Mehrere Baustellen bremsen Autofahrer in Rheda-Wiedenbrück aus

Rheda-Wiedenbrück. Die Bagger haben den Kreisel am Bahnhof in Rheda verlassen. Er ist wieder frei für den Verkehr. Ausgebaut wird nun der Abschnitt der Bahnhofstraße zwischen dem Kreisverkehr und der Einmündung Neuer Wall. Dort ist die innerstädtische Hauptverkehrsstraße, die sonst täglich 8.000 Fahrzeuge nutzen, gesperrt. Gerechnet wird mit einer Bauzeit bis Juni. Am nördlichen, tiefsten Punkt ist die Bahnhofstraße aufgerissen. In der Erde wird der rund 60 Jahre alte, schadhafte Mischwasserkanal ausgetauscht. Die neuen Rohre sind aus PVC, die alten aus Steingut. Wo sie ersetzt werden, stoppt eine sogenannte Blase das Mischwasser, das aus den Häusern kommt. "Wenn wir nicht arbeiten, sind die Rohre wieder verbunden, dann fließt das Mischwasser ab", sagt Christian Amsbeck, Polier bei dem Bauunternehmen Gröschler, das für die Anlieger keine Unannehmlichkeiten entstehen. Geschäfte bleiben fußläufig erreichbar Auf die Arbeiten in der Erde folgt der Ausbau der Bahnhofstraße. Sie hat eine Verkehrsfläche zwischen 13 und 15,5 Metern. Für Fußgänger gibt es demnächst einen breiteren Gehweg, für Fahrradfahrer einen auf der Fahrbahn markierten Schutzstreifen. Der Kanalbau kostet 500.000 Euro, in den Straßenausbau werden 900.000 Euro investiert, das Land fördert das Projekt. Es hat insgesamt eine Länge von 280 Metern und noch einen weiteren Bauabschnitt: Ab Sommer wird die Bahnhofstraße zwischen Neuer Wall und Fontainestraße erneuert. Während der gesamten Bauzeit, die Stadtverwaltung plant mit einem Jahr, "bleiben die Geschäfte fußläufig erreichbar". Die ausführende Firma sei bemüht, vor und hinter der Baustelle die Zufahrten zu den Läden möglichst lange offenzulassen beziehungsweise schnell wieder herzustellen, informiert Pressesprecher Martin Pollklas auf Nachfrage. "Der Verkehr läuft gut" Begonnen hatten die Arbeiten Mitte Januar im Kreisel, wo alte Schächte frei gelegt wurden. Vier Wochen sollte das dauern. Der Wintereinbruch hat die Arbeiten um zwei Wochen verzögert. Geregelt hat während des teilweise gesperrten Kreisels eine Baustellenampel an der Oelder Straße / Wennberstraße den Verkehr. Der hätte sich sonst wegen der Umleitung auf der Oelder Straße zurückgestaut, so Pollklas. Zeitgleich waren die Grünphasen der festen Ampeln Richtung Wilhelmstraße verlängert worden, um den Verkehr zügig abfließen zu lassen. Nun ist die Baustellenampel demontiert worden, die Ampeln zeigen wieder im gewohnten Rhythmus grünes und rotes Licht. Trotz der Vollsperrung der Bahnhofsstraße zwischen Kreisel und Neuer Wall "ist der Verkehr kaum eingeschränkt und läuft gut", so Pollklas. Über die Wilhelmstraße rollen sonst 20.000 Autos - jetzt dürften es deutlich mehr sein. Auch die Belastung auf den umliegenden Straßen ist höher. Das liege an der Baustelle auf der Bundesstraße 64, verweist der Stadtsprecher auf das Projekt des Landesbetriebs Straßen NRW. Die B64 wird auf einer Länge von 1,7 Kilometern neu asphaltiert. Darum ist sie bis Mitte Mai in jeweils einer Fahrtrichtung ebenso gesperrt wie die Auf- und Abfahrten der A2. Das gilt aktuell für den Verkehr in Richtung Lippstadt. Der wird weiträumig umgeleitet. Grünphase beträgt exakt sieben Sekunden Viele Autofahrer jedoch "ignorieren die offizielle Umleitungsbeschilderung und versuchen, mit Hilfe ihres Navigationsgerätes die Baustelle zu umfahren", heißt es aus dem Rathaus. Dadurch kommt es gerade auch auf der Röttekenstraße zu längeren Wartezeiten. Regelmäßig stauen sich auf der kleinen Straße die Kraftfahrzeuge, die von der Pixeler Straße kommen und auf Wilhelmstraße, Gütersloher Straße oder Schloßstraße weiterfahren wollen. Geregelt ist der Verkehr an dieser Kreuzung durch eine Ampel. Die Grünphase an der Röttekenstraße ist sehr kurz. Sie beträgt exakt sieben Sekunden, informiert Pollklas. Eine Zeit, die auf das aktuelle Verkehrsaufkommen "natürlich nicht ausgelegt ist". Eine Verlängerung dieser Grünphase aber komme auch vorübergehend nicht in Frage. "Sie würde den anderen Verkehrsästen fehlen und zu Spitzenzeiten auf den wichtigen Durchgangsstraßen Staus entstehen lassen."

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