Freibadsaison in Harsewinkel fällt komplett ins Wasser

Harsewinkel. Das Freibad bleibt in dieser Saison endgültig komplett geschlossen. Der Stadt Harsewinkel ist das Restrisiko zu hoch, dass Badegäste aufgrund der PCB-Belastung (nw.de berichtete) beeinträchtigt werden könnten. Anfang Mai hatte die Stadt die ersten Ergebnisse vorliegen. Am Beckenboden und an den Rändern wurde in der aufgetragenen Farbe PCB festgestellt. Die Reste der gesundheitsgefährdenden chemischen Substanzen stammen aus den 80er Jahren. &bdquo;Auch wenn eine akute gesundheitliche Beeinträchtigung bei Beachtung der Sicherheitsempfehlungen zur Nutzung aktuell nicht zu befürchten ist, bleibt das Freibad geschlossen", erklärte Sabine Amsbeck-Dopheide gestern in einer Pressemitteilung. Die Bürgermeisterin bezieht sich auf ein Gutachten des Facharztes für Hygiene und Umweltmedizin, Gerhard A. Wiesmüller, der die PCB-Belastung im Freibad Harsewinkel untersucht hat. Eine Teillösung kommt nicht in Frage Der Gutachter kommt zum Ergebnis, dass das Nichtschwimmerbecken mit der Rutsche aus Vorsorgegründen von jeglicher Nutzung ausgeschlossen werden solle. Die Nutzung des Planschbeckens wäre dagegen ohne Einschränkung möglich. Eine mögliche Nutzung des großen Schwimmerbeckens wäre bei Ausschluss der &bdquo;Risikogruppen" wie Säuglinge, Kleinkinder und Frauen im gebärfähigen Alter vertretbar. &bdquo;Allerdings sind die Sicherheitsempfehlungen, die der Gutachter bei einer solchen Teilöffnung des Freibades für notwendig erachtet, sehr aufwendig und teuer", erklärte Amsbeck-Dopheide, warum eine entsprechende Teillösung nicht in Frage komme. Für die empfohlenen Wasseranalysen und Wischproben würden Kosten zwischen 800 bis 1.360 Euro in der Woche anfallen. Zudem stünde die Frage im Raum, ob eine derartige Teilnutzung trotz der engmaschigen Überwachung über die gesamte verbleibende Freibadsaison aufrecht erhalten bleiben könne. PCB-Konzentration verändert sich je nach Witterung In seinem Gutachten empfiehlt Gerhard A. Wiesmüller bis auf weiteres eine wöchentliche Beprobung des PCB-Gehaltes. Diese kurzen Intervalle seien nötig, weil sich durch Nutzung und Witterungseinflüsse die PCB-Konzentration verändern könnte. Das zuständige Gesundheitsamt des Kreises Gütersloh hält die Empfehlungen des Gutachters zur Nutzung der drei Becken &bdquo;für nachvollziehbar". Sollte sich bei den Proben eine höhere Konzentration herausstellen, wäre mit weiteren Gutachterkosten zu rechnen. Die Sicherheitsempfehlungen könnte sich dahingehend ändern, dass weitere Risikogruppen auszuschließen sind oder gar von der Nutzung aller Becken abgeraten wird. &bdquo;Selbst wenn wir alle Empfehlungen einhalten, besteht somit keine Gewähr dafür, dass die Teilnutzung, wie nach dem jetzigen Gutachten vertretbar, die ganze Saison aufrechterhalten werden kann", betont die Bürgermeisterin noch einmal. Das Hallenbad als Alternative Bei den vielen Freunden des Schwimmens unter freien Himmel, die noch immer auf ein Öffnen des Bades gehofft hatten, kam die gestrige Nachricht gerade angesichts der sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage nicht gut an. &bdquo;Dafür bitte ich alle Freundinnen und Freunde unseres Freibades um Verständnis", erklärt Sabine Amsbeck-Dopheide und verweist auf das Hallenbad als Alternative. Die Verwaltung macht sich nun Gedanken über die Öffnungszeiten des Hallenbades während der Sommersaison, bis die Renovierung des Freibades beginnt. Entsprechende Pläne werden in den nächsten Tagen veröffentlicht. Sabine Amsbeck-Dopheide tröstet mit den sich bessernden Aussichten: &bdquo;Ab September werden wir mit den Sanierungsarbeiten beginnen und 2020 ein schönes Freibad neu eröffnen und dessen 60. Geburtstag feiern."

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