Gütersloh. Zweirad Fulland schaltet einen weiteren Gang hoch. Das Verler Unternehmen, schon jetzt einer der größten Fahrradhändler in der Region, eröffnet am 19. November in Gütersloh seine "Bike-Arena". Es wird das größte Fahrradgeschäft im Kreis Gütersloh sein.
Auf 1.700 Quadratmetern, davon 1.150 Quadratmeter Verkaufsfläche, stellt Fulland mehr als 2.000 Fahrräder aus. Das Geschäft wird doppelt so groß sein wie der Stammsitz am Brummelweg in Verl und fast doppelt so viele Fahrräder anbieten. "Wir glauben, dass der Markt das hergibt. Wir haben hier in Gütersloh einen perfekten Standort gefunden", sagte Henrich Fulland gestern. Der 26-Jährige, ein Diplom-Betriebswirt, wird die Geschäfte in Gütersloh leiten. Er vertritt die vierte Unternehmergeneration, zuvor war er zwei Jahre bei seinem Vater Heinrich Fulland (59) in Verl tätig.
Fulland hatte das Grundstück an der Wiedenbrücker Straße (B 61) und Aufm Kampe vor einem Jahr erworben und in den vergangenen Wochen zügig bebaut. Seit gestern prangt der Schriftzug "Bike-Arena" an der Fassade, ein Name, den Fulland als Mitglied der Zweirad-Einkaufsgenossenschaft (ZEG) für größere Standorte führen darf.
Fulland ist ein Traditionsbetrieb. 1890 gegründet, feiert das Unternehmen in vier Jahren seinen 125. Geburtstag. Der Urbetrieb hatte seinen Sitz in Sende. Die ersten drei Unternehmergenerationen hießen alle gleich: Heinrich Fulland. Erst bei der vierten, Henrich Fulland, wurde minimal variiert.
Die Gütersloher Niederlassung ist die fünfte. Weitere Standorte finden sich in Verl, Sende, Schloß Holte-Stukenbrock und Oerlinghausen. Der Standort in Detmold wurde mittlerweile wieder aufgegeben.
Das Familienunternehmen beschäftigt künftig 40 Mitarbeiter. Heinrich Fulland wird weiter den Hauptsitz in Verl leiten. (ost)
Neben einer der Hauptverkehrsadern Güterslohs gelegen, hofft das Unternehmen, auch für Kunden aus Rheda-Wiedenbrück, Herzebrock-Clarholz, Harsewinkel oder sogar aus dem Kreis Warendorf attraktiv zu sein. "Es gibt nur sehr wenige Städte mit 100.000 Einwohnern, in denen kein ZEG-Händler ansässig ist", sagte Henrich Fulland. "Wir füllen hier eine Lücke." Zuversichtlich sei er schon deswegen, weil man in Verl sehr viele Kunden habe, die aus Gütersloh kämen.
In die neue "Bike-Arena", gebaut vom Architekten Uwe Heidenreich, investiert Fulland 2,5 Millionen Euro. Zwölf Mitarbeiter werden in der Niederlassung beschäftigt sein, darunter vier Lehrlinge. Wie am Hauptsitz in Verl will Fulland dort Fahrräder, Motorroller und Zubehör verkaufen. Eine Fachwerkstatt führt Reparaturen durch.
Über die Einkaufsgenossenschaft ZEG kann Fulland eine breite Produktpalette anbieten. Sie umfasst alle Arten von Fahrrädern: E-Bikes, City, Trekking, Mountain, Rennräder, Hollandräder, BMX, Kinder- und Jugendräder. Henrich Fulland sagte, ein großer Teil der Ausstellung werde das E-Bike-Center einnehmen. "Wir erleben einen unglaublichen E-Bike-Boom in den vergangenen drei Jahren." Längst würden die Elektroräder nicht mehr nur von Älteren gekauft. Der 26-Jährige, der auch eine Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann absolviert hat, schätzt den Umsatzanteil durch die E-Bikes auf bereits ein Viertel bis ein Drittel ein.
Bei der Eröffnung am Samstag, 19. November, werde es Verzehrstände und ein wenig Programm geben, sagte Henrich Fulland. Wer mag, kann dann auch schon erste Fahrten unternommen: Auf dem autofreien Gelände des Betriebes legt Fulland eine Teststrecke in Form einer Acht an. Eine Idee, die sich schon andernorts bewährt hat und die vor allem Kindern hilft, ihr richtiges Fahrrad zu finden.