GÜTERSLOH

Vierbettzimmer in Kliniken die Ausnahme

Forderungen der CDU dennoch schwer realisierbar

Die Bundes-CDU möchte die Zahl der Patienten pro Zimmer wie hier im Neubau des Städtischen Klinikums verringern. | © FOTO: ANNA-LENA WAGNER

29.12.2010 | 29.12.2010, 00:00

Gütersloh (alwa). Vierbettzimmer in Krankenhäusern sollen bald der Vergangenheit angehören, Patienten in Zukunft nur noch in Zweibettzimmern unterkommen - so fordert es zumindest die Bundes-CDU in diesen Tagen. Für die Krankenhäuser in Gütersloh hätte eine solche Neuregelung weitreichende Konsequenzen.

"Bei uns gibt es überwiegend Dreibettzimmer im Haus. Nach dem heutigen Stand wäre eine solche Regelung nicht möglich", sagt Dieter Ackermann, kaufmännischer Direktor im Städtischen Klinikum Gütersloh, in dem es 468 Betten gibt. Das Krankenhaus biete keine Vierbettzimmer an, "nur bei einer entsprechenden Auslastung kann es passieren, dass auch ein vierter Patient in einem Dreibettzimmer unterkommt", sagt Ackermann, der keine genauen Zimmerzahlen nannte.

Im St.-Elisabeth-Hospital, das eine Kapazität von 406 Betten hat, sind Vierbettzimmer eher eine Seltenheit. "In besonderen Belegungsspitzen stehen einzelne Vierbettzimmer zur Verfügung, diese werden aber nur in Ausnahmefällen mit vier Patienten belegt", sagt Heinz Wesseler, kaufmännischer Leiter im St.-Elisabeth-Hospital. Generell würden in diesen Zimmern drei Patienten untergebracht.

Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn hatte gefordert, dass es im Zuge der neuen Gesundheitsreform nur noch Zweibettzimmer in Krankenhäusern geben solle, um den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. Kliniken, die weiterhin Vierbettzimmer anbieten, sollen demnach weniger Geld erhalten.

"Generell ist die Idee, dass weniger Patienten in einem Zimmer liegen, zu begrüßen. Das geht aber nur mit zusätzlichen Geldern", sagt Dieter Ackermann. Den Verweis auf Statistiken, wonach Kliniken nicht ausgelastet seien und damit genügend Kapazitäten hätten, um ausschließlich Zweibettzimmer anzubieten, sieht Ackermann eher skeptisch. "Wenn wir von einer mittleren Auslastung ausgehen, stimmt das. Aber es gibt auch Schwankungen, wenn die Zahl der Patienten wie Schnee über uns hereinbricht." In diesen Fällen reiche ein insgesamt geringeres Bettenangebot nicht aus. "Um die Spitzenwerte behalten zu können, wären zusätzliche Zimmer nötig."

Momentan haben nur diejenigen einen Anspruch auf Zweibettzimmer, die eine Zusatzleistung mit ihrer privaten Krankenkasse abgeschlossen haben und in einem Krankenhaus unterkommen, das Zweibettzimmer anbietet. Ackermann: "Insgesamt sind wir von Seiten der Klinik immer bemüht, das Thema in den Griff zu bekommen."