Harsewinkel (NW). Noch zwei Jubiläen des 2013 seit 100 Jahren bestehenden Unternehmens Claas: Die Produktion in Harsewinkel feierte den 450.000. Mähdrescher, der eine Maschine vom Typ Lexion für den nordamerikanischen Markt ist. Gesellschafter, Geschäftsführung und 350 Mitarbeiter kamen anlässlich dieser Feierstunde in der Produktion am Standort Harsewinkel zusammen. Einen weiteren Anlass zum Feiern bietet der 10.000. Tucano, der ebenfalls in den letzten Wochen produziert wurde und an einen osteuropäischen Kunden geht.
Bei beiden Mähdreschern handelt es sich nicht um in Harsewinkel fertig montierte Maschinen, sondern um Komponentenmaschinen. Reinigung, Abscheidehaus, Trommelhaus und Kabine sind die vier Komponenten, die von den einzelnen Montagebereichen geliefert werden.
Die Lexion-Komponenten werden von Harsewinkel aus auf die Reise ins Claas Werk Omaha/Nebraska (USA) geschickt, wo die Endmontage erfolgt. Der Versand von Komponentenmaschinen in Containern sei wirtschaftlicher, als komplette Maschinen per Lkw und Schiff zu transportieren. Der Tucano geht auf die Reise nach Krasnodar am Schwarzen Meer in der Kornkammer Russlands, wo sich seit 2007 ebenfalls ein Claas-Montagewerk befindet.
Die Entwicklung und der Bau von Mähdreschern hat bei Claas eine lange Tradition: Der erste Mäh-Dresch-Binder (MDB) von 1936 war noch ein gezogener Anhänge-Mähdrescher, der gleichzeitig mähte, das Getreide drosch und das Stroh band. Aktuell produziert Claas in Harsewinkel vier Modelle in verschiedenen Varianten: Dominator, Avero, Tucano und das Spitzenmodell Lexion. Dessen "kleiner Bruder" Tucano, der seit 2008 produziert wird, deckt das Premiumsegment der oberen Mittelklasse ab. In der Kompaktklasse eignen sich der Avero und der Dominator für kleinere und mittlere Betriebe, die eine sogenannte Eigenmechanisierung anstreben. Den ersten Lexion-Mähdrescher stellte Claas 1995 her. Mehr als 40 Tonnen Weizen in der Stunde konnte der 480er damals ernten. Heute, 42.800 Lexion später, hat sich die Leistung mehr als verdoppelt. Beim Weltrekord im Mähdreschen, den ein Lexion 770 Terra Trac im Jahr 2011 aufstellte, gelang es, bis zu 120 Tonnen pro Stunde zu dreschen. Damit gilt er als der leistungsstärkste Mähdrescher der Welt.