Harsewinkel

Seit 25 Jahren sein eigener Chef

Ford-Händler Ludger Hecker feiert Jubiläum / Autobranche im Wandel der Zeit

Maria und Ludger Hecker, Heinz Boritzky, Reinhard Fechtelkord, Annegret Robert, Viktor Löwen, Robert Zahn, André Hecker und Azubi Robin Braun (v. l.) freuen sich über das 25-jährige Betriebsjubiläum der Firma Ford-Hecker. | © FOTO: RICHARD ZELENKA

01.12.2012 | 01.12.2012, 00:00

Harsewinkel. Als Ludger Hecker mit einem Ein-Mann-Betrieb in der Feldstraße (heute Möllenbrocksweg) in Marienfeld vor 25 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, gehörten Zange, Schraubschlüssel und Hammer noch zum wichtigsten Handwerkszeug eines jeden Kfz-Schlossers. Die Zeiten haben sich seitdem gewandelt.

Autos sind heute hochkomplizierte Produkte, vollgestopft mit empfindlicher Elektronik. Diagnose und Wartung sind nur mit Hilfe spezieller Werkzeuge und Geräte denkbar. "Ohne Laptop geht gar nichts mehr. Deswegen muss sich das Personal auch regelmäßig weiterbilden", sagt der 57-jährige Kfz-Meister, der am heutigen 1. Dezember mit seinem kleinen Team auf 25 erfolgreiche Jahre in der Auto-Branche zurückblicken kann. Das kleine Unternehmen, das seit dem 1. Oktober 1989 Ford-Vertragshändler ist, feiert das Firmenjubiläum intern am Standort an der Franz-Claas-Straße im Gewerbegebiet an der B 513.

Ford-Hecker ist eine echter Familienbetrieb. Sohn André (33), der seine Kfz-Meisterprüfung im November 2002 ablegte, arbeitet ebenso in der Firma wie Ludger Heckers Ehefrau Maria, die vor allem für die Buchhaltung zuständig ist. "Sie ist das Mädchen für alles, wenn es sein muss, kocht sie auch Kaffee", lacht der 57-jährige Firmenchef. Von Anfang an dabei ist Annegret Robert, die alle Büroarbeiten erledigt. Außerdem gehören Heinz Boritzky (in Teilzeit), Reinhard Fechtelkord, Viktor Löwen, Robert Zahl und der Auszubildende Robin Braun zum Team.

Zwar ist Hecker als Ford-Vertragshändler naturgemäß auf die Autos des Kölner Herstellers spezialisiert. "Wir machen aber alles. Auch andere Fahrzeuge werden von uns fachkundig gewartet und repariert. Und der TÜV ist jeden Tag bei uns", betont Ludger Hecker, der sein Handwerk beim früheren Harsewinkeler Ford-Vertragshändler Wenner gelernt hat.

Der Startschuss in die Selbständigkeit erfolgte für Ludger Hecker in angemieteten Räumlichkeiten in Marienfeld. Die freie Werkstatt wuchs beständig, und so zögerte Hecker nicht lange, als sich 1996 die Chance bot, von der Stadt ein 3.500 Quadratmeter großes Grundstück in der Franz-Claas-Straße zu erwerben. Dort stehen dem Betrieb seitdem 800 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, davon entfallen 250 Quadratmeter auf den Ausstellungs- und Verkaufspavillon. In der größten Halle stehen drei Arbeitsbühnen für die Reparatur der Autos zur Verfügung.

Es klingt paradox: Die Konkurrenz vor Ort ist kleiner geworden, weil im Laufe der Jahre mehrere Autohändler aufgegeben haben, insgesamt aber ist der Wettbewerb härter geworden. Das liegt daran, dass die Leute heute die Preise im Internet vergleichen und auch bereit sind, weite Wege in Kauf zu nehmen, um ein vermeintliches Schnäppchen zu ergattern.

Ford hat das Leben von Ludger Hecker geprägt. Als ihn die Greffener Oldtimerfreunde vor einiger Zeit fragten, ob er nicht ihr Mitglied werden wolle, stellte Hecker eine Bedingung – sie sollten ihm einen Ford-Trecker beschaffen. Es gelang. Das gute Stück, Baujahr 1975, steht noch in der Scheune. "Wenn ich aber einmal mehr Zeit haben werde, dann werde ich ihn restaurieren", verspricht der Kfz-Meister.