Gütersloh. Schick sind sie geworden. Wer demnächst auf dem Gütersloher Weihnachtsmarkt mit Glühwein anstößt, kann sich über ein neues Tassen-Design freuen. Statt des vergleichsweise schmucklosen Schriftzuges ziert künftig eine heimelige Weihnachtsmarktkulisse die Becher.
Die Betreiber der beiden beliebtesten Glühweinbuden finden, dass das mal fällig war. 10.000 Stück haben Jürgen Vogelpohl (Gasthaus Bermpohl) und Malte Westerbarkey (Gasthaus Roggenkamp) bestellt: „Das sollte reichen für die nächsten mindestens zehn Jahre.“
Tatsächlich drohten die Becher zuletzt knapp zu werden. 2009 von GT Marketing und der Werbegemeinschaft ebenfalls in einer 10.000er-Auflage bestellt, gingen Jahr für Jahr einige Hundert verloren, sei es, weil sie kaputt gingen, sei es, weil Trinker sie als Souvenir mit nach Hause nahmen. Die verbliebenen Exemplare bleiben weiter in Umlauf, allerdings nicht an den Ständen von „Vogi“ und „Roggi“.
Die beiden Wirte sind hochzufrieden mit dem Design der neuen Tassen. Sie hatten beim Marktführer Kössinger bestellt, jenes Unternehmen, das auch den Nürnberger Christkindlmarkt beliefert. Vogelpohl und Westerbarkey entschieden sich für das Modell „Birgit“: Keramik, 0,2 Liter, nachtblauer Grundton, stapelbar und selbstverständlich spülmaschinenfest.
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Wer genau hinsieht, erkennt ein spezielles Detail
Bei der Gestaltung des Motivs zeigten die Grafiker von Kössinger ihre Könnerschaft. Nachdem Vogelpohl und Westerbarkey ihnen ein Vorlagenfoto geschickt hatten – eine Aufnahme des Weihnachtsmarktes von schräg oben – kreierten sie ein stimmungsvolles, gülden glänzendes Bild.
Der Blick fällt auf ein festlich erleuchtetes Budendorf im Abendrot, hinten mit dem aufragenden Turm der Martin-Luther-Kirche, rechts mit der wohlwollend umdekorierten Fassade des Sinn-Kaufhauses, links mit der hochwertigen Häuserzeile des Berliner Platzes. Wer genau hinschaut, erkennt sogar ein besonderes Detail: Die große rote Tasse auf dem Dach von Roggis Bude, aus der es in früheren Zeiten, die älteren Gütersloher mögen sich erinnern, gelegentlich sogar dampfte.
Ende vergangener Woche packten die beiden Wirte die Kartons mit der frischen Ware aus. Weil die hochwertigen Tassen im Einkauf nicht ganz billig waren, kommen sie nicht umhin, den Pfand zu erhöhen, von ein auf zwei Euro zu verdoppeln. „Wir halten das auch deswegen für ratsam, weil es hilft, den Schwund in Grenzen zu halten“, sagt Vogelpohl. Im Gegenzug könnten sie versprechen, dass die Glühweinpreise dieses Jahr stabil bleiben, trotz höherer Standgebühren, trotz höherer Lohn- und Nebenkosten.
Ihre Großbestellung von 10.000 Tassen verstehen die beiden Wirte auch als Commitment zum Gütersloher Weihnachtsmarkt. „Wir glauben an die Attraktivität und an die Zukunft dieses Marktes“, sagt Westerbarkey, für den es als Nachfolger von Peter Roggenkamp die Premiere im Glühweinstand wird. Trotz der vielen Krittelei, so auch aktuell wegen des fehlenden Karussells, sei festzuhalten, dass viele Gütersloher sich auf dem Markt einfach nur wohlfühlen.