Verl-Sende/Köln

Ein Brückenbauer in Weiß

Pater Walter Lükewille feiert heute 80. Geburtstag

Pater Walter Lükewille, hier bei seinem Besuch anlässlich der Stadtwerdung Verls auf dem elterlichen Hof in Sende, trägt auch heute noch das Gewand seiner Ordensgemeinschaft, der Afrikamissionare "Weiße Väter". Seinen 80. Geburtstag feiert der beliebte Pater heute im Heimathaus "Afrikanum" des Provinzialats in Köln. | © FOTO/REPRO: HUBERTUS EBBESMEYER

01.02.2010 | 01.02.2010, 00:00

Verl-Sende/Köln. Ein beliebter "Sender Junge" wird heute 80 Jahre alt. "Für mich ist der Geburtstag vor allen Dingen eine Gelegenheit, um dem Herrgott Danke zu sagen", betont Pater Walter Lükewille. Seinen Geburtstag feiert er an seinem Ruhesitz in Köln gemeinsam mit seinen Mitbrüdern vom Provinzialat der Afrikamissionare "Weiße Väter". Seine Familie hatte ihn bereits am Wochenende besucht.

Lükewille hat in seinem bisherigen Leben viel gesehen und erreicht. "50 Jahre durfte ich auf afrikanischem Boden leben", schaute der Pater bei seinem jüngsten Besuch in Verl auf erlebnisreiche Jahre auf dem Kontinent zurück.

Nach dem Schulbesuch am einstigen Progymnasium der Weißen Väter in Rietberg besuchte Lükewille von 1946 bis 1948 Missionsschulen des Ordens in Linz und Großkrotzenburg, wo er sein Abitur machte. "Hier reifte dann auch der Wunsch, Priester und Missionar zu werden", sagt er.

Dem Noviziat ab 1948 in Algerien ("damals waren wir noch richtig viele") und dem Theologiestudium in Tunesien folgte 1955 in Schottland die Priesterweihe. Nach einem Zwischenaufenthalt in Großkrotzenburg ging Lükewille mit 29 Jahren nach Chiwanda in der Diözese Sumbawange (Tansania).

Weitere Wirkungsstätten waren Chala, Mabma und Sumbawanga. Auch dort waren Seelsorge und Entwicklungsarbeit Motoren für seine rege Bautätigkeit. "Große Unterstützung erfuhr ich bei allem durch meine Freunde in der Verler Heimat", sagt der dankbare Missionar, der in Sumbawanga gemeinsam mit Bischof Msakila drei Pfarreien aufgebaut hat. "Die vierte ist halb fertig", freut er sich.

Von 2001 bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland 2004 half er Bischof Kikot beim Aufbau einer eigenständigen Diözese Mpanda. Errichtet wurden Bischofskirche, Schwesternhaus und Büros der Diözese. Hinzu kamen die Renovierung der historischen Missionsstation Karema von 1885 sowie der Bau eines kleinen Krankenhauses in Milala und eines Krankenhauses in Uruwira.

"Ich konnte so manches verwirklichen, weil mir viele Menschen vertraut haben", betont Pater Lükewille, der am 29. Mai 2005 in Verl sein Goldenes Priesterjubiläum gefeiert hat.

"Im kommenden Sommer möchte ich trotz meiner 80 Jahre unbedingt nach Mpanda reisen, um zu sehen, wie sich die geistliche und weltliche Situation in meinem einstigen Wirkungsgebiet entwickelt hat", hat der Missionar durchaus noch Ziele.

Bis dahin hält er von seiner Wohnung im Kölner "Afrikanum", dem Heimathaus des Deutschen Sektors der Weißen Väter, aus regen Email-Kontakt zu seinen Wegbegleitern, Freunden und Mitbrüdern in Afrika. So lebt er auch heute noch das, was er stets gewesen ist: ein Brückenbauer zwischen Deutschland und Afrika.

Ansonsten besucht er in Köln gerne kulturelle Veranstaltungen, ist ab und an zu Besuch in seiner Heimat Verl und Sende und feiert täglich die Heilige Messe. Heute, an seinem 80. Geburtstag, in ganz besonderer Dankbarkeit und mit zahlreichen Erinnerungen.