Scheune komplett niedergebrannt - Tiere gerettet - Polizei ermittelt

Rheda-Wiedenbrück. Das war eine lange Nacht für die fünf Löschzüge der Stadt. Sie waren am Mittwochabend um 20.30 Uhr zu einem Feuer an der Straße "In den Brinken" alarmiert worden. Dort brannte eine Scheune auf einem Bauernhof. Menschen kamen nicht zu Schaden. 150 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr waren vor Ort, um zu löschen und ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Das war indes gar nicht so einfach. Als die Kameraden am Einsatzort eintrafen, "stand die Scheune in Vollbrand, war das Dach schon durchgezündelt", berichtet Stadtbrandinspektor Christian Kottmann. In der Scheune lagerten rund 130 große Strohrollen, die den Flammen reichlich Nahrung boten. Gerettet hatten Anwohner und Eigentümer beim Eintreffen der Feuerwehrleute bereits etwa acht Pferde aus der Scheune. Sie seien dann zeitnah vom Besitzer des Hofes zu befreundeter Landwirten gebracht worden und dort in Ställen untergekommen. Auf dem Anwesen war auch eine Fasanenzucht. "Da haben wir die meisten Tiere retten können", sagt Kottmann. Doch seien immer wieder Vögel in Richtung des Feuers gelaufen und damit in den "gefährlichen Bereich der Trümmerschatten". Um das Leben der Kameraden durch herabstürzende Teile aus dem instabilen Giebel nicht zu gefährden, wurde die Rettungsaktion der Fasane abgebrochen. Wasserleitungen über mehrere Hundert Meter gelegt Für die Versorgung mit ausreichend Löschwasser waren die Löschzüge aus Herzebrock und Quenhorn jeweils mit Tanklöschfahrzeugen angerückt. Sie unterstützten den "insgesamt alarmierten Stadtverband Rheda-Wiedenbrück". Die 150 Kameraden waren mit allen wasserführenden Fahrzeugen, die zwischen 1.000 und 4.500 Liter fassen, zur Stelle. Aus zwei offenen Wasserstellen an der Ems legten sie Wasserleitungen über mehrere Hundert Meter, unterstützt durch Verstärkerpumpen für den Wasserdruck, zu dem Brandort. Dort wurde auch ein Pufferspeicher der Kreisfeuerwehrschule aufgebaut. Angezapft wurde zudem ein Hydrant an der Freiherr-vom-Stein-Allee und zwei zusätzliche Auflieger eines landwirtschaftlichen Lohnunternehmens zogen in Höhe der Kläranlage Wasser. "Das waren zwei Silofahrzeuge mit einem Fassungsvermögen von 27.000 Litern", spricht Kottmann davon, dass "man sich eben hilft". Hilfe kam in der Nach auch von Rotkreuzlern: Sie versorgten die Einsatzkräfte. Eingerichtet hatte die Einsatzleitung in einem Einbahnsystem eine Art Kreisverkehr, informiert der Stadtbrandinspektor. Dazu wurden die umliegenden Straßen, unter anderem der Moorweg sowie die Emser Landstraße von Mitarbeitern des städtschen Bauhofes für den übrigen Verkehr gesperrt. So konnten die Löschfahrzeuge ungehindert auf den teils schmalen Straßen vorankommen. Um in erster Linie das Wohnhaus vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen, aber auch weitere, "relativ dicht angrenzende Gebäude", wurde eine Riegelstellung aufgebaut - mit Erfolg. "Das Wohnhaus konnten wir schadlos halten", so Kottmann. Gütersloher Feuerwehr bildet eine Rückfallebene Im Einsatz war auch eine Drohne mit Wärmebildkamera des Kreisfeuerwehrverbandes. Damit wurden die Gebäude beobachtet, aber auch geschaut, "ob es eine Brandausbreitung in der Umgebung gibt", verweist Kottmann auf die Wiesen und Maisfelder rund um den Bauernhof. In der Nacht habe Wind geweht. Einen anderen Entstehungsbrand gab es nicht. Doch die Scheune konnten die Feuerwehrleute nicht mehr retten. Sie ist abgebrannt. Gegen 2.30 Uhr rückten die Kräfte der Löschzüge Batenhorst, Lintel und St. Vit wieder ein. Im Einsatz blieben etwa 35 Kameradinnen und Kameraden der Löschzüge Rheda und Wiedenbrück. Sie fuhren das Brandgut auseinander und löschten es. Gegen 6 Uhr wurden sie von Feuerwehrleuten abgelöst, die quasi in einer Rotation aus den Dörfern für die Brandwache zurückkamen. Sie blieben bis Donnerstagmittag. Für den Fall, dass es während des Großeinsatzes zu einem weiteren Schadensereignis in Rheda-Wiedenbrück gekommen wäre, hatten Freiwillige der Feuerwehr Gütersloh mit entsprechenden Fahrzeugen eine sogenannte Rückfallebene an der Rettungswache am Nordring gebildet. "Gemeinsam mit ortskundigen Kameraden haben sie den Grundschutz für die Stadt gewährleistet", informiert Kottmann. Ausrücken mussten sie glücklicherweise nicht. Wie es zu dem Feuer in der Scheune gekommen ist, konnte die Polizei am Donnerstag nicht sagen. Sie hat die Brandstelle für die weitere Spurensicherung beschlagnahmt. "Die Ermittlungen dauern an", heißt es.

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