Koch aus Kreis Gütersloh ruft seine Gäste persönlich an und reagiert auf ihre Wünsche

Halle. Betritt man Costas Bistro an Randes des Haller Kirchplatzes, trifft man selten direkt auf den Namensgeber des Hauses. Der steht meistens in der offenen Küche im hinteren Teil des Raumes, während seine Ehefrau Yvonne Hermann die Gäste begrüßt. &bdquo;Costa, kommst du mal?“, ruft Hermann, und kurz darauf ist er da. Konstantinos &bdquo;Costa“ Kuruklidis, der vor knapp zwei Jahren gemeinsam mit seiner Partnerin seine Kochkünste in das urige Fachwerkhaus verlegt hat, in dem zuvor der Weinsinn Nr. 4 beheimatet war. &bdquo;Ich war gerade in meinem Liebeslabor“, sagt Costa, denn so nennt er die Küche, in der er mit Lust und Leidenschaft Gerichte kreiert. Als Autodidakt hat er eine steile Gastronomiekarriere hingelegt, seine Gerichte entstammen seinem Kopf statt einem Kochbuch. &bdquo;Halle ist wunderbar. Hier ist es ruhig und gemütlich“, sagt der gebürtige Grieche und blickt auf die Sitzgelegenheiten vor der Tür des Bistros, die gerade im Sommer die Besucher anlocken. &bdquo;Sitzt man in der Bielefelder Innenstadt, ist es immer laut. Autos fahren vorbei und immer wieder Blaulicht und Sirenen“, klagt Kuruklidis. In der Lindenstadt sei dies anders, er bereue keinen Moment, dass er hier mit seinem Restaurant zu Hause ist. &bdquo;Halle ist nicht Düsseldorf oder Hamburg“, gesteht Kuruklidis allerdings auch ein. Man dürfe nicht Besucherströme erwarten, wie es ein Restaurant mit gehobener Gastronomie an Rhein oder Elbe erzielt. Dennoch habe man etwas mehr erwartet, die Besucherzahlen lägen unter den Vorstellungen. &bdquo;Wir haben uns gefragt, wie wir mehr Gäste ins Bistro holen können“, sagt Yvonne Hermann. Konstantinos Kuruklidis hat daher sämtliche Tischreservierungen der vergangenen eineinhalb Jahre durchstöbert. Und da bei diesen in der Regel eine Telefonnummer hinterlassen wurde, rief er sämtliche Gäste an und fragte, wie ihnen ihr Besuch im Bistro gefallen hat und was möglicherweise verbessert werden könnte. Lesen Sie auch: Gastro-Aus im Kreis Gütersloh: Online-Kritiken bringen griechisches Restaurant zu Fall Costa stand schon mit TV-Koch Nelson Müller am Herd &bdquo;Dabei stellte sich auch heraus, dass etwa 70 Prozent unserer Kunden aus Halle kommen“, sagt Kuruklidis. Hinzu kommen Stammkunden aus Bielefeld, Herford oder Gütersloh, die das Gastro-Ehepaar schon lange kennen. Schließlich startete der Grieche seine Karriere schon 1998 im Bielefelder Vintage 51, danach führte er 13 Jahre lang die mehrfach vom &bdquo;Gault Millau“ ausgezeichnete Weinbar 3A am Oberntorwall. Anschließend war er als Koch unterwegs, etwa im Hotel Klosterpforte in Marienfeld, aber auch außerhalb der Region. Zwei Jahre lang arbeitete er im Essener Restaurant Schote bei TV-Koch Nelson Müller. Zuletzt war er Küchenchef im Hotel Westhoff in Schloß Holte-Stukenbrock, und in der Corona-Zeit eröffnete er schon einmal einen Betrieb mit dem Namen Costas Bistro und mit dem aktuellen Logo, jedoch auf der Anlage eines Gadderbaumer Tennisvereins. Ebenfalls zeigte sich bei der Befragung, dass viele Gäste gerne häufiger kommen würden, aber die Preise, die angesichts von Qualität und Geschmack durchaus gerechtfertigt sind, zu hoch seien, um häufiger das von Mittwoch bis Sonntag geöffnete Bistro zu besuchen. Man wäre gerne dort, schätze die gemütliche Atmosphäre und das leckere Essen, wünsche sich aber kleinere Gerichte in einem Preisrahmen von bis zu etwa 25 Euro. Lesen Sie auch: Beliebtes Gütersloher Restaurant schließt nach mehr als zehn Jahren Dem Wunsch kommt das Inhaberehepaar nun nach. &bdquo;Seit etwa zwei Wochen bieten wir kleine Gerichte bis 25 Euro an“, sagt Hermann. Man habe sich von der gehobenen Gastronomie verabschiedet, ohne Qualität einzubüßen. Zu den neuen Gerichten zählen dann Leckereien wie Pasta mit Ziegenkäse und Pesto für 15,90 Euro oder Tomatensalat mit Büffelmozzarella und Kräuteröl für 12,90 Euro. &bdquo;Manchmal genügt es, Produkte auszutauschen, um sie günstiger zu machen“, sagt Kuruklidis. So kann man nun beispielsweise statt der Ochsenbäckchen auch Kikok-Hänchenkeule mit Parmaschinken gefüllt, dazu Ragout von grünen Bohnen und Kartoffeln wählen.

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