Mysteriöse Knallgeräusche im Kreis Gütersloh schrecken seit Monaten Anwohner auf

Halle. Mysteriöse Knallgeräusche beschäftigen seit einigen Wochen viele Menschen im Südosten von Halle im Kreis Gütersloh. &bdquo;Meistens knallt es abends, immer ein oder zwei Mal“, sagt Silke H. (Name geändert). Sie wohnt erst seit einigen Monaten in Halle und möchte sich nicht mit ihrem richtigen Namen in den Vordergrund stellen. &bdquo;Eigentlich bin ich nicht der Typ, der sich direkt zu Wort meldet, aber diese Situation ist wirklich schrecklich, gerade auch für meine Hunde“, sagt die Zugezogene. Den Ursprung des Knalls oder Schusses kann sie nicht genau verorten, jedoch ist sie sich sicher, dass er vom Gesamtschulgelände kommt. &bdquo;Ich denke, das Zentrum liegt im Bereich des alten Sportplatzes oder bei den Fahrradständern an der Pestalozzistraße“, sagt die Neu-Hallerin. &bdquo;Ich dachte zunächst, da schießt vielleicht jemand auf Tauben. Aber es hörte dann gar nicht mehr auf und wurde immer mehr. Los ging es bereits Mitte September.“ Geräusche tauchen zwischen 19 und 20 Uhr auf H. wohnt in der Gegend und geht mir ihren beiden Hunden dort regelmäßig spazieren. &bdquo;Ich habe noch nie jemanden gesehen, es knallt immer ganz plötzlich und ohne Vorwarnung.“ Sie hat die Knallgeräusche auch schon in ihrer Wohnung gehört, trotz Dreifach-Verglasung der Fenster. In der Regel kämen die Geräusche zwischen 19 und 20 Uhr, aber sie habe es auch schon mal nachmittags gehört. Vergangenen Sonntag hat H. am Rande des alten Sportplatzes einen abgebrannten Böller gefunden. &bdquo;Ich wusste erst gar nicht, was das ist. Es war eine etwa 20 Zentimeter lange Röhre, doppelt so dick wie ein Besenstil“, sagt H. Sie zückte ihr Handy und fotografierte den Böller. Auf dem abgebrannten Rohr steht &bdquo;Dum Bum Single Shot“. &bdquo;Und es ist ein Totenkopf drauf“, sagt H. Hallerin findet illegalen Mega-Böller Sie recherchierte selbst im Internet und fand heraus, dass diese Feuerwerkskörper in Tschechien hergestellt werden und in Deutschland nicht an Privatpersonen verkauft werden dürfen. Der Artikel gehört in die Feuerwerksklasse F3. Derartige Artikel dürfen nur Pyrotechniker, die im Besitz einer entsprechenden Erlaubnis nach dem Sprengstoffgesetz sind, erwerben und verwenden. &bdquo;Es wäre ja auch gefährlich, wenn das ein Kind findet und der Böller vielleicht noch nicht ganz abgebrannt ist“, sagt die Hallerin. &bdquo;Ich bin inzwischen so weit, dass ich mit den Hunden die Stelle meide und woanders langgehe. Die Angst ist seitdem beim Gassigehen immer mit dabei.“ Polizei hat mutmaßlichen Verursacher im Visier Die Geräusche seien an sich immer gleich. &bdquo;Sie klingen schon mal etwas anders, aber das liegt dann wohl an den unterschiedlichen Entfernungen“, sagt H.. Sie schätzt, dass der Ort des Geschehens immer mindestens 150 Meter weit entfernt ist. Ihr sei direkt klar gewesen, dass hier keine normalen Böller gezündet werden. &bdquo;Das kann man hören.“ Kürzlich hat sie das Thema in den Sozialen Netzwerken angesprochen und war erstaunt über die Resonanz. &bdquo;Sehr viele Leute haben ihre Erlebnisse geschildert und ich habe festgestellt, dass die Geräusche offenbar auch an anderen Stellen in Halle zu hören sind.“ Dort war auch die Rede von Combi, Bahnhof oder Lindenbad. Auch im Bekanntenkreis seien die Knallgeräusche längst ein Thema. Lesen Sie auch: Fest an Gütersloher Schule eskaliert: Jetzt äußert sich der Schulleiter &bdquo;Uns sind diese Vorfälle bekannt, es haben sich schon mehrere Bürger bei der Polizei gemeldet“, sagt Polizeisprecher Mark Kohnert. Die Vorfälle zögen sich bereits über mehrere Wochen hin, jedoch knalle es nicht jeden Abend. &bdquo;Wir haben auch schon einmal eine Gruppe von Jugendlichen angetroffen und eine Ordnungswidrigkeit festgestellt“, bestätigt Kohnert. Zudem habe man Böllerreste gefunden und sei sich sicher, dass die Geräusche ausschließlich auf Böller zurückzuführen seien. Dass es sich um Schüsse handeln könnte, schließe er somit aus. &bdquo;Die Kollegen vor Ort haben das im Blick“, verspricht Kohnert.

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