Diese vier Immobilien kommen in Rheda-Wiedenbrück unter den Hammer

Rheda-Wiedenbrück. Vier Immobilien hat das Amtsgericht Rheda-Wiedenbrück bereits im Juni zwangsversteigert. Nun gibt es vier weitere Objekte, die an den Meistbietenden gehen. Das sind in Rheda-Wiedenbrück ein Zweifamilienhaus an der Ringstraße, eine Doppelhaushälfte an der Breslauer Straße und eine vermietete Eigentumswohnung an der Straße "Am Bach" sowie in Herzebrock-Clarholz ein Einfamilienhaus an der Straße Westerfeld. Das seien auf das Jahr gesehen nicht mehr Zwangsversteigerungen als sonst, sagt Carsten Scheele, Geschäftsleiter des Amtsgerichts. "Die Verfahren haben sich wegen der Corona-Pandemie nur etwas angestaut." Ungewöhnlich indes seien gleich vier Zwangsversteigerungen an einem Tag. Das begründet er damit, dass im Saal des Amtsgerichtes an der Ostenstraße maximal zehn Interessierte einen Platz fänden - zu wenig. Um die aktuellen Schutzregeln einhalten zu können, wurde darum die Cafeteria im A2 Forum angemietet, "weil wir einen hohen Andrang erwarten, auch wenn man nie weiß, wie viele Leute wirklich kommen", so Scheele. Doch seien es beispielsweise im Juni allein zu der Zwangsversteigerung eines Einfamilienhauses 50 Interessierte gewesen. Zeiten von Schnäppchen sind vorbei Viele hofften bei einer Zwangsversteigerung auf ein Schnäppchen. "Aber diese Zeiten sind leider vorbei". Aufgrund der aktuellen Situation auf dem Immobilienmarkt seien Wohnungen und Häuser zuletzt immer über dem Verkehrswert weg gegangen. Aufgerufen wird dieser von einem Gutachter ermittelte Preis nicht unbedingt als erstes. Das geringste Gebot betrage aber bei dem ersten vom Amtsgericht anberaumten Termin mindestens 50 Prozent des Verkehrswertes. Verschleudert werde keine Immobilie. "Der Gläubiger kann beim ersten Termin auch 70 Prozent fordern, wegen des Schuldnerschutzes", informiert Scheele. Lesen Sie auch: Ansturm auf Gerichtssaal - Zwangsversteigerung muss verschoben werden Er nimmt die Zwangsversteigerungen mit einem Kollegen vor. Unter den Hammer kommen die Immobilien, weil Rechnungen nicht bezahlt wurden, also als Zwangsvollstreckung. Möglich ist eine Zwangversteigerung auch zum "Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft". Das geschieht beispielsweise dann, wenn sich ein Ehepaar trennt oder eine Erbengemeinschaft sich nicht einigen kann. "Dann werden Häuser versilbert, weil Geld besser zu teilen ist." "Da kann einen dann alles erwarten" Viele Anfragen zu den vier Immobilien, die jetzt einen neuen Eigentümer bekommen sollen, gibt es beim Amtsgericht bislang nicht. Die Informationen die auf dessen Homepage stehen, sind umfangreich. Sie geben Auskunft über das Baujahr, die Anzahl der Räume, die Quadratmeter Wohnraum und Grundstücksfläche, wann renoviert wurde oder eine Garage angebaut wurde - eben alles, was im Wertgutachten steht. Das kann im Internet eingesehen werden, auch um zu erfahren, wie es in dem Haus oder der Wohnung aussieht. Vermerkt ist dort zudem, falls dem Gutachter kein Zutritt gewährt worden ist. "Da kann einen dann alles erwarten", meint Scheele. Bieter müssen eine Sicherheitsleistung von zehn Prozent des Verkehrswertes beim Zuschlag nachweisen, beispielsweise als Scheck einer Bank. Dann könne jeder bis zu seiner finanziellen Schmerzgrenze bieten, sollte aber nicht "ins Ebay-Fieber geraten", meint Scheele. Denn bei wem der Hammer gefallen sei, der komme aus dem Vertrag nicht wieder heraus. "Es ist aber auch noch nicht vorgekommen, dass ein neuer Eigentümer das versucht hat." Wer den Zuschlag zu einem Wohnobjekt bekommt, der erhält zugleich den Titel, ein noch bewohntes Gebäude zwangsräumen zu können. Sicher ist Scheele, dass am Dienstag, 24. August, alle vier Immobilien weg gehen werden. Informationen zu den Zwangsversteigerungen stehen unter https://www.ag-rheda-wiedenbrueck.nrw.de/behoerde/zvg_termine/index.php

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