Rheda-Wiedenbrück Güterzug entgleist im Rhedaer Bahnhof - etliche Ausfälle und Verspätungen

Rheda-Wiedenbrück. Große Aufregung am Bahnhof in Rheda am Freitagabend gegen kurz vor 22 Uhr: Bei Rangierarbeiten ist ein Güterwaggon entgleist. Ein Rangierbegleiter der Firma Rheincargo wurde dabei schwer verletzt, der Zugführer erlitt einen Schock. Es kam in der Folge zu etlichen Verspätungen, auch am Samstag ist der Bahnverkehr weiter beeinträchtigt. Erste Meldungen der Kreisleitstelle sprachen zunächst gar von einem umgestürzten Wagon. Etliche Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes rückten daraufhin zum Rhedaer Bahnhof aus. Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass trotz der Verletzten eine große Katastrophe glücklicherweise ausgeblieben war. War ein Haltesignal übersehen worden? Wie ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber der NW am Samstag schilderte, hatte der Triebfahrzeugführer nach ersten Informationen mutmaßlich ein Haltesignal übersehen. Weil eine Weiche umgestellt wurde, auf der sich kurz darauf der Güterzug befand, wurde dieser praktisch aus dem Gleis herausgehebelt. Der mit zwei Frachtcontainern beladene Waggon geriet ins Gleisbett und hatte zwar leichte Schräglage, blieb aber stehen. Der Zug absolvierte eine sogenannte Schnellbremsung, wie sie bei einer Gefahrensituation durchgeführt wird, und kam dadurch zum Stillstand. Wie die Bundespolizei bestätigte, war der auf einer Plattform des betreffenden Waggons stehende Rangierbegleiter kurz zuvor abgesprungen. Er blieb schwer verletzt einige Meter entfernt von dem Punkt liegen, an dem der entgleiste Güterzug zum Stehen kam. Der Rangierbegleiter wurde vom Rettungsdienst erstversorgt und von Feuerwehrleuten aus der Gleisanlage herausgetragen. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Gütersloher Krankenhaus. Zugverkehr wird durch den Unfall erheblich beeinträchtigt Nach einer ausführlichen Erkundung, auch unter Zuhilfenahme einer Drohne, war klar, dass die Feuerwehr nicht weiter tätig werden musste und rückte wieder ab. Die Polizei hat derweil die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Der Vorfall hatte erhebliche Auswirkungen auf den Zugverkehr, weil die Bahnstrecke zwischen Bielefeld und Hamm gesperrt wurde. Betroffen waren die Nahverkehrszüge RE6, RB 67 sowie RB 69 und auch die Fernverkehrszüge ICE 957, der in Neubeckum halten und warten musste, der IC 2446, der in Löhne stehen blieb, als auch der IC 2341 von Köln nach Hannover. Auch am Samstag kam es noch zu Ausfällen Noch vor Mitternacht gab der Notfallmanager der Bahn einen Teil der Strecke wieder frei. Wie es vom Sprecher der Bundespolizei heißt, musste aber auch noch am Wochenende weiter mit Störungen gerechnet werden. Der Waggon musste zunächst wieder ins Gleis gesetzt werden, auch der Gleiskörper selbst habe nach Angaben der Bundespolizei Schaden genommen und müsse repariert werden. Betroffen waren am Samstag die Linien RE 6, RB 67 und RB 69 auf denen es bis in den Nachmittag hinein zu Beeinträchtigungen kam. Speziell auf der Linie RB 67 waren mehrere Verbindungen zwischen Bielefeld nach Münster von Teilausfällen betroffen. Seit Sonntag fahren die Züge nun wieder planmäßig.

Mehr zum Thema