Gütersloh

Geheimnisse der coolen Kugeln

Fast acht Liter Eis schleckt der Durchschnittsdeutsche im Jahr – auch der Gütersloher

22.08.2013 | 22.08.2013, 00:00
Inka Fritzenkötter führt gemeinsam mit ihrem Ehemann Christoph Fritzenkötter seit 1997 das gleichnamige Konditorei- und Café in der Innenstadt. - © FOTO: FLORIAN GONTEK
Inka Fritzenkötter führt gemeinsam mit ihrem Ehemann Christoph Fritzenkötter seit 1997 das gleichnamige Konditorei- und Café in der Innenstadt. | © FOTO: FLORIAN GONTEK

Gütersloh. Wie viele Kalorien hat eine Kugel Eis? Und wo liegt denn eigentlich genau der Unterschied zwischen Creme-Eis und Eiscreme? Die Neue Westfälische hat in zwei Gütersloher Eiscafés nachgefragt, die ihr Eis selber herstellen. Fritzenkötter und das Eis&Café Pink Pinguin am Dreiecksplatz beantworten zehn Fragen rund um die kühle Kugel.

Wie viele Kalorien stecken in so einer Kugel Eis eigentlich?
TANJA CILGIN (Pink Pinguin):
Das ist sowohl von der Sorte, aber auch von den Zutaten abhängig, die verwendet werden. Durchschnittlich sind es etwa zwischen 100 und 150 Kilokalorien. Empfehlenswert ist Joghurt-Eis, das hat immer weniger Zucker.


Jedes Jahr gibt es neue, ausgefallener Sorten, warum ist das so?
CILGIN:
Bei uns ist das in diesem Jahr zum Beispiel die neue Eissorte Hello Kitty. Wir gehen da ganz der Nachfrage entsprechend. Oft sind es aber auch Sorten wie Drachenfrucht, die Kinder im Urlaub oder in den Medien kennengelernt haben und sich dann auch als Eiskugel wünschen. Schließlich isst das Auge ja auch immer mit.

Unterscheidet Soja-Eis sich geschmacklich von den anderen Sorten?
CHRISTOPH FRITZENKÖTTER (Café und Konditorei Fritzenkötter):
" Ich muss zugeben, noch kein Soja-Eis gegessen zu haben. Die Motivation dafür dürfte in einer Laktose-Intoleranz oder einer veganen Ernährung liegen.

Was macht ein gutes Eis aus?
CILGIN:
Da spielen viele Faktoren zusammen. Wichtig ist, dass man Frischmilch verwendet und mit viel Sahne arbeitet. Bei der Herstellung gilt: Je frischer, desto besser. Was man bei der Produktion und im Lagerungsprozess vermeiden sollte, sind Eiskristalle.

Creme-Eis oder Eiscreme, gibt es einen Unterschied?
FRITZENKÖTTER:
Creme-Eis, dass klassische Konditoren-Eis, wird unter Verwendung von mindestens 90 Gramm Eigelb pro Liter Milch hergestellt. Eiscreme dagegen enthält 10 Prozent Milchfett. Beide sind frei von Pflanzenfett. Beim Kauf vom Eis im Handel sollte man neben der Volumengröße auch einen Blick auf die Einwaage haben, da häufig viel Luft mitgekauft wird. Dies wird über den Einsatz von Fremdfetten erreicht.

Eis wird jedes Jahr teuerer. Woran liegt das?
CILGIN:
"Das liegt vor allem an den immer teureren Energie- und Rohstoffpreisen. Das Drumherum ist einfach teurer geworden – und beheizen müssen wir unser Eiscafé ja auch noch.

Bio, oder normales Eis – was ist besser?
FRITZENKÖTTER:
Das geschmacklich bessere Eis ist erst einmal mein Favorit. Beim Bio-Eis ist die Wahrscheinlichkeit natürlich größer, auf eine bewusste Zutatenauswahl zu treffen. Grundsätzlich muss ein "gutes" Eis aber nicht zwingend Bio sein. Gutes Eis kann auch solches sein, indem auf künstliche Aromen verzichtet und mit qualitativ hochwertigen Zutaten gearbeitet wird. Wenn wir der Meinung wären, nur Bio-Eis könnte gut sein, würden wir es auch verkaufen.

Warum schmilzt handgemachtes Eis schneller als industriell gefertigtes?
FRITZENKÖTTER:
Diesen Unterschied habe ich noch nie bemerkt, Wenn sie in der Eisdiele oder beim Konditor an der Theke ein Eis kaufen, hat es eine Temperatur um minus 14 Grad Celsius, Eis aus der Industrie von minus 18 Grad. Vielleicht liegt da schon die Ursache ihrer Beobachtung. Ob es Rezeptur-Unterschiede sind, die den Ausschlag geben, habe ich noch nicht ausprobiert.

Gibt es auch Eis für Allergiker?
CILGIN:
Eis für Allergiker bieten wir nicht direkt an. Es gibt bei uns aber laktosefreie Sorten, in der Regel immer das Fruchteis. Hier arbeitet man bei der Herstellung mit Wasser und Früchten und verzichtet auf Milch, das sorgt auch für einen intensiveren Geschmack des Eises.

Welches Eis ist bei den Güterslohern besonders beliebt?
FRITZENKÖTTER:
Bei den Klassikern und grundsätzlich bleibt Vanille unerreicht. Exoten wie Lavendel oder grüner Tee stehen am Rande, Chili ist da schon eher im Trend.