Musical „Der Medicus“ kommt im Dezember nach Rheda-Wiedenbrück

Herr Wulfheide, seit März, als Sie als Leiter der Musical-Fabrik die Aufführungen von &bdquo;Der Medicus" absagen mussten, verhandeln Sie mit den Lizenzgebern, um die Rechte für einen anderen Termin zu bekommen. Wie laufen die Gespräche? KLAUS WULFHEIDE: Vor wenigen Tagen sind wir endlich zu einer Einigung gelangt. Der Weg dahin war ausgesprochen zäh. Welche Probleme gab es? WULFHEIDE: Die Schwierigkeit bei der Lizenzierung von &bdquo;Der Medicus" ist, dass die Rechte an der Geschichte und die Rechte an der Musical-Fassung bei unterschiedlichen Personen liegen. Es kristallisierte sich nach einer umfangreichen Korrespondenz heraus, dass der Autor Noah Gordon die Rechte am Roman wegen bestehender Verträge mit Dritten zu den von uns angestrebten Terminen im April 2021, nicht überlassen konnte und uns eine Absage erteilte. Und dann? WULFHEIDE: Wir wollten nicht akzeptieren, dass das Projekt &bdquo;Der Medicus" damit beendet sein sollte und nahmen erneut den Kontakt auf, um über alternative Termine zu sprechen. Tatsächlich wurde uns dann die Möglichkeit offeriert, die Vorstellungen im Dezember diesen Jahres zu spielen. Wenn Sie die Aufführungsrechte für Dezember bekommen haben, haben dann auch alle 130 Kinder, Frauen und Männer, die an dem Musicals auf und hinter Bühne mitwirken, Zeit? WULFHEIDE: Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind alle Mitwirkenden dabei – und sie freuen sich riesig. Wann müssen Sie die Proben wieder aufnehmen, um im Dezember spielen zu können? WULFHEIDE: Unser Plan ist es, nach den Sommerferien wieder in die Probenarbeit einzusteigen. Wir läuft das unter Corona-Bedingungen – gerade auch mit dem Gesang, der ja beispielsweise in Kirchen aktuell verboten ist? WULFHEIDE: Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht konkret sagen. Wenn die Abstandsregelungen nach den Ferien weiterhin bestehen, werden wir uns selbstverständlich daran halten und die Proben entsprechend gestalten. Steht die Stadthalle für die neuen Aufführungstermine zur Verfügung? WULFHEIDE: Nein, die Stadthalle steht im Dezember nicht zur Verfügung. Das war die nächste Hürde, die wir überwinden mussten. Hatten Sie da einen Plan B? WULFHEIDE: Da unsere gesamte Produktion auf die Größe der Stadthalle zugeschnitten ist, hatten wir vorher nie über eine andere Spielstätte nachgedacht. Haben Sie inzwischen einen anderen Ort gefunden, wo Sie das Musical präsentieren können? WULFHEIDE: Für uns stand fest, dass wir den &bdquo;Medicus" auf jeden Fall in Rheda-Wiedenbrück aufführen wollten. Und da gibt es neben der Stadthalle nur noch eine Spielstätte, die alle notwendigen Voraussetzungen erfüllen kann: das A2 Forum. Wir nahmen Kontakt mit Herrn Begemann, dem Geschäftsführer des A2 Forums, auf, schilderten unsere Misere und fragten nach den Dezember-Terminen. Wie war seine Antwort? WULFHEIDE: Herr Begemann war sehr kooperativ und verständnisvoll, so dass wir bezüglich der Konditionen und Modalitäten schnell zu einer Einigung gelangten. Somit können wir heute hocherfreut sagen, die Aufführungen &bdquo;Der Medicus" finden vom 10. bis 20. Dezember 2020 im A2 Forum statt. Die ursprünglich geplanten Wochentage und Uhrzeiten bleiben unverändert erhalten. Passen denn dort die Maße, mit denen die Kulissenbauer für das Bühnenbild gearbeitet haben? WULFHEIDE: Ja, wir können unsere Bühne eins zu eins dort aufbauen. Was ist, wenn wegen der Corona-Pandemie auch im Dezember noch keine 14 Aufführungen mit jeweils 600 Zuschauern möglich sind? WULFHEIDE: Da niemand von uns in die Zukunft blicken kann, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt keine verlässliche Antwort geben. Alles andere wäre Spekulation, das wäre im Moment nicht zuträglich. Was würde es denn finanziell für die Musical-Fabrik bedeuten, wenn Sie das Geld für die bislang 7.500 verkauften Eintrittskarten erstatten müssten? WULFHEIDE: Ich glaube an die Solidarität der Rheda-Wiedenbrücker Bürger und Bürgerinnen und aller Freunde der Musical-Fabrik, die den sozialen und kulturellen Wert des Vereins kennen und schätzen... Sollte der Fall einer Rückerstattung aller verkauften Eintrittskarten eintreten, wäre es das Aus für den gemeinnützigen Verein Musical-Fabrik. Das Gespräch führte Marion Pokorra-Brockschmidt

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