Herzebrock-Clarholz. Eric war beim ersten Ritt auf Shetlandpony Polly noch etwas mulmig zumute, die sechsjährige Klara dagegen schwang sich schon ganz selbstbewusst in den Sattel. Unter dem Ferienspiel-Motto "Die kleinen Pferdefreunde entdecken die Zirkuswelt" lernten zehn Kinder gestern auf Hof Lönne-Tiekmann weit mehr als nur sicher im Sattel zu sitzen.
Ausgerüstet mit Fahrrad- oder Reithelm und Stiefeln hieß es morgens für die Gruppe erst einmal: Die beiden Ponys Polly und Lucky streicheln, klopfen und liebkosen. "Die Kinder werden langsam an die Tiere herangeführt, damit sie die Angst verlieren", sagte die Inhaberin der "Reitschule für kleine Pferdefreunde", Lisa Roberg, die den Kursus leitete.
Das anfängliche Zögern mancher kleiner Teilnehmer war aber schnell verflogen. Spätestens als der nächste Programmpunkt anstand: das Bemalen der Tiere.
Robuste Tiere
Als robuste Reitpferde sind Shetlandponys besonders beliebt bei Kindern. Ursprünglich stammen die Tiere von den Shetland-Inseln (Schottland). Shetlandponys gehören zu den kräftigsten Pferden überhaupt. Sie haben einen verhältnismäßig großen Kopf mit breiter Stirn, große Nüstern und kleine Ohren. Die Beine sind kurz und kräftig, das Fell dick. Shetlandponys sind meist nicht viel größer als einen Meter. Sie gelten als genügsam intelligent und langlebig.Mit wasserlöslicher Farbe hinterließ jeder kleine Reiter seinen Handabdruck auf dem Ponyfell, bevor es dann zum Höhepunkt des Tages ging: Auf den Reitplatz und dann hinauf in den Sattel. Geduldig führten Polly und Lucky die Kinder durch die Natur. "Das war erst etwas komisch", sagte der vierjährige Eric, der ungeduldig die nächste Runde wartete. Da saß gerade Klara und versuchte mit tatkräftiger Unterstützung von Lisa Roberg, den gelben Ball am Boden mit einem Besen durch den Hütchen-Parcours zu manövrieren.
Ihre Lieblingsdisziplin war das aber nicht: "Am besten finde ich das Becheraufstecken", meinte die Sechsjährige mit Blick auf die Holzpfähle hinter ihr wo die siebenjährige Laura auf Lucky dabei war, bunte Plastikbecher auf die Stäbe zu hängen. Betreuerin Jenny Frorath hielt derweil die Zügel fest. Eine einfache Übung, im Gegensatz zum "Gummiritt" - da war Koordination gefragt. An dünnen Fäden hingen Gummischnuller von der Hallendecke direkt neben dem Reitplatz.
Jedes Kind suchte sich eine Süßigkeit aus und musste dann - vom Pferderücken aus- das Stück mit dem Mund abziehen. "Lecker", meinte Moritz kauend. Für ihn und die anderen Kinder war klar: Das war für die meisten zwar das erste, aber bestimmt nicht letzte Reiterlebnis.