Tatjana Jünger aus Oldenburg ist Deutschlands schönste Frau über 50

Harsewinkel-Marienfeld. Tatjana Jünger schlug die Hände vor das Gesicht. Sie lachte und wollte so recht gar nicht vortreten, aber Moderatorin Frauke Ludowig blieb natürlich hartnäckig. Schließlich hob die neue &bdquo;Miss 50plus Germany" die Arme, ließ sich von Simone Zimmermann, der Pressechefin der Miss Germany Corporation, die Schärpe um den Hals legen und das Publikum im neuen Forum der Residence Klosterpforte konnte endlich feiern mit der neuen, der achten Preisträgerin. Vorangegangen war ein langer Tag. Tatjana Jünger und die 19 Mitbewerberinnen hatten morgens noch diverse Feinheiten justiert, bei der Generalprobe etwa hatten sie noch einmal den Gang optimiert und das Outfit überprüft. Ab 16 Uhr saßen die Frauen in der &bdquo;Maske", ehe der Abend um 18 Uhr mit einem Champagnerempfang offiziell gestartet wurde, gefolgt von einem Viergängemenü. Zwei Stunden lang lief das Hauptprogramm, die Präsentationen, die Interviews und das Laufen auf dem Steg, ehe die Jury die Entscheidung gefällt hatte. Nach der ersten Runde kamen von den 20 Bewerberinnen nur fünf ins Finale. Dort setzten sich neben der Siegerin auf Platz 2 die 51-jährige Baden-Württembergerin Wenke Oehlandt und auf Rang 3 die ebenfalls 51-jährige Peggy Beisert - ebenfalls aus Baden-Württemberg - durch. Die Siegerin ist gebürtige Berlinerin und Physiotherapeutin Die Siegerin Tatjana Jünger ist 51 Jahre alt, gebürtig aus Berlin, wohnt mit Mann Stefan (52), den Kindern Mathilda (20) und Moritz (17) in Oldenburg und betreibt dort eine Praxis für Physiotherapie. Die komplette Familie war mitgereist, sogar der Vater (85) war extra aus Berlin in die Klosterpforte gekommen, um die Kür zu verfolgen. Und die Jüngers hatten später noch mehr zu feiern. Sohn Moritz wurde um Mitternacht 17 Jahre alt. Im ersten Durchgang stellten sich die Frauen vor, trugen dabei den legeren Look. Für den zweiten Gang trugen sie Abendgarderobe. Ein universelles Profil war unter allen Bewerberinnen schnell auszumachen: Bis auf drei Damen hatten alle Familie mit Kindern, eine Frau sogar fünf, eine war erst vor einem Jahr mit 49 zum dritten Mal Mutter geworden, eine war zweifache Oma. Die meisten Frauen hatten die 50 Jahre soeben erst überschritten, bis auf zwei Lehrerinnen im Ruhestand waren sie voll im Beruf aktiv. Besonders heraus stachen aber die Beschreibungen für ihren täglichen Sport: Laufen, Schwimmen, Ski, Danceaerobic, Golf und Tanzen waren die am häufigsten genannten Hobbys der Damen. Ihr Mann hatte sie zur Teilnahme am Wettbewerb animiert Tatjana Jünger war mit 1,75 Metern nahezu die Größte unter den Bewerberinnen. Sie spielt Klavier und Tennis, tanzt Skalas und Zumba und ist kulturellen Ereignissen in Oper und Theater nicht abgeneigt. &bdquo;Ich habe eine positive Lebenseinstellung", sagte sie zusammenfassend. &bdquo;Das sieht man", entgegnete Moderatorin Frauke Ludowig prompt. Später befragt, wonach sie bewerten würden, stellten die nach TV-Präsenz bekanntesten Jury-Mitglieder, der Politiker Wolfgang Bosbach, und die Profi-Tänzerin Ekaterina Leonova, unisono &bdquo;die Persönlichkeit" als das Kriterium schlechthin heraus. &bdquo;Würde heute das Tanzen bewertet, wäre das viel einfacher", sagte Leonova. &bdquo;Das Gesamtbild muss passen." Ganz am Anfang hatten Frauke Ludowig und die zweite Moderatorin Ines Klemmer die Jury vorgestellt. Neben der Tänzerin Leonova und eben Wolfgang Bosbach (Ludowig: &bdquo;Einer meiner Lieblingspolitiker") saßen darin die erste Miss 50plus, Christine Wache, der Schauspieler Nick Wilder, und mit der Profi-Stylistin Astrid Rudolph sowie den Apothekerinnen Meike Streker und Christine Michels Frauen vom Fach. Hauptsponsor des Events war nämlich der Hersteller eines in Apotheken erhältlichen Präparats, das den Alterungsprozess der Haut aufhalten soll und von einer Isselhorster Firma vertrieben wird. &bdquo;Die Genetik spielt eine wichtige Rolle", das immerhin stellte Apothekerin Streker aber doch heraus. Streker formulierte wenig später das Zitat des Abends. Viele im Teilnehmerfeld würden mit 50 aussehen wie mit 30, sagte sie. &bdquo;Unser Ziel ist es, mit 90 so auszusehen wie mit 50." Giovanni Zarella singt "Ohne dich schlaf' ich heute Nacht nicht ein" Stimmungsbarde des Abends war der Sänger Giovanni Zarella. Dem Ex-Brosis-Musiker lagen insbesondere einige Tanzbegeisterte Damen aus dem Publikum zu Füßen, als der 41-jährige Italiener &bdquo;Ohne Dich schlaf ich heut Nacht nicht ein!" darbot. Später rockte Zarella auch die After-Show-Party, aber die fiel nach dem allgemeinen Blitzgewitter der rund 30 Fotografen und Filmern eher verhalten aus. Später an der Bar gratulierte Horst Klemmer der neuen Preisträgerin. Der Seniorchef hatte 1960 die Miss-Germany-Corporation aufgebaut, diese an die Söhne Max und Horst sowie Schwiegertochter Ines (Miss Germany 1992) übergeben. &bdquo;Er hat mir Glück gewünscht", sagte Tatjana Jünger. Was sich nun für sie ändert in ihrem Leben? &bdquo;Nichts, ich werde einige Termine bekommen, aber die kenne ich noch nicht", sagte die Gewinnerin, die Samstag in der Früh von Marienfeld abreisen wollte in die Heimat. Warum sie mitgemacht hatte? Oh, es gab ein Doppelbett zu gewinnen, sagte Tatjana Jünger: &bdquo;Da hat mein Mann Stefan gesagt, mach da mit."

Meistgelesen