Gütersloher Klinikum baut neuen OP-Trakt und bekommt Unterstützung in Millionenhöhe

Gütersloh. Für einen Teil eines der größten Bauprojekte seiner Geschichte hat das Klinikum Gütersloh jetzt eine Finanzspritze vom Land Nordrhein-Westfalen erhalten. Klinikum-Geschäftsführerin Maud Beste und die Aufsichtsrats-Vorsitzende Birgit Niemann-Hollatz haben am Dienstag, 3. Dezember, in Düsseldorf aus den den Händen von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) einen Förderbescheid über rund 5,3 Millionen Euro erhalten. Mit der Förderung werden bisher für den Operations-Bereich genutzte Flächen zu einer neuen Intensivstation umgebaut. Die Station ist ein Teilbereich im Neubau des Zentral-OPs, der aktuell am Klinikum Gütersloh entsteht. Vor einem Jahr war Spatenstich. Läuft alles nach Plan? Auf der Großbaustelle an der Reckenberger Straße, Ecke Virchowstraße, in Gütersloh herrscht am Dienstagvormittag, 3. Dezember, reger Betrieb. Bis 2027 soll hier der neue Zentral-OP mit neun OP-Sälen entstehen, dem die neue operative Intensivstation mit elf Betten angeschlossen wird. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Geschäftsführerin dankbar für Förderung zusätzlicher Intensivbetten Zeitgleich befinden sich Maud Beste, Birgit Niemann-Hollatz und Klinikum-Pressesprecherin Ann-Katrin Johannsmann auf der Autobahn. Bei der Rückreise vom Rhein nach Gütersloh haben sie die Fördermittelbewilligung über &bdquo;die erfreuliche Summe“ von exakt 5.267.300 Millionen Euro an Bord. Die finanzielle Unterstützung erfolgt im Rahmen des Investitionsprogramms Krankenhaus-Einzelförderung der Landesregierung. &bdquo;Wir sind außerordentlich dankbar für die Förderung dieser zusätzlichen Intensivbetten am Klinikum Gütersloh“, erklärt Maud Beste. Die Maßnahme sei eine Auszeichnung für die geleistete Arbeit als regionaler Schwerpunktversorger und zudem ein entscheidender Schritt für die Versorgung von Risikopatienten im Kreis Gütersloh, so die Geschäftsführerin weiter. Umbau soll nach Einweihung des OP-Neubaus erfolgen Schon in der Vergangenheit hatte die 57-Jährige im Zusammenhang mit dem Neubau-Projekt von einem Meilenstein für die medizinische Versorgung in und um Gütersloh gesprochen. Zur Erinnerung: Der Kreis Gütersloh hat mit etwa 15 Intensivbetten pro 100.000 Einwohner die niedrigste Versorgung mit Intensivbetten im Regierungsbezirk Detmold. Lesen Sie auch: Krankenhaus im Kreis Gütersloh vor dem Aus: Treffen mit dem Minister entfällt Laut dem Statistischen Bundesamt sind im Durchschnitt deutschlandweit etwa doppelt so viele Intensivbetten verfügbar. Dieser Missstand wird mit den neuen Intensivkapazitäten behoben. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann betont: &bdquo;Damit verbessern wir die intensivmedizinische Versorgung im Kreis Gütersloh nachhaltig.“ Nach der Baumaßnahme verfügt das Klinikum Gütersloh über insgesamt 29 statt 18 Intensivbetten. Aktuell erscheint die Erweiterung deshalb noch einmal wichtiger denn je. Sieben neue Operationssäle sollen im September 2025 fertig sein &bdquo;Mit der Krankenhausplanung NRW wurden dem Klinikum Gütersloh viele komplexe Leistungsgruppen zugewiesen, für die es dauerhaft eine Aufstockung der Intensivkapazitäten brauchen wird“, so Maud Beste. Dieser Schritt würde nun mit dem Umbau der Bestandsflächen zur Intensivstation nach der Einweihung des OP-Neubaus erfolgen. Die Bauarbeiten für den neuen Zentral-OP schreiten nach Angaben von Klinikums-Pressesprecherin Ann-Katrin Johannsmann &bdquo;wie geplant“ voran. Nach wie vor gehe man davon aus, im September 2025 mit zunächst sieben neuen Operationssälen in den Betrieb gehen zu können. &bdquo;Der Rohbau ist komplett fertig und wir haben bereits mit den Innenausbauten begonnen. Als Nächstes folgt die Sanierung der alten OP-Säle und der Ausbau der Intensivstation“, so die Sprecherin weiter. Aktuell stehe noch ein Kran auf der Baustelle, um die Lüftungsanlage auf dem Dach installieren zu können. Gesamtvolumen der Maßnahme bei mehr als 400 Millionen Euro Der Bau schreitet voran und finanziell profitiert das Klinikum Gütersloh als eines von insgesamt acht Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen, denen am Dienstag, 3. Dezember, die Förderbescheide ausgehändigt wurden. Das Gesamtvolumen dieser Maßnahme beträgt 408,4 Millionen Euro. 90 Millionen Euro der nun beschiedenen Förderungen werden laut einer Mitteilung der Staatskanzlei noch in diesem Jahr ausgezahlt. Lesen Sie auch: Gütersloher Krankenhäuser kritisieren neuen Klinik-Atlas: &bdquo;Falsch und unvollständig“ Auch die Kliniken der Stadt Köln, die insgesamt 250 Millionen Euro für die Errichtung eines neuen Gesundheitscampus erhalten, das Städtische Klinikum in Solingen (85 Millionen), das Evangelische Krankenhaus in Mettmann (33,3 Millionen), das St. Elisabeth-Hospital in Beckum (8,7 Millionen Euro) sowie Einrichtungen in Lüdinghausen (11,5 Millionen), Bonn (10 Millionen) und Walstedde (4,6 Millionen) wurden bedacht. Insgesamt will das Land den Krankenhäusern in dieser Wahlperiode rund 2,5 Milliarden Euro für die Umsetzung des neuen Krankenhausplans zur Verfügung stellen. Die weiteren Mittel werden über die nächsten Jahre sukzessive an Krankenhäuser in NRW verteilt. Weitere Fördermittel fürs Klinikum sind nicht ausgeschlossen &bdquo;Es ist also nicht ausgeschlossen, dass das Klinikum Gütersloh im Zuge dessen weitere Fördermittel bekommt“, schildert Geschäftsführerin Maud Beste. Anfang Juni hatte das Klinikum Gütersloh noch mitgeteilt, in diesem Jahr eine Einzelförderung für den Neubau der Intensivstation in Höhe von rund neun Millionen Euro beantragt zu haben. Das Klinikum Gütersloh will sich fortan um weitere Fördergelder bewerben. Das kündigte die Geschäftsführerin auch im Hinblick auf den 50 Milliarden Euro schweren geplanten Transformationsfonds an, der im Rahmen der Krankenhausreform des Bundes zur Verfügung gestellt werden soll. Maud Beste: &bdquo;Wir müssen Standorte, die wie wir auf bestimmten Gebieten mehr Leistungen erbringen sollen, auch in die Lage versetzen, dies mit ihrer Infrastruktur und personellen Ausstattung zu schaffen, dafür werden wir uns um weitere Fördergelder bemühen.“

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