Rheda-Wiedenbrück

Abschied auf Schloss Rheda

Trauerfeier für Moritz-Casimir Fürst zu Bentheim-Tecklenburg

08.04.2014 | 08.04.2014, 00:00
Rainer Moritz (Patronatspfarrer ev. Gemeinde Rheda, v.l.), Luise, Philipp Prinz zu Bentheim-Tecklenburg, Fürstin Sissi am Arm ihres Sohnes Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg mit Amalia, Carl-Gustav Prinz zu Bentheim-Tecklenburg sowie Marissa zu Bentheim-Tecklenburg mit Carl-Emil. - © FOTO: RAIMUND VORNBÄUMEN
Rainer Moritz (Patronatspfarrer ev. Gemeinde Rheda, v.l.), Luise, Philipp Prinz zu Bentheim-Tecklenburg, Fürstin Sissi am Arm ihres Sohnes Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg mit Amalia, Carl-Gustav Prinz zu Bentheim-Tecklenburg sowie Marissa zu Bentheim-Tecklenburg mit Carl-Emil. | © FOTO: RAIMUND VORNBÄUMEN

Rheda-Wiedenbrück. "Führe mich aus der Zeitlichkeit in die Ewigkeit", zitierte Rainer Moritz, Patronatspfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Rheda, im Trauergottesdienst die letzten Worte von Moritz-Casimir Fürst zu Bentheim-Tecklenburg. Der war am 21. März im Alter von 90 Jahren gestorben. Am Samstag fand er seine letzte Ruhestätte im fürstlichen Erbbegräbnis im Fasanenwald.

Etwa 450 geladene Gäste aus Adelshäusern, Kirche, Wirtschaft, Vereinen, Politik und Kommunen gaben dem ehemaligen Schlossherren von Rheda das letzte Geleit. Sie nahmen an der Trauerfeier in der Schlosskapelle und im Weißen Saal, wohin diese übertragen wurde, teil. Im Schlossinnenhof verfolgten etwa 50 Bürger den Gottesdienst. Fahnenabordnungen der Stadtschützen, der Bauernschützen, der Schützengilde Herzebrock, des St. Sebastian Bürgerschützenvereins, des Fürstlichen Trompetercorps Rheda, der Bürgerinitiative Altstadt Rheda, des Löschzugs Rheda der Freiwilligen Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes hatten sich dort postiert. Vor ihnen standen Mitglieder der Roten Löwen in barocker Livree.

Rund 30 Kränze zierten die Auffahrt zu Schloss Rheda. Die passierte Fürstin Sissi am Arm ihres Sohnes Philipp, begleitet von ihrem Sohn Carl-Gustav auf dem Weg zur Trauerfeier. In der Schlosskapelle waren die Gebinde der Familie aufgebaut. Zentral vor dem Sarg stand der Kranz (rote Rosen, weiße Lilien) von Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg und seiner Familie. Rechts davon flankierten ein Kranz seiner Brüder Philipp und Carl-Gustav (Frühlingsblumen), links ein Kranz der Witwe Fürstin Sissi (rote, cremefarbene und rosa Ranunkeln und Rosen) sowie ein Kranz von Prinz Nikolaus (weiße Astern und rote Rosen), Bruder des Toten, den Sarg.

Der Patronatspfarrer ließ in seiner Predigt das lange Leben, das sich erschöpft habe, Revue passieren. Die letzten Tage und Stunden des Fürsten seien wie ein Zieleinlauf nach einem langen Weg gewesen, wie ein Ankommen zu Hause nach langem Unterwegssein. Am Krankenbett sei alle Zeit aufgehoben, sei sie trotz des Sterbens voller Leben, Liebe und Zärtlichkeit gewesen – und von tiefer Symbolik. Am selben Tag sei Susi, letzter Dackel im Hause, gestorben. Es war, als ginge sie voran, um ihrem Herrchen die Tür zu öffnen. "Trotz des zweifachen Abschieds war alles in einen großen Frieden eingehüllt", erinnerte der Pfarrer.