
Gütersloh. Ein hellgrüner, knapp 400 Pferdestärken leistender Traktor steht vor dem Eingang zu dem Firmengebäude an der Straße Bäckerkamp. Seit gestern ist der ehemalige Textil-Standort nun offiziell neuer Sitz des Unternehmens Claas Agrosystems – einer hundertprozentigen Tochter des Harsewinkler Landtechnikkonzerns.
Aufgabe der 50 Mitarbeiter ist es unter anderem durch Sensoren, GPS-Technik und spezielle Computerprogramme die Leistungen von Traktoren , Mähdreschern oder Häckslern zu erhöhen. Dabei geht es nicht um Stärke, sondern einen möglichst kostengünstigen und schonenden Einsatz. Unter dem früheren Namen Agrocom ist das Unternehmen bei Landwirten bekannt und hatte seinen Sitz in Bielefeld.
"Die Agrocom-Räume in Stieghorst sind seit längerem viel zu klein geworden", erklärt Dr. Michael Quinckhardt, einer der beiden Geschäftsführer die Gründe für den Umzug. "Die Mitarbeiter haben am jetzigen Sitz in Gütersloh wesentlich bessere Arbeitsmöglichkeiten. Es stehen nicht nur ausreichende Büroräume mit Entwicklungsplätzen, sondern auch Lagerräume und Platz für Tests mit den Landmaschinen zur Verfügung." Statt 600 Quadratmetern Bürofläche sind es nun 2.000. Das beinhalte Raum für weiteres Wachstum.
Außerdem sei die Verkehrsanbindung gut – der Standort leicht erreichbar. Ein weiterer Vorteil sei die Nähe zu Harsewinkel – denn ohne die ab jetzt in Gütersloh entwickelte Technik - erreicht kaum ein Großdrescher oder Häcksler seinen Kunden. Deshalb, so Quinckhardt, werde ab und an auch einer der Traktoren vor der Tür stehen.
Wie wichtig die Technik mittlerweile ist, erklärte Dr. Hermann Garbers in der Claas-Geschäftsleitung zuständig für Forschung und Entwicklung: "Mit dem ersten von einem Traktor gezogenen Mähdrescher wurden zwei Tonnen stündlich gedroschen, mit dem ersten Selbstfahrer waren es 1953 sieben, und ein Lexion 600 schafft heute 70 Tonnen Getreide." Doch das ist nicht alles an Produkten, mit denen Claas im Wettbewerb punkten will.