Bekanntes Gartencenter im Kreis Gütersloh ist seit 30 Jahren erfolgreich

Halle. Henry Brockmeyer sitzt am Tisch im Büro seiner Frau Silke und lacht. Seine Hände sind zwar frisch gewaschen, aber dass er am Morgen noch etwas gepflanzt hat, kann er nicht ganz verhehlen. &bdquo;Ich war tatsächlich noch bei uns im Garten und habe ein paar Gemüsepflanzen in die Erde gebracht, ein paar Kräuter und Zucchini“, erzählt er, hebt dann die Schultern und zwinkert. &bdquo;So ist das eben.“ Silke Brockmeyer lacht auch. &bdquo;Ja, so ist das bei uns.“ Doch wie die Brockmeyers ihren privaten Garten gestalten, ist gar nicht das Thema des Treffens. Vielmehr geht es um das 30-jährige Bestehen des Gartencenters Brockmeyer. Zum Silberjubiläum vor fünf Jahren hatten Silke und Henry Brockmeyer schon einmal eingeladen und ein Resümee gezogen: 25 Jahre Erfolgsgeschichte. Damals erinnerten sich die beiden an die Anfänge auf dem Meise-Gelände gegenüber des heutigen Standorts. 32-jähriger Prokurist steht für die nächste Generation bei Brockmeyer Wie Silke Brockmeyer mit ihrem Nissan-Kastenwagen noch zum Großmarkt fuhr und Pflanzen einkaufte, um das Gewächshaus zu bestücken; vielleicht gerade mal 1.500 Quadratmeter groß. Und wie sich die kleine Gärtnerei mit dem Sprung über die alte B 68 nach und nach zu einem mittelständischen Unternehmen mit drei Standorten und mehr als 200 Mitarbeitenden entwickelte. Heute gibt es wieder jede Menge neuer Nachrichten. Doch die verkünden sie nicht mehr alleine. Dieses Mal ist Sebastian Noelle mit dabei. Er wird zwar erst 32, gehört aber schon seit 15 Jahren zum Unternehmen. Zunächst als Aushilfe, später als Auszubildender und seit nunmehr fünf Jahren als Prokurist. Er steht für die nächste Generation bei Brockmeyer. Und begleitet all die Schritte, die - ausgehend von dem Unternehmerehepaar - in Richtung Zukunft unternommen werden. Henry Brockmeyer (59) hat die Stationen der vergangenen Jahre in einer kleinen Präsentation visualisiert und überreicht sie seinem jungen Geschäftspartner. Alle drei blicken sie auf die Daten und erinnern sich. Silke Brockmeyer bleibt als erstes beim Neubau im Ravenna-Park hängen. Bewerbung für den Ravenna-Park wurde zu einem Volltreffer &bdquo;Unsere Lagersituation war damals eher unübersichtlich. Wir hatten mehrere, die Organisation lief dezentral - das ging so nicht.“ Ideen für einen neuen Standort gab es einige - am Ende fiel die Entscheidung für ein &bdquo;Tortenstück“ im interkommunalen Gewerbegebiet Ravenna-Park. &bdquo;Wir haben eine Bewerbung abgegeben und schließlich den Zuschlag erhalten“, erinnert sich Henry Brockmeyer. &bdquo;Ein absoluter Volltreffer.“ Die Planung fiel in die Zeit vor der Corona-Pandemie, der Bau in die Zeit während der Pandemie. Angst aufgrund veränderter Rahmenbedingen? Sorgen, dass dieser nächste Step doch mal eine Nummer zu groß sein könnte? Beide Brockmeyers und ebenso auch Sebastian Noelle schütteln direkt den Kopf. &bdquo;Nein, wir waren noch nie bange“, erklärt Silke Brockmeyer. &bdquo;Der Bau war nur der nächste logische Schritt.“ &bdquo;Wir konnten froh sein, dass wir während der Corona-Zeit endlich ein großes Lager hatten“, fährt Henry Brockmeyer fort. &bdquo;Die Eröffnung war am 26. September 2022 - und das Lager war sofort voll.“ Zum Glück, denn manche Lieferketten hätten in dieser Phase bekanntlich nicht funktioniert und man sei froh gewesen, dass man auf die Bestandsware habe zurückgreifen können. Betreiber betrachten das Gartencenter weiterhin als ihr Herzstück 4.500 Europaletten fasst das Gebäude, zudem sind hier das Outlet für die eigene Linie &bdquo;Casi“ und die Verwaltung untergebracht. Was aber nicht etwa heißt, dass auch Silke und Henry Brockmeyer oder Sebastian Noelle nun im Ravenna-Park sitzen. &bdquo;Nein, unsere Büros sind und bleiben im Gartencenter“, stellen alle drei reihum klar. &bdquo;Das Gartencenter ist das Herzstück und genau hier gehören wir hin“, sagt Henry Brockmeyer. Ebenso möchten alle drei sehen, was sich auf dem Parkplatz tut, oder Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben. &bdquo;Wir sprechen mit jedem direkt“, betont Silke Brockmeyer, das sei schon immer so gewesen. &bdquo;Nur, dass es jetzt nicht mehr nur heißt: Silke hat gesagt ...“, zitiert Sebastian Noelle und lächelt. &bdquo;Sondern mittlerweile heißt es auch: Sebastian hat gesagt ....“ Nach 15 Jahren ticke man eben gleich. Und nicht nur das: &bdquo;Wir sind freundschaftlich verbunden, wir verstehen uns blind“, beschreibt Sebastian Noelle sein Verhältnis zu den Geschäftsgründern, &bdquo;das hier ist für mich ein Stückchen Familie.“ Das hat sich im Nachgang der Corona-Pandemie verändert Gemeinsam haben die drei nach der Corona-Pandemie einiges verändert. &bdquo;Die Einkaufswagen stehen jetzt draußen“, berichtet Henry Brockmeyer, &bdquo;wir wollten keine Arbeitszeit mehr darauf verwenden, dass die Wagen den ganzen Tag über von draußen nach drinnen geschoben werden.“ Die Info wurde abgeschafft und auch Namensschilder tragen die Teammitglieder nicht länger. &bdquo;Das braucht es alles nicht, wir haben uns so etabliert, dass Kunden und Mitarbeiter aufeinander eingespielt sind.“ Und nicht nur das. &bdquo;Wir spezialisieren uns immer mehr und konzentrieren uns auf das, was wir können", nimmt Silke Brockmeyer den Ball auf, &bdquo;also Casi und Pflanzen. Und natürlich Gartenmöbel.“ Ihr Mann überlegt einen Moment, dann stellt er fest: &bdquo;An den Grundpfeilern werden wir niemals rütteln, dazu gehört vor allem eine super Pflanzenqualität. Und da sind wir sehr weit oben.“ Betreiber schmieden bereits neue Pläne für die Zukunft Der 59-Jährige blickt nach draußen, dann sagt er: &bdquo;Tatsächlich geht es mittlerweile nicht weiter nach oben - das ist das Ergebnis aus vielen, vielen Jahren Erfahrung. Dass wir in der Woche vor Muttertag hier so entspannt sitzen und erzählen können - das wäre früher undenkbar gewesen.“ Jetzt hingegen habe sich im gesamten Brockmeyer-Team eine derart große Routine eingestellt, man habe so tolle Mitarbeiter, es herrsche eine ganz andere Coolness - jetzt sei das möglich. Und dann strahlen alle drei. Was aber nicht heißt, dass sich die Brockmeyers auf diesem Erfolg nun ausruhen. &bdquo;Nee“, meldet sich Sebastian Noelle direkt zu Wort, &bdquo;im Gegenteil, wir haben hier so viele neue Ideen. Als nächstes soll die Verwaltung papierlos werden, und die Energieversorgung des gesamten Gebäudes durch eine eigene Solaranlage hat vor drei Wochen an Fahrt aufgenommen. Baumschule bei Brockmeyer soll ohne städtisches Wasser auskommen &bdquo;Aber natürlich heißt das nicht: Da kommt jetzt eine Solaranlage aufs Dach und gut“, schaltet sich Henry Brockmeyer ein. &bdquo;Nein, unser Elektriker, der das Projekt gemeinsam mit einem Azubi betreut, tüftelt ständig an einer Optimierung.“ Und auch beim Kerngeschäft geht man an der Werkstraße mit der Zeit. Unterm Café wird ein etwa 1.000 Kubikmeter großer Regenwasser-Tank betrieben - der fasst demzufolge eine Million Liter und versorgt die Pflanzen im und rund um das Gartencenter. &bdquo;Der Großteil der Tische wird mit einem Ebbe-Flut-Prinzip bewässert, die Baumschule soll möglichst ohne Stadtwasser auskommen“, erklärt Henry Brockmeyer. &bdquo;Aber unsere eigenen Pflanzen auf dem Parkplatz bleiben im Hochsommer, wenn das Wasser knapp ist, auch schon mal ohne Versorgung.“ Silke Brockmeyer nickt. Dann sagt sie: &bdquo;Es kann ja nicht angehen, dass unsere Kunden ihren Rasen nicht sprengen dürfen, und bei uns ist draußen dauerhaft alles grün - das wäre doch nicht authentisch. Schließlich kommt alles, was trocken ist, auch wieder.“ Silke und Henry Brockmeyer haben für die Zukunft Vorsorge getroffen Und was hat es zu bedeuten, dass Sebastian Noelle mit am Tisch sitzt? Silke Brockmeyer ist 56, Henry Brockmeyer wird im September 60 - wollen die beiden sich zurückziehen? &bdquo;Nein, daran denken wir noch nicht", stellen beide klar. &bdquo;Aber dennoch müssen wir all das hier absichern“, sagt Silke Brockmeyer, &bdquo;wir tragen schließlich Verantwortung für mehr als 200 Beschäftigte, darunter 15 Auszubildende. Henry und ich reisen viel, jünger werden wir auch nicht.“ Deshalb hätten sie sich dazu entschieden, eine dritte Vertrauensperson in die Geschäftsführung aufzunehmen - und auch in Zukunft Glück zu verkaufen. &bdquo;Denn nichts anderes machen wir", sagt Henry Brockmeyer dann und grinst, während er wieder auf seine Hände schaut. &bdquo;Unsere Produkte, unsere Pflanzen machen glücklich.“

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