Endgültiges Aus nach 149 Jahren: Familienbetrieb aus dem Kreis Gütersloh ist insolvent

Update: Die Rettung der traditionsreichen Firma Ottensmeier Elektrotechnik ist gescheitert. Rund einem Monat nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist das Ladenlokal an der Bahnhofstraße leer geräumt. &bdquo;Wir haben geschlossen, das ist korrekt. Das betrifft auch den Kundendienst“, bestätigt Firmeninhaber Christian Ottensmeier das Ende. Ansonsten möchte er sich zu der Angelegenheit sowie zu seinen beruflichen Zukunftsplänen nicht äußern. Damit endet die fast 150-jährige Firmengeschichte, die 1875 mit der Eröffnung einer Schlosserei durch August Strüwer begonnen hatte. Der Betrieb war maßgeblich daran beteiligt, dass die Haller einst ans Stromnetz angeschlossen wurden. Die ersten Stromleitungen der Stadt gehen auf die Firma Ottensmeier zurück. Wie es nun genau zu dem plötzlichen Ende kommen konnte, ist unklar. Insolvenzverwalter Alexander Henz aus Rheda-Wiedenbrück ist in dieser Woche nicht erreichbar und kann sich somit dazu nicht äußern. Vor knapp drei Wochen hatte er sich noch relativ optimistisch gezeigt. Zwar müsse er sich erst einmal in die Zahlen des Unternehmens einarbeiten, aber zunächst laufe der Betrieb ganz normal weiter. Ladenlokal ist bereits leer geräumt Das gelte auch für den 24-Stunden-Notdienst für Elektroinstallationen und für Defekte an den Haushaltsgeräten. Diese wurden in der vergangenen Woche noch mit Rabatten zum Verkauf angeboten. Nun ist das ganze Ladenlokal an der Bahnhofstraße 29, das Christian Ottensmeier im November 2019 bezogen hatte und in dem zuvor die Haller Gerry-Weber-Filiale ansässig war, aber leer geräumt. Bis auf ein paar Regale gibt es nichts mehr, alle Elektrogeräte sind weg. ++++++++++++++++++++++++++++++++++ Halle. Der Ursprung der Firma Ottensmeier Elektrotechnik führt bis ins Jahr 1875 zurück, als August Strüwer den Betrieb als Schlosserei gründete und kurz darauf die ersten Stromleitungen in der Stadt verlegte. Wenige Monate vor dem großen Firmenjubiläum bahnt sich jedoch alles andere als eine fröhliche Party an. Das Familienunternehmen hat Insolvenz beantragt, das Amtsgericht Bielefeld hat das dazugehörige Verfahren in der vergangenen Woche eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Alexander Henz aus Rheda-Wiiedenbrück bestellt. &bdquo;Ich habe den Auftrag erst am Donnerstag erhalten und konnte mir die Zahlen noch nicht genauer anschauen“, sagt Henz. Klar ist aber, dass &bdquo;der Betrieb erst einmal ganz normal weiterläuft“. Dies gilt auch für den 24-Stunden-Notdienst für Elektroinstallationen sowie für Defekte an den Haushaltsgeräten. Der 58-jährige Christian Ottensmeier hatte den Betrieb einst von seinem Vater Fritz übernommen. Umzug in die alten Gerry-Weber-Räume vor viereinhalb Jahren Zwei Jahre nach dem Tod von Fritz Ottensmeier, der einst Wehrführer bei der Haller Feuerwehr und Gründungsmitglied der HIW war, verlegte Christian Ottensmeier den Firmensitz von der Langen Straße 39 an die Bahnhofstraße 29 und somit in die einstigen Räume der Gerry-Weber-Filiale schräg gegenüber vom Rathaus. Zudem gab es einen weiteren Firmenstandort in den Räumen der früheren Höpfner-Bekleidungswerke am Langen Brink, so dass man die bisherige Fläche nahezu vervierfachen konnte. Lesen Sie auch: Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh kämpft sich nach Insolvenz aus der Krise Elektromeister Christian Ottensmeier sah diesen Schritt damals als Wachstumssignal an. Seine Erwartungen erfüllten sich jedoch nicht, was sicherlich auch bedingt war durch den generell schweren Stand von stationären Haushaltsgeräte-Anbieten. Findet sich womöglich noch ein Käufer für das Unternehmen? Wie es konkret weitergeht, dazu kann sich Henz noch nicht äußern. &bdquo;Da müssen wir bestimmt noch vier Wochen abwarten“, sagt der Rechtsanwalt. Dass Ottensmeier komplett eigenständig weitermacht, schließt er nach aktuellem Stand der Dinge indes aus. Möglicherweise finde sich noch ein Käufer oder Investor für das traditionsreiche Familienunternehmen. Die Akten zum Betrieb liegen bereits auf Henz’ Schreibtisch in Rheda-Wiedenbrück. Zudem stehe er im Austausch mit Christian Ottensmeier. Der Inhaber selbst war aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Das langjährige Wohn- und Geschäftshaus der Familie Ottensmeier an der Langen Straße 39, direkt hinter dem Restaurant Matteo, ist übrigens vor gut einem halben Jahr abgerissen worden. Der Haller Zahnarzt Thorsten Ideke hatte die Immobilie zuvor gekauft und plant dort einen Neubau.

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