Update: Auto fährt in Ladenlokal in Gütersloh - zwei Frauen schwer verletzt

Gütersloh. Schuhmachermeister Michael Schulze war gerade dabei in seinem Geschäft etwas Leder zuzuschneiden, als es plötzlich ganz laut krachte und klirrte. Auch Schreie habe er vernommen, berichtet er. In der Gütersloher Innenstadt ist am Mittwochnachmittag ein grauer Opel Meriva in die Fensterscheibe des Geschäfts des Schuhmachers an der Berliner Straße gefahren. Zwei Frauen verletzten sich dabei schwer. Eine von ihnen schwebt sogar in Lebensgefahr. &bdquo;Ich habe sofort realisiert, was passiert ist und bin den beiden Frauen zur Hilfe geeilt“, resümiert Schulze die Sekunden nach dem schweren Unfall. Während das fahrende Auto eine der beiden Frauen, 51 Jahre alt, durch die Fensterscheibe ins Ladeninnere drückte, wurde die andere Frau, 22 Jahre alt, zwischen Auto und Hauswand eingeklemmt. Dabei verletzte sie sich schwer am Bein. Damit Überreste der zerbrochenen Fensterscheibe nicht auf die am Boden liegenden Frauen fallen konnten, reagierten Schulze sowie einige Passanten nach eigenen Angaben prompt und hielten die Scherben per Hand im Fensterrahmen fest. Schließlich übernahmen Einsatzkräfte der Feuerwehr und entfernten die Überreste des Fensters aus dem Rahmen. Auch überprüften sie die Stabilität des schwer beschädigten Gebäudes. Rettungshubschrauber landet auf Konrad-Adenauer-Platz in Gütersloh Laut Angaben der Polizei vor Ort saß eine 68-jährige Gütersloherin am Steuer des Autos. Beim Ausparken, so die Vermutung der Beamten, hat sie Vor- und Rückwärtsgang miteinander verwechselt. Anstatt rückwärts auszuparken, ist sie frontal in die Fensterscheibe des Ladenlokals gefahren und hat dabei die beiden Passantinnen angefahren. Die Autofahrerin erlitt nach Angaben der Einsatzkräfte einen Schock, blieb aber unverletzt. Ein Notarzteinsatzfahrzeug, drei Rettungswagen, vier Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr und ein Fahrzeug des Gütersloher Löschzugs wurden gegen 15.09 Uhr zur Unfallstelle herbeigerufen. Außerdem wurde auch der Helikopter Christoph 13 aus Bielefeld angefordert, der auf der Grünfläche auf dem Konrad-Adenauer-Platz vor dem Rathaus landete. Laut Frank Reuter, Dienstgruppenleiter der Gütersloher Feuerwehr, schwebt die ältere der beiden Frauen in Lebensgefahr. Rettungskräfte brachten sie in die Bielefelder Klinik Gilead. Die 22-jährige Frau, Passanten spekulierten es sei die Tochter, wurde in ein Gütersloher Krankenhaus gebracht. Weil sich die Einsatzkräfte keinen zeitlichen Vorteil davon versprachen, den Hubschrauber einzusetzen, wurden beide Frauen mit Hilfe von Rettungswagen in die entsprechenden Krankenhäuser gebracht. Inhaber des Gütersloher Geschäfts: "Hauptsache den beiden Frauen geht es bald wieder gut" Die Polizei sicherte den Unfallort weiträumig ab. Die Berliner Straße und der Konrad-Adenauer Platz wurden bis in den Abend hinein gesperrt und waren sowohl für Passanten als auch für Fahrzeuge lange Zeit nach dem Unfall nicht mehr passierbar. Christian Konuk ist Inhaber der Salatbar an der Berliner Straße. Er berichtet im Gespräch mit dieser Zeitung, dass seine Nichte den Unfall beobachtet hat und er daraufhin schnell zu seinem Lokal geeilt sei. Nach Angaben des Betreibers waren beide verletzte Frauen – auch er geht davon aus, dass es sich um Mutter und Tochter handelt – unmittelbar vor dem Unfall noch Gäste in der Salatbar. &bdquo;Wären sie doch nur eine Minute später aufgestanden“, gibt Konuk seine Gedanken preis. Wie groß der Schaden am Geschäft von Schuhmachermeister Michael Schulze ist, vermochte er nicht einzuschätzen. Wichtig sei es jetzt, den Laden für die Nacht zu schließen. &bdquo;Notfalls mit Brettern“, wie er sagt. Er ergänzt: "Den Schaden am Geschäft kann man reparieren. Der ist nicht so wichtig. Hauptsache den beiden Frauen geht es bald wieder gut."

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