Herzebrock-Clarholz

Beim Gründerforum ermutigen junge Unternehmer zur Selbstständigkeit

Doch das ständige Auf und Ab zwischen Krisenstimmung und Hochgefühl ist nicht für jeden das Richtige

Mutig: Freya Oehle (Spottster), Yvonne Franziski (Franziski Sports), Rafael Mariscal (Elektro Mariscal), Karsten Gusek und Alexander Paschke (PAGU) mit Moderator Christian Terhechte und Anna Niehaus (pro Wirtschaft GT). | © Mario Wallenfang

05.11.2016 | 05.11.2016, 07:55

Herzebrock-Clarholz. "Stellt Fragen, lasst euch alles erklären, was ihr nicht versteht", rät Freya Oehle dem Publikum des 4. Gründerforums in der Mensa der Von-Zumbusch-Gesamtschule. Auf Einladung der pro Wirtschaft GT warb Oehle für die Selbstständigkeit. Aufgewachsen in Herzebrock-Clarholz gründete sie mit 23 Jahren mit Schulfreund Tobias Kempkensteffen "Spottster": Damit können Nutzer einen digitalen Merkzettel für Wunschprodukte anlegen und werden informiert, sobald der Preis in angeschlossenen Online-Shops sinkt. Ihr Credo: "Not macht erfinderisch." Und dennoch - Selbstständigkeit sei nicht für jeden das Richtige: "Es ist ein ständiges Auf und Ab zwischen Krisenstimmung und Hochgefühl. Wer das nicht aushält, sollte es lassen."

Auch Rafael Mariscal ist überzeugt: "Selbstständigkeit ist eine Frage der Energie." Seinen Wunsch, Musiklehrer zu werden stellte er zurück, als sein Vater Oscar Mariscal eine Elektroinstallationsfirma in Harsewinkel übernimmt. Stattdessen ging er in die Lehre zum Elektroinstallateur: Das Ziel: Der Eintritt in den elterlichen Betrieb mit der späteren Übernahme. "Ich genieße heute die Freiheiten, die das Chefsein mit sich bringt: Ich kann Entscheidungen treffen und weiß wofür ich arbeite."

Wieder einen anderen Gründungsweg schlug Yvonne Franziski ein, die das Unternehmen Franziski Sports in Schloß Holte-Stukenbrock gründete. Nach dreijähriger Vorbereitung handelt sie mit Hanteln und Gewichten für Fitnessstudios.

Karsten Gusek und Alexander Paschke gründeten das Unternehmen PAGU Betreuungsservice. Die beiden Jungunternehmer bieten ein breites Leistungsspektrum rund um die Betreuung hilfsbedürftiger Personen an. "In der Schule haben wir über den demografischen Wandel gesprochen und hier eine Nische gefunden", meint Gusek. Mittlerweile beschäftigen die beiden rund 60 Angestellte und kümmern sich um Haushaltshilfen, betreute Aktivitäten und Freizeitgestaltung oder die Begleitung bei Behörden- oder Arztbesuchen.