GÜTERSLOH

Fliegend über Hindernisse

Parkour-Camp 2011 mit rund 200 Traceuren aus ganz Deutschland

Die Traceure Malte Lucietto und Christoph Boll (v. l.) beweisen, dass sogar ein klassisches Turngerät wie der Kasten ein aufregendes Hindernis sein kann, das es zu überwinden gilt. | © FOTO: NW

29.07.2011 | 29.07.2011, 00:00

Gütersloh (NW/gpr). Vor drei Jahren ist die Idee entstanden, in Gütersloh ein Parkour-Camp auszurichten. In diesem Jahr wird nunmehr mit mehr als 200 Anmeldungen aus allen Teilen Deutschlands (davon zirka 60 aus Gütersloh) ein Rekord erzielt - die Dalkestadt entwickelt sich immer mehr zu einer der Hochburgen dieses Sports. Vom heutigen Freitag (29. Juli) bis Sonntag (31. Juli) treffen sich die Traceure - so heißen die Hindernis-Überwinder - auf dem Gelände der Janusz-Korczak-Gesamtschule.

Parkour nennt sich die von David Belle entwickelte Trendsportart. Sie hat zum Ziel, alle erdenklichen Hindernisse im städtischen Lebensumfeld so ökonomisch und geschmeidig wie möglich zu überwinden. Jugendlichen wird mit dieser neuen Sportart die Möglichkeit geschaffen, sich in ihrer Lebenswelt auszuprobieren, ihre Grenzen, aber auch ihre körperlichen Fähigkeiten kennenzulernen und ihre Freizeit sinnvoll zu nutzen. Außerdem bedarf dieser Sport keiner kostenintensiven Ausrüstung.

Was in den 1980er Jahren in Frankreich entwickelt wurde, ist inzwischen bei der Gütersloher Jugend "ziemlich angesagt", so Björn Otto vom Jugendtreff "Bauteil 5" (Weberei). Inzwischen trainierten zirka 100 Kinder und Jugendliche ab 14 Jahren regelmäßig ihren Körper, um schließlich als Traceure ihre Stadt spielerisch erobern zu können. Dabei stehe vor allem im Vordergrund, sein Können richtig einzuschätzen, keine unkalkulierbaren Risiken bei den Sprüngen einzugehen und vor allem fremdes Eigentum zu respektieren.

Initiiert wurde dieses Pilotprojekt bereits im September 2008 vom "Bauteil 5", und zwar in Kooperation mit der Pestalozzischule und dem Netzwerk Gewaltprävention des Kreises Gütersloh mit 14 Schülern.

Die Philosophie dieses Sports vermittelt gegenseitigen Respekt, Spaß und Verzicht auf Gewalt. Die Vorteile dieser neuen Jugendbewegung liegen auf der Hand und sind in dem Parkour-Camp 2011 hervorragend zu beobachten. Allein mit Geld ist die Umsetzung dieses Projekts jedoch nicht möglich. Ein Hauptproblem stellen nach wie vor die Trainingsmöglichkeiten dar, obwohl inzwischen fünfmal wöchentlich eine Halle für regelmäßiges Training zur Verfügung steht. Denn bevor es "raus auf die Straße" geht, müssen in der Sporthalle die technischen und körperlichen Grundlagen gelegt werden.

Der größte Wunsch der vielen kleinen und großen Traceure ist daher ein Parkour-Park in Gütersloh, ähnlich den schon lange bekannten Scater-Parks.

Weitere Informationen - auch zum Programm des Parkour-Camps 2011 - gibt es bei Björn Otto, Tel. 21186-11, sowie via Internet.

www.bauteil5.de

www.parkour-camp.de