GÜTERSLOH

Filmen wie die Profis

Schüler der Anne-Frank-Schule machen mit beim Filmprojekt "Klappe die Fünfte"

Lina-Marie Lütkemeyer, Nico Ging, Niko Katthöfer und Wiebke Dreessen (v. l.) Klasse 5d Anne-Frank- Gesamtschule machen begeistert mit bei "Klappe die Fünfte". | © FOTO: FRIEDERIKE EDLER

08.07.2011 | 08.07.2011, 00:00

Gütersloh. Manchmal kann Glück so einfach sein: Für Sophie zum Beispiel ist ihr Regenschirm ein wahrer Glücksgriff, auch weil er ein besonderes Erinnerungsstück ist. Umso größer der Schreck, als sie ihn eines Tages verliert. Knapp 90 Sekunden ist der Kurzfilm von Wiebke, Niko, Lina-Marie und Niko lang. Die vier Fünftklässler der Anne-Frank-Gesamtschule sind dieses Jahr bei "Klappe, die Fünfte" dabei, dem Filmprojekt des Kreismedienzentrums.

"Bei dem Projekt sollen die Kinder Medienkompetenz erwerben", erklärt Lena Westermann. Die Studentin ist Mitarbeiterin der Videoteams, die die Schüler kreisweit bei der Umsetzung ihrer Drehbücher unterstützen. Von der ersten bis zur sechsten Stunde geht es nun darum, möglichst schöne Szenen in den "Kasten" zu bekommen. "Das macht wirklich Spaß" meint Kameramann Nico, "besonders, weil wir alles selber drehen können". Genau - und das ist gar nicht so einfach. Zusammen mit Referendarin Pia Lummer, die auch die neue Film- und Foto-AG an der Gesamtschule leitet, gibt Westermann Anweisungen zu den einzelnen Szenen. Eine Gießkanne muss her, denn gerade will es, trotz dunkelgrauem Himmel, nicht regnen.

"Sophie hat den Regenschirm von ihrer besten Freundin geschenkt bekommen, doch sie verliert ihn, als sie einer Oma über die Straße hilft", erzählt Wiebke, die Sophie spielt. Eine Odyssee geht los, bei der Sophie auch beim Bäcker und im Lotto-Laden nachfragt.

Gut vier Wochen haben die Schüler gebraucht, um ihr Drehbuch fertigzustellen. "Wir haben erst Ideen gesammelt und dann die Beste ausgesucht", erläutert Pia Lummer. Toll findet sie, dass die vier Schüler jeden Dienstag nach der sechsten Stunde noch bis zu drei Unterrichtsstunden in der Schule bleiben, um an der AG teilzunehmen. "Wir haben auch schon einen Dokumentarfilm gedreht, über Bereiche an der Schule, mit denen die Schüler sonst nichts zu tun haben, zum Beispiel der Heizungsraum." Da war das Drehbuch für "Klappe die Fünfte" ja fast ein Kinderspiel. Fast - denn beim Drehen fällt den Fünftklässlern auf, wie lange es eigentlich dauert, bis so ein Film endlich im Kasten ist. "Genau das sollen sie auch sehen", meint Westermann. "Einen kleinen Teil des Filmmaterials schneiden wir dann auch noch zusammen, damit die Kinder auch da einen Einblick haben", meint Westermann noch schnell, bevor es weiter geht, denn die Schüler warten schon ungeduldig: Die Szenen beim Bäcker und im Lotto-Laden
müssen noch gedreht werden. "Ach ja, Sophie findet ihren Schirm auch wieder", verrät Wiebke noch schnell, bevor es weitergeht mit dem Dreh.