Vaduz/Rheda-Wiedenbrück

Tönnies-Streit reicht bis nach Liechtenstein

Clemens Tönnies und sein Neffe Robert | © FOTO: DPA

26.09.2014 | 26.09.2014, 00:00

Vaduz/Rheda-Wiedenbrück (mika). Im Streit zwischen Clemens Tönnies (58) und seinem Neffen Robert (36) um die Macht im Fleischkonzern spielt eine Episode im Fürstentum Liechtenstein. Dort verklagt laut Süddeutscher Zeitung die Orgaplan AG ihren Verwaltungsrat Egon Karl Kaiser und weitere Verantwortliche. Orgaplan sei von Bernd und Clemens Tönnies in den 80er Jahren gegründet worden, um einen Schlachthof in den Niederlanden zu übernehmen. Eigentümer seien zwei Stiftungen: Der Stiftung Gafluna von Clemens Tönnies gehören 40 Prozent von Orgaplan, der Stiftung Oversea - die nun Bernds Söhne Robert und Clemens junior begünstigt - gehören 60 Prozent.

2002 soll die Firma Orgaplan, von deren Existenz die Neffen erst 2012 durch Nachforschungen eines neuen Steuerberaters erfahren haben wollen, einen Kredit über 1,3 Millionen Euro an die Stiftung Gafluna ihres Onkels vergeben haben - Geld für einen Hauskauf auf Mallorca. Ob der Kredit je zurückgezahlt wurde, soll die Schadensfeststellungsklage in Vaduz klären. Clemens Tönnies senior und Bernds Testamentsvollstrecker Josef Schnusenberg, der als "Kontaktperson" fungiert habe, sollen noch als Zeugen vernommen werden, so die Zeitung. Dafür will das Liechtensteiner Gericht nun ein Rechtshilfeersuchen an die deutschen Kollegen richten.