Gütersloh. Geht es nach dem Wunsch von Martin Henke, dann ist die Lücke an der Hans-Böckler-Straße bald geschlossen. Jene Lücke, die durch die am 29. September 2010 niedergebrannte Wertkreis-Lagerhalle entstanden ist. "Ich hoffe, dass es bald eine Baustelle wird und es in diesem Jahr abgeschlossen wird", sagt der Geschäftsführer der Wertkreis gGmbH (früher Werkstatt für Behinderte). Neben der Lagerhalle soll hier auch die neue Zentralverwaltung entstehen.
Schon vorher war ein Verwaltungsumbau beziehungsweise eine Erweiterung geprüft worden, so Henke. Doch dies wäre zu teuer gewesen. Der nun mögliche Neubau "sei praktischer und werde hoffentlich günstiger". Dabei wird der Wertkreis nicht selbst bauen, sondern bei der Grundstückseigentümer- und Investorenfamilie Assenmacher aus Warendorf langfristig einmieten.
Die Rahmenbedingungen sind klar, nur die Details wie die genauen Investitionssummen und die Mietdauer fehlen noch. Sicher sei nur, "dass mehr als eine Million Euro" in die beiden Neubauten auf dem 4.000 Quadratmeter großen Areal investiert würden, so Dirk Assenmacher, der seine Mutter vertritt. Die Verwaltung werde eine Fläche von 1.000 Quadratmetern haben, verteilt auf drei Etagen und mit einer geschlossenen Fassade zur Hans-Böckler-Straße. Sie wird nach Wertkreis-Bedürfnissen und "neuesten baulichen und technischen Standards errichtet", sagt Assenmacher. Für Erweiterungen sind "Reserveflächen in einem vernünftigen Rahmen berücksichtigt".
"Die Verwaltung gehört hierhin nach Kattenstroth, weil wir hier sehr stark vertreten sind", sagt Henke. Und das Grundstück ist so groß, dass sowohl Lager- als auch Verwaltungsbau Platz finden. Die Grundfläche des Lagers werde zukünftig etwas kleiner als vor dem Brand, erläutert Henke. Da es höher werde, habe man aber insgesamt mehr Fläche (1.200 Quadratmeter).
Zur Zeit sind alle 30 Verwaltungskräfte an der Hauptwerkstatt im Heidkamp untergebracht. Hier sei es allerdings extrem beengt und die Räume haben zum Teil nur indirektes Licht, so Henke. Nach dem Umzug sollen hier Produktionsräumlichkeiten für behinderte Mitarbeiter entstehen. In dem geplanten Verwaltungsneubau werden zudem zehn Mitarbeiter aus anderen Bereichen wie Betreutes Wohnen untergebracht.
110 Arbeitsplätze mussten nach dem Feuer verlegt werden, weil die Produktionstätte direkt neben der zerstörten Lagerhalle so stark beschädigt war, dass dort nicht mehr gearbeitet werden konnte. Die Mitarbeiter sollen nach der Sanierung der Produktionshalle zurückkehren.
Mit der Stadt Gütersloh habe es bereits ein erstes Gespräch gegeben, so Wertkauf-Geschäftsführer Martin Henke. Dort sei der Lückenschluss zwischen der Produktionshalle und der nahen Ladenzeile auf positive Resonanz gestoßen.