Gütersloh. Es geht los. Am Montag nächster Woche startet der größte Straßenumbau, den die Stadt in nächster Zeit angeht: der Umbau der Bahnunterführung Kirch-/Lindenstraße samt einmündender Straßen. Das Projekt zieht sich bis ins Jahr 2014.
Die Verkehrsteilnehmer - 12.000 jeden Tag - müssen sich auf Umleitungen, Teil- und Vollsperrungen gefasst machen. So wird die Unterführung mit Beginn der Sommerferien elf Wochen komplett gesperrt, für alle, Autos, Radfahrer und Fußgänger. "Da kommt niemand mehr durch", sagt Alfons Buske, Leiter Fachbereich Tiefbau; Umleitungen würden ausgeschildert.
Zuvor, ab Montag, werden drei Wochen neue Schmutzwasserkanäle gelegt. In dieser Zeit ist nur das Abbiegen von der Kaiser- in die Kirchstraße nicht möglich. Allerdings könnte die Kreuzung für drei bis vier Tage kurzzeitig gesperrt sein.
Projektleiter ist Thorsten Siewert, stellvertretender Leiter Fachbereich Tiefbau. "Seit rund 40 Jahren ist an dieser Unterführung kaum was passiert. Jetzt ist es an der Zeit. Wir bauen das so, dass wir in den nächsten 40 Jahren nicht wieder ranmüssen." Dazu gehört auch, einen besonders harten, selten verwendeten Asphalt aufzutragen. Die Arbeiten seien bewusst in die verkehrsärmere Zeit der Sommerferien gelegt worden. Das gelte auch für die weiteren Bauabschnitte.
Die Stadt knöpft sich in dem wichtigen Durchlass auf der Ost-West-Ache alles vor: Fahrbahn, Geh- und Radweg, Kanäle, Versorgungsleitungen, Straßenbeleuchtung. Lediglich das Brückenbauwerk selbst, im Besitz der Deutschen Bahn, bleibt außen vor. "Wir haben uns immerhin die Erlaubnis geholt, dort mal saubermachen zu dürfen", sagt Buske. Mit neuem Licht, Farbe und hellerem Asphalt hoffe er, dass die Unterführung freundlicher wirke.
Sanierung und Umbau der Unterführung sind Teil eines größeren Planes: Er sieht vor, den Verkehrsfluss insgesamt zu verbessern - durch den teilweisen Verzicht auf Ampelschaltungen, durch eine Veränderung der Fahrspuren und durch neue, breitere Radwege. "Vor allem den Radfahrern kommen die Verbesserungen zugute", sagt Buske. Mit dem Stopfen der letzten Lücke schaffe die Stadt einen durchgehenden Radweg von der Innenstadt bis Avenwedde. Nicht von ungefähr ist die Maßnahme noch Teil des Verkehrsentwicklungsplanes von 1999, der etliche Verbesserungen für Radfahrer vorsah.
Der Umbau gliedert sich im wesentlichen in vier Teile:
Umbau Unterführung: Start am 25. Juli 2011, Sperrung elf Wochen. Die Stadt macht die drei Fahrspuren schmaler und gewinnt so auf jeder Seite 40 Zentimeter - Platz für Radfahrer und Fußgänger. Sie bekommen auf beiden Seiten hochbordig jeweils eine Spur für sich.
Umbau Carl-Bertelsmann-Straße: Sommer 2012 oder Sommer 2013, Bauzeit mehrere Monate. Betroffen ist der Abschnitt bis etwa in Höhe Langer Weg. Der Verkehr kann mit Einschränkungen weiterfließen.
Umbau Lindenstraße: Sommer 2012 oder Sommer 2013, die Reihenfolge mit der Carl-Bertelsmann-Straße liegt noch nicht fest; die Bauzeit beträgt ebenfalls mehrere Monate. Betroffen ist ein relativ kurzer Abschnitt, der nicht mal bis zur Einmündung Siegfriedstraße reicht. Der Verkehr fließt weiter.
Radweg Kaiserstraße: 2014. Der Radweg auf der rechten Seite wird verlängert; es wird das fehlende Stück bis zur Kirchstraße gebaut. Verkehr fließt.