem gerade dort gastierenden &bdquo;Circus Lollipop“ angehören. Dringend tatverdächtig sei ein Mann aus Holzheim, einer kleinen Gemeinde im schwäbischen Landkreis Dillingen, sagte gestern der leitende Staatsanwalt Christopher York der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Im Laufe der Ermittlungen seien dann zwei weitere Männer im Alter von 42 und 16 Jahren, Mitarbeitende des Zirkus und ebenfalls aus Holzheim, in den Fokus geraten. &bdquo;Diese befinden sich zurzeit in Polizeigewahrsam. Wir werden sie noch intensiv vernehmen, um zu erfahren, ob sie wirklich an der Tat beteiligt gewesen sind“, erklärte York. Ehepaar soll mehr Lohn gefordert haben Die blutige Tragödie geschah auf dem Gelände einer Grundschule. Dort hatte der kleine &bdquo;Circus Lollipop“ am Wochenende sein Zelt für ein einwöchiges Schulprojekt aufgebaut. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft Bielefeld soll es am Sonntagabend gegen 18.30 Uhr plötzlich einen Streit in dem Zirkus-Team gegeben haben. Nach Informationen dieser Zeitung soll das ukrainische Ehepaar, das zu Kriegsbeginn aus seiner Heimat geflohen war und sich dem Zirkus angeschlossen hatte, mehr Lohn gefordert haben. Nach einer verbalen Auseinandersetzung, die lautstark und aggressiv gewesen sein soll, habe dann der 29-jährige Zirkusangestellte mit einem Baseballschläger auf die Eheleute eingeschlagen. &bdquo;Zuvor war auch ein Messer im Spiel“, erzählte am Dienstag ein Augenzeuge, der in unmittelbarer Nähe des Tatortes wohnt. Dabei haben die Opfer erhebliche Schädelverletzungen erlitten. Die 37-jährige Frau und ihr 35-jähriger Mann wurden umgehend in eine Klinik gebracht. Es wurde eine Mordkommission gebildet. Leitender Ermittler ist Kriminalhauptkommissar Alexander Scholz. Sein Team setzt sich aus Beamten der Kreispolizeibehörde Gütersloh und des Polizeipräsidiums Bielefeld zusammen. Circus Lollipop war schon mehrmals für Projektwoche vor Ort Der &bdquo;Circus Lollipop“ war schon mehrmals mit einer Projektwoche für Kinder zu Gast an der Grundschule in Rheda. &bdquo;Die Begeisterung für den Circus ist damit verbunden, Neues zu erfahren, Grenzen zu erleben und diese zu überwinden. Bei uns wird das Klassenzimmer gegen ein Zirkuszelt getauscht“, wirbt das Familienunternehmen auf seiner Website. &bdquo;Unsere Aufgabe liegt darin, Kindern Selbstvertrauen und Kraft zu schenken und dabei die Kinderaugen strahlen zu lassen, denn bei uns werden sie zu den großen Stars der Manege.“ Angebote des Projektes würden körperliche Aktivität und kreatives Lernen verbinden. Die Projektwoche ist trotz des Vorfalls am Dienstag gestartet und soll wie geplant fortgesetzt werden. Stellungnahmen lehnten der Zirkus und die Schulleitung ab.

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