Rheda-Wiedenbrück (ick). Bevor beim abschließenden Festball mit den Gastvereinen am dritten Tag des Wiedenbrücker Schützenfestes noch einmal so richtig die Post abging, galt die Aufmerksamkeit des Schützenvolkes auf der Reitbahn dem spannenden Geschehen unter der Vogelstange. Erst im zweiten Durchgang kapitulierte der stolze Wappenvogel, der nach dem finalen Treffer des überglücklichen Henner Westergerling zu Boden stürzte.
Die Schützenbrüder der 1. Kompanie ließen den Vogelkönig 2015 des St.-Sebastian-Bürgerschützenvereins ausgiebig hochleben. Knapp 140 Minuten waren da vergangen. Bis zum 54. Schuss, der auf den Vogel abgegeben wurde, hatte es gedauert, bis mit der Krone die erste Insignie erbeutet war. Die präsentierte stolz Heiner Flüchter (4. Kompanie). Den Apfel sicherte sich mit dem 68. Schuss Patrick Hoffmann von der 3. Kompanie, das Zepter ging an den Jungschützen Manuel Schnieder (77. Schuss).
Für einen kurzen Misston in dem Wettbewerb, bei dem Günter und Gerda Humann gewohnt routiniert die Schießaufsicht hatten, sorgte eine Ansage, zu der sich Major Adolf Eustermann genötigt sah. Es sei "ein Gebot der Fairness", hatte er über Lautsprecher an die Schießenden appelliert, der Vorgabe des Vereins Folge zu leisten, all jenen Schützen den Vortritt zu lassen, die noch nie Vogelkönig waren. Frust bei all denen, die insgeheim den Wunsch gehegt hatten, diesmal den Vogelkaiser zu machen.