Gütersloh (NW/gpr). Die Leidenschaft liegt in der Familie: Nach fast 30 Jahren als Belegarzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Klinikum Gütersloh tritt Dr. Werner Bremer in den Ruhestand und übergibt an seinen Sohn. Damit geht eine Ära zu Ende, doch der Mediziner blickt positiv in die Zukunft. Dr. Alexis Bremer wird die Nachfolge antreten und weiterhin gemeinsam mit Dr. Jens Heine die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am Krankenhaus und in der eigenen Doppelpraxis führen.
Eine bessere Lösung hätte sich Dr. Werner Bremer (64) nicht vorstellen können: "Es ist schön, wenn meine Arbeit weitergeführt wird. Schöner noch, wenn es der eigene Sohn tut." Es freut ihn, dass der 34-Jährige seine Leidenschaft für das Fachgebiet HNO teilt.
Fachsimpeln gehört zwischen Vater und Sohn selbstverständlich dazu. Dr. Alexis Bremer ist in seiner bisherigen Tätigkeit als Funktionsoberarzt an der Universitätsklinik Münster (UKM) auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft und erarbeitete sich dort eine breit gefächerte klinische Expertise. Sein Steckenpferd ist die Nasen- und Nasennebenhöhlenchirurgie. Auch im Bereich der Halschirurgie und der Endoskopie zur Tumorfrüherkennung sowie der operativen Therapie von Tumorfrühstadien verfügt er über langjährige Erfahrung.
Dass er zurück nach Gütersloh gehen würde, war für Dr. Alexis Bremer schon zu Beginn seines Medizinstudiums klar. "Ich bin hier aufgewachsen und habe eine starke Bindung zu meiner Heimatstadt", sagt der gebürtige Würzburger, der sich selbst als Gütersloher fühlt. Eigenständig zu arbeiten, sei für ihn ein großer Anreiz gewesen. Sein neuer Partner Dr. Jens Heine, der schon viele Jahre mit dem Vater zusammengearbeitet hat, freut sich über die Entscheidung. "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Kollegen." Beide hätten hier das Städtische Gymnasium besucht. Ein wichtiges Indiz dafür, dass man zusammenpasse, fügen sie mit einem Augenzwinkern hinzu. Bremer junior möchte die langjährige Tradition der HNO-Praxis an der Feldstraße und den Belegarztsitz am Klinikum im Sinne seines Vaters weiterführen - patientenorientiert, kinderfreundlich und mit universitärem Know-how.
Auch Dr. Werner Bremer war 1983 nach seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit an der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik in Würzburg mit seiner Familie zurück nach Westfalen gezogen. Der gebürtige Bürener (Jahrgang 1947) übernahm die Belegarztstelle von Dr. Klingbeil im Klinikum Gütersloh und arbeitete dort und in der gemeinsamen Praxis mit Dr. Jürgen F. Gloede zusammen. Heute verfügt die Belegabteilung über modernste Technik und versorgt stationäre und ambulante Patienten aus dem gesamten Kreisgebiet. Die vorstationäre Diagnostik erfolgt in der Praxis. Zweimal wöchentlich führen Bremer und Heine im Klinikum alle üblichen HNO-spezifischen Operationen durch. Der Schwerpunkt liegt auf endoskopischer und mikrochirurgischer Behandlung der HNO-Organ-Systeme. Anfang Januar 2012 übergab Bremer senior die Geschicke an seinen Sohn. Mit einem offiziellen Festakt wurde er im Neubausaal im Beisein vieler langjähriger Kollegen und der Familie verabschiedet.
So ganz geht man nie, wahre Leidenschaften erlöschen nicht. "Mein Vater wird uns weiterhin mit seiner Erfahrung unterstützen", ist sich Alexis Bremer sicher. Auch jetzt, wo sein aktiver Part vorüber ist, diskutiert Werner Bremer gerne über aktuelle Entwicklungen des Fachgebiets. Einen festen Plan darüber, welche Projekte er in seinem Ruhestand verfolgen wird, hat Bremer noch nicht. Doch soviel verrät er: "Endlich einmal die FAZ vollständig lesen und generell mehr Zeit zu haben, darauf freue ich mich."(gpr)